Lucas Auer
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Motorsport

Auer fühlt sich in Japan gut aufgehoben

Mit Platz drei im dritten Saisonlauf ist Lucas Auer in der japanischen Super Formula angekommen. „Ich glaube schon, dass das ein Durchbruch war“, zog Auer am Formel-1-Wochenende in Spielberg eine erste Zwischenbilanz. Der Tiroler fährt nach vier Jahren DTM seit diesem Jahr wieder in einer starken Formel-Serie und ist darüber sehr glücklich.

„Weil es letztlich doch meine große Liebe ist“, betonte der 24-Jährige, der in seinen Anfangszeiten auch Formel 3 gefahren ist und im Sommer 2017 Formel-1-Tests in Ungarn absolviert hat. Im relativ neuen B-max-Team sei ein Podium so früh in der Saison ein absoluter Erfolg, so Auer. Geschlagen geben musste er sich im Sugo Sportsland nur den beiden Japanern Naoki Yamamoto und Kamui Kobayashi. „Die beiden sind die absoluten Superstars dort“, so Auer.

Gelernt hat er auch, dass Rennfahren in Japan anders funktioniert als in Europa. Nicht nur, weil es kein DRS gibt und Nachtanken vorgeschrieben ist. „Blaue Flaggen gibt es dort fast nur für den Führenden. Nicht aber für jene, die weiter hinten überholen wollen.“ So etwas müsse man sich in Japan erst erarbeiten, hat Auer begriffen. „Die japanischen Teams fahren auf richtig hohem Niveau und die japanischen Fahrer geben den Ton an.“

Lucas Auer
AP/The Yomiuri Shimbun/Shintaro Nakane
Lucas Auer etabliert sich Schritt für Schritt in der japanischen Super Formula

Google Maps hilft bei Orientierung

Auer ist seit seinem Super-Formula-Engagement Dutzende Male zwischen Europa und Japan hin- und hergeflogen, hat aber nun auch eine Wohnung in Tokio. Eine winzige wohlgemerkt, denn die ohnehin enormen Mieten haben dort wegen Olympia 2020 nochmals angezogen. Orientieren muss er sich mit Google Maps, „denn die Straßenschilder sind unmöglich zu lesen“. „Aber“, so Auer, „die Menschen dort sind auch extrem hilfsbereit.“

Nach dem Podestplatz im dritten Saisonrennen ist Auer in der Meisterschaft Sechster. „Zum Gewinnen gehört viel. Aber ich sehe uns jetzt doch als Top-Fünf-Kandidaten“, gibt er sich für die restliche Meisterschaft optimistisch. Den Titel in Japan zu gewinnen, sei natürlich ein Ziel. „Aber das als Rookie und mit einem neuen Team gleich zu verlangen, wäre etwas dreist“, sagte Auer. Das nächste Rennen ist am 14. Juli der Klassiker in Fuji.

„Wenn du ablieferst, stehen immer Türen offen“

Auer ist durch das Japan-Abenteuer zu Red Bull zurückgekehrt und macht selbst seine Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Honda, das mittlerweile auch die beiden Formel-1-Teams von Dietrich Mateschitz mit Motoren beliefert. Die Super Formula sei eine der härtesten internationalen Meisterschaften und man komme mit Sicherheit als besserer Fahrer zurück, ist Auer überzeugt.

Ob das eine Tür in die Formel 1 öffnen könne, wollte Auer in Spielberg nicht beurteilen. Obwohl Red-Bull-Fahrer Pierre Gasly gerade schwächelt, Max Verstappen eine Ausstiegsklausel besitzt und der eigenwillige Daniel Ticktum nicht mehr Teil des Junior-Teams ist. „Mein drittes Rennen war gut. Aber wenn ich die nächsten zwei Rennen gegen die Mauer fahre, schaut es anders aus, als wenn ich sie gewinne. Es muss immer die ganze Saison als solches passen“, ist Auer bewusst. „Wenn du ablieferst, stehen immer Türen offen.“