Xaver Schlager
GEPA/Daniel Goetzhaber
U21-EM

Tragende Rolle für A-Team-Spieler

Österreichs U21-Nationalmannschaft kann bei der EM-Premiere in Italien und San Marino auf Unterstützung aus dem A-Team bauen. Xaver Schlager, Philipp Lienhart und Stefan Posch waren zuletzt in der EM-Quali dabei, Kevin Danso hat davor schon Einsatzminuten gesammelt. Auch Hannes Wolf zählt zum erweiterten A-Team-Kader.

„Die größte Freude für mich ist, dass diese Spieler auch alle klar deponiert haben, dass sie auch in der U21 spielen wollen. Das ist für mich wichtig, weil Namen alleine machen keine Erfolge“, sagte ÖFB-U21-Teamchef Werner Gregoritsch. Das Quintett soll nun auch in seiner Mannschaft eine tragende Rolle erhalten.

Lienhart spielte in acht Qualipartien für die U21-EM und in den jüngsten sechs Spielen immer durch. Wolf und Danso kamen sechsmal zum Einsatz, Posch viermal und der im A-Team durchgestartete Schlager zweimal. Auch deshalb ist der Bezug zur U21 gegeben. „Neue Spieler sind sie ja nicht“, sagte Gregoritsch.

Keine Anpassungsprobleme zu erwarten

Deshalb werde es auch keine Probleme geben, die nicht im Vorbereitungscamp gewesenen Spieler kurz vor dem Turnier zu integrieren. „Die Spieler sind miteinander sehr gut befreundet, weil sie schon lange miteinander spielen. Dieses Zusammengeschweißte seit den U-Teams bzw. in den Vereinen, das ist ein gewisser Pluspunkt für uns in Italien“, sagte der 61-jährige Steirer.

Werner Gregoritsch und Philipp Lienhart
APA/Hans Punz
Gregoritsch hat die Kapitänsschleife an Lienhart vergeben

Lienhart wird in Abwesenheit des verletzten Maximilian Wöber als Kapitän fungieren, Posch neben ihm in der Innenverteidigung erwartet. „Posch ist einer, der sich enorm gesteigert hat, der war vor eineinhalb Jahren noch nirgends“, sagte Gregoritsch. Zum größten Trumpf könnte Mittelfeldturbo Schlager werden. „Er hat im A-Team gezeigt, welche Qualitäten er hat. Ich glaube, den kann man im Prinzip jetzt zu einem Marathon schicken, und der kommt am Freitag und wird wahrscheinlich der laufstärkste Spieler sein“, hatte Gregoritsch am Dienstag nach dem 3:1-Sieg seiner U21 gegen Frankreich gesagt.

Rückenwind durch Erfolge in der EM-Quali

Das Trio sei gesetzt. „Das weiß auch jeder in dieser Mannschaft, dass diese Spieler die Qualität heben“, so der Teamchef. Davon ist auch ÖFB-Präsident Leo Windtner überzeugt, der vor der Abreise nach Italien sagte: „Diese Spieler werden der Mannschaft zusätzlichen Rückenwind verleihen.“ Durch die Siege in der EM-Qualifikation gegen Slowenien (1:0) und in Nordmazedonien (4:1) kommen die A-Team-Spieler mit viel Selbstvertrauen zu ihren Altersgenossen.

ÖFB-Teamchef Franco Foda war mit ihren Trainings- und Spielleistungen zufrieden. Er wird wie bei der Generalprobe auch am Montag (18.30 Uhr, live in ORF1) bei der EM-Premiere in Triest gegen Serbien auf der Tribüne sitzen. „Sie haben ein großes Ziel schon erreicht und daher im Prinzip bei der EM nichts zu verlieren“, sagte der Deutsche. Eine Überraschung hielt er für möglich: „Ich denke, wenn es gut läuft, können sie auch das eine oder andere Spiel gewinnen.“

U21-Nationalteam hat Training aufgenommen

Bei 32 Grad absolviert die österreichische U21 ihre erste Trainingseinheit in Italien. Die Stimmung vor dem EM-Auftakt ist gut

Schlager mit der meisten Erfahrung im A-Team

Wolf und Danso hatte Foda nicht für die jüngsten EM-Qualipartien nominiert. Sie konnten das leicht verkraften. „A-Team ist immer was Besonderes, aber es hat auch nicht jeder die Chance, bei einer U21-EM zu spielen“, sagte Wolf, der noch auf sein A-Team-Debüt wartet. Danso hat dort sechs Partien absolviert. „Ich freue mich, hier dabei zu sein, genauso wie beim A-Team“, sagte der Augsburg-Abwehrspieler. Er ist von den A-Team-Einsätzen vom U21-Kader die Nummer zwei hinter Schlager (11). Posch, der in Nordmazedonien debütiert hat, und Lienhart spielten bisher je einmal.

EM-Auftaktgegner Serbien hat dem ÖFB-Team an Erfahrung da etwas voraus. Andrija Zivkovic (17/Benfica Lissabon), Nikola Milenkovic (14/Fiorentina), Nemanja Radonjic (11/Marseille), Sasa Lukic (8/Torino) und Real-Madrid-Neo-Stürmer Luka Jovic (6) spielen auf serbischer A-Ebene wichtige Rollen. Bei den weiteren Pool-B-Gegnern Deutschland und Dänemark sieht das anders aus. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) hat nur die A-Team-erprobten Jonathan Tah (6/Leverkusen), Benjamin Henrichs (3/Monaco) und Lukas Klostermann (2/Leipzig) im Aufgebot. Bei den Dänen sind es Jacob Bruun Larsen (1/Dortmund) und Robert Skov (1/Kopenhagen).