Neymar
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Fußball

Liebe zwischen PSG und Neymar erkaltet

Zwei Jahre nach dem Rekordtransfer scheint es für Stürmerstar Neymar und den französischen Spitzenclub Paris Saint-Germain keine gemeinsame Zukunft mehr zu geben. Mit ungewohnt deutlichen Worten ging Vereinsboss Nasser al-Chelaïfi (Khelaifi) in einem Interview auf Distanz zu dem 27 Jahre alten Angreifer.

„Niemand hat ihn gezwungen, hier zu unterschreiben, niemand hat ihn gedrängt“, sagte der Clubchef bei „France Football“. Er wolle Spieler, die bereit seien, alles zu geben, um die Ehre des Trikots zu verteidigen und sich dem Projekt des Clubs zu verschreiben, sagte der Spitzenfunktionär aus Katar.

Mit denjenigen, „die nicht wollen oder dies nicht verstehen“, werde man sich treffen und sich unterhalten. „Natürlich gibt es Verträge, die zu respektieren sind, aber wichtiger wird in Zukunft die absolute Bindung an unser Projekt sein“, sagte der Vereinsboss. Neymar steht noch bis 2022 in Paris unter Vertrag.

Tür ist bei „XXL-Angebot“ offen

Doch nicht erst seit den jüngsten Negativschlagzeilen scheint nun vieles für eine vorzeitige Trennung zu sprechen. Spekuliert wurde zuletzt über eine Rückkehr zum FC Barcelona, aber auch über ein angebliches Interesse von Real Madrid. Die „L’Equipe“ hatte bereits am Montag berichtet, dass die Vereinsführung sich einem Wechsel nicht mehr verschließen würde und dass auch Neymar seine Zukunft außerhalb der französischen Hauptstadt sehe.

Neymar mit Nasser Al-Khelaifi
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Im Sommer 2017 war man noch ein Herz und eine Seele

Die Entscheidung des Clubs, „die Tür für einen Weggang Neymars im Falle eines XXL-Angebots zu öffnen“, sei in den vergangenen Wochen gereift, schreibt die Zeitung. Dabei hätten sportliche, menschliche und wirtschaftliche Gründe eine Rolle gespielt. Derzeit verpasst Neymar wegen eines Bänderrisses die Copa America. Zudem sieht er sich Vergewaltigungsvorwürfen ausgesetzt, die er wiederholt zurückgewiesen hat.

Spanien als wahrscheinliches Ziel

Laut „L’Equipe“ soll Neymars Berater Pini Sahavi, der vor zwei Jahren den 222-Millionen-Euro-Rekordtransfer vom FC Barcelona zu PSG eingefädelt hatte, einen Wechsel Neymars zurück nach Spanien forcieren. Die Verhandlungen zwischen PSG und Barca seien weit fortgeschritten, schrieb die brasilianische Zeitung „O Globo“ unter Berufung auf Personen, die Kenntnis über die Gespräche haben. Wie genau ein solches Angebot aussehen und wie eine Rückkehr zu den Katalanen um Lionel Messi abgewickelt werden könnte, scheint aktuell noch unklar.

„Wenn Spieler nicht zufrieden sind, stehen die Türen offen. Ciao. Ich will keine Starallüren mehr“, sagte Chelaïfi. Namen nannte er in diesem Zusammenhang keine – doch die Privilegien, die Neymar bei PSG seit seinem Amtsantritt genießt, sorgen auch im Team regelmäßig für Debatten.

Hummels vor Rückkehr zum BVB

Bei Bayern München steht unterdessen Innenverteidiger Mats Hummels Medienberichten zufolge vor einer Rückkehr zu Borussia Dortmund. „Bild“-Zeitung und „Sport Bild“ zufolge soll Bayern-Trainer Niko Kovac einen möglichen Verkauf des 30-Jährigen akzeptiert haben. Eine offizielle Stellungnahme der Bayern lag zunächst nicht vor.

Mats Hummels
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Der Abschied von Hummels aus München steht vor der Tür

Die Münchner hatten den früheren deutschen Teamspieler 2016 für rund 35 Millionen Euro Ablöse vom BVB verpflichtet. Sein Vertrag läuft noch bis zum Sommer 2021. Dem „kicker“ und der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge gibt es noch Gesprächsbedarf hinsichtlich der Ablösesumme. Ein Betrag zwischen 15 und 20 Millionen Euro würde den Bayern-Bossen wohl nicht genügen, eingehende Verhandlungen seien nötig.

Gerüchte über Bale-Wechsel „Müll“

Keine Verhandlungen dürfte es hingegen bezüglich eines möglichen Wechsels von Gareth Bale nach München geben. Die englische „Sun“ hatte zuletzt berichtet, der walisische Teamspieler in Diensten von Real Madrid sei ein Kandidat für ein einjähriges Gastspiel bei den Bayern.

Gareth Bale
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Die Bayern dürften für Bale eher keine Option sein

Bales Berater hat das allerdings zurückgewiesen. Die Gerüchte über ein Interesse der Münchner am 29-Jährigen seien „Müll“, versicherte Jonathan Barnett dem Sender ESPN. Es habe keine Anfrage des deutschen Rekordmeisters bei Bale gegeben. In Madrid spielt der Waliser beim Neuaufbau unter Trainer Zinedine Zidane keine Rolle mehr und kann den Verein wohl verlassen.

Atletico angelt nach Jungstar Felix

Reals Stadtrivale Atletico Madrid soll sich unterdessen gemäß Medienberichten die Dienste des portugiesischen Jungstars Joao Felix gesichert haben. Laut einem Bericht der spanischen „Marca“ werden die Madrilenen 120 Millionen Euro für den 19-jährigen Offensivspieler an Benfica Lissabon überweisen. Das entspräche der in seinem Vertrag mit Benfica festgesetzten Ablösesumme.

Felix, der erst unlängst sein Debüt für die portugiesische Nationalmannschaft gegeben hatte, würde bei Atletico Antoine Griezmann ersetzen. Der französische Weltmeister wird seine Ausstiegsklausel über ebenfalls 120 Millionen Euro nutzen. Der FC Barcelona steht angeblich in der Poleposition um die Dienste des Stürmers.