Florian Rieder
GEPA/Thomas Bachun
Bundesliga

Wacker Innsbruck und Wattens im Clinch

Die Scharmützel zwischen Bundesliga-Absteiger Wacker Innsbruck und Aufsteiger WSG Swarovski Wattens sind seit Dienstag um eine Facette reicher. Aktuell sorgt der Transfer von Florian Rieder für Wirbel. Innsbruck teilte mit, dass „es kein offizielles Transferangebot gab und auch keines gibt“. Wattens sprach unterdessen von mangelnden „Handschlagqualitäten".

„Bundesliga kann nicht jeder, Abmachungen einhalten anscheinend auch nicht“, schrieb der Aufsteiger in einer Mitteilung. „Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin entrüstet, enttäuscht und stinksauer. Wir haben am Freitag von den Beratern die Zusage bekommen, dass mit Wacker Innsbruck in Person von Ali Hörtnagl alles geklärt ist. Ich war in die Gespräche nicht involviert, vertraute aber darauf, dass alles ordentlich geregelt wurde“, sagte WSG-Sportmanager Stefan Köck.

Daraufhin habe man sich mit Rieder geeinigt, am Montagvormittag vor dem Trainingsauftakt den Vertrag zu unterschreiben. „Dass am Montag in der Früh auf einmal Nachforderungen eintrafen, überraschte die Berater und mich doch sehr. Das ist das eine. Dass wir jetzt wie Vollidioten dargestellt werden, stört mich massiv, und das lass ich mir auch nicht gefallen“, sagte Köck.

Vieles neu im Tiroler Fußball

Aus dem Tiroler Aufsteiger WSG Wattens wird Swarowski Tirol. Neu sind einige Spieler wie auch die Spielstätte, denn die Heimspiele werden künftig im Tivoli Stadion in Innsbruck ausgetragen.

Hörtnagl dementiert Einigung mit Wattens

Damit zielte er auf die Stellungnahme Alfred Hörtnagls, des sportlichen Geschäftsführers von Wacker Innsbruck, ab. „Wir sind vom Vorgehen der WSG Swarovski Tirol und des Spielers enorm überrascht. Fakt ist, dass Florian Rieder einen laufenden Vertrag beim FC Wacker Innsbruck hat und es seitens des Vereins WSG Swarovski Tirol kein offizielles Transferangebot gab und auch keines gibt“, hatte der 52-Jährige gesagt.

Alfred Hoertnagl (Wacker)
GEPA/Christian Ort
Über die Aussagen von Hörtnagl herrscht derzeit bei Wacker und Wattens Uneinigkeit

Zwar sei man von den Beratern Rieders über das Interesse aus Wattens informiert worden. „Der uns unterbreitete Vorschlag, den Transfer über einen Investor abzubilden, ist rechtlich nicht möglich und für uns absolut nicht tragbar. In den vergangenen Jahren haben wir mit jedem Verein ein sauberes Transferverfahren durchführen können. Dass es seitens der WSG eine andere Auslegung der üblichen Vorgehensweise gibt, können wir nur verwundert zur Kenntnis nehmen“, hatte Hörtnagl gesagt.

Kampf um Vorherrschaft in Tirol

Hintergrund des Schlagabtauschs zwischen Wacker Innsbruck und Wattens ist auch der Kampf um die Vorherrschaft im Tiroler Fußball. Nach dem Abstieg des von finanziellen Sorgen geplagten Nachbarn wollen sich die Wattener nicht zuletzt auch mit der Umbenennung in „WSG Swarovski Tirol“ nämlich als Verein aller Tiroler positionieren und die Innsbrucker als Nummer eins ablösen. Gespielt wird in der kommenden Saison bekanntlich auf dem Innsbrucker Tivoli, nachdem das heimische Stadion ausgebaut wird.

Vereinschefin Diana Langes-Swarovski rechnet mit 2.000 bis 3.000 Zuschauern im Schnitt. Finanziell will sich Wattens gut aufstellen. „Wir rechnen mit sieben Millionen Euro und erwarten sogar mehr“, sagte Langes in der Vorwoche gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“ auf das Budget angesprochen. Jenes für die Kampfmannschaft soll drei bis 3,5 Mio. Euro betragen. Wacker hatte zuletzt erklärt, mit einem Gesamtbudget von vier Millionen Euro in der Hpybet 2. Liga über die Runden kommen zu wollen. Derzeit seien nur drei Millionen Euro davon gesichert.