Woodland sicherte sich mit einer 69er-Finalrunde auf dem Par-71-Kurs in Kalifornien und insgesamt 271 Schlägen den Siegerscheck in der Höhe von zwei Millionen Euro. Koepka (273 Schläge) folgte auf Platz zwei – mit dem dritten US-Open-Sieg in Folge hätte er den 114 Jahre alten Rekord von Willie Anderson eingestellt, der 1903, 1904 und 1905 den Sieg geholt hatte. Der 15-fache Major-Sieger Tiger Woods (282) wurde in Pebble Beach 21.
Straka, der das Handwerk beim Golfclub Fontana in Oberwaltersdorf gelernt hatte und als Jugendlicher in die USA ausgewandert war, benötigte insgesamt nur einen Schlag mehr als der US-Superstar, beendete sein erstes Major mit 283 Schlägen als geteilter 28. und kassierte für das beste Major-Debüt eines Österreichers 76.422 Dollar. Die fast 68.000 Euro sollten ihm beim Kampf um die Spielberechtigung auch für nächstes Jahr helfen – der gebürtige Wiener hatte als erster Österreicher überhaupt die Karte für die US-Tour gelöst.
Zweitbeste Runde am Schlusstag
Bei den US Open hatte Straka nach der souveränen Qualifikation schon mit seiner 68er-Auftaktrunde und Platz acht am Donnerstag für Aufsehen gesorgt. Das US-Magazin „Golf Digest“ widmete dem von den Veranstaltern anfangs noch als US-Spieler geführten Doppelstaatsbürger und dessen ungewöhnlicher Lebensstory eine große Geschichte.
Nach durchwachsenen Runden am Freitag (72) und Samstag (76) legte Straka beim Finale am Sonntag nach einem Doppelbogey zu Beginn dank dreier Birdies und einem grandiosen Eagle mit 67 Schlägen und der zweitbesten Runde des Schlusstages erfolgreich nach. Durch Platz 28 verbesserte sich Straka in der Weltrangliste um gleich 47 Plätze auf den 312. Rang.
Viel Zeit zum Durchschnaufen hatte Straka nach seinem Bravourstück freilich nicht. Für den 26-Jährigen ging es wegen der PGA-Tour sofort von der West- an die US-Ostküste zur am Donnerstag beginnenden Travelers Championship (7,2 Mio. Dollar) in Cromwell (Connecticut).
Auch Wiesberger im Reisestress
Noch größeren Reisestress hatte Wiesberger. Der Burgenländer war erst kurz vor den US Open von Europa an die US-Westküste geflogen, dementsprechend kurz und vom Jetlag beeinflusst war seine Vorbereitung gewesen. Versüßt wurde ihm der US-Kurztrip aber durch die Tatsache, dass er wegen seines Comebacksieges in Dänemark von den Fans zum „Spieler des Monats Mai“ auf der European Tour gewählt worden war.
Zwar holte Wiesberger in Kalifornien letztlich nur Platz 76 und lediglich 20.000 Euro Preisgeld. Dafür durfte der Oberwarter Sonntagabend in den vom Veranstalter zur Verfügung gestellten Direktflieger von Monterrey zu den BMW International Open nach München steigen.
Dort will der lange verletzt gewesene Wiesberger diese Woche versuchen, für die 148. Open Championship in Nordirland zu punkten, um Mitte Juli auch am vierten und letzten Major des Jahres dabei sein zu können. In München steigt auch Matthias Schwab wieder in die Europa-Tour ein, Martin Wiegele steht auf der Reserveliste.