Szene aus dem Match Peru gegen Chile
APA/AFP/Jeferson Guareze
Copa America

Peru stürzt Chile vom Thron

Argentinien bleibt das einzige Land, das die Copa America dreimal en suite gewinnen konnte. Am Mittwoch (Ortszeit) ließ Außenseiter Peru den Traum Chiles vom Triple beim Turnier in Brasilien mit einem 3:0 (2:0) platzen. Die Peruaner erhalten nun im Finale in Rio de Janeiro die Chance, sich am Gastgeber zu revanchieren.

Edison Flores (21.), Yoshimar Yotun (38.) und Paolo Guerrero (90.) sorgten dafür, dass sich die Hoffnung der Chilenen auf den dritten Titel in Folge nach 2015 und 2016 in Luft auflöste. Die Peruaner stehen zum ersten Mal seit 1975 und erst zum dritten Mal überhaupt in einem Endspiel der Copa. Vor 44 Jahren holte „La Blanquirroja“ – die Rot-Weiße – zum zweiten Mal nach 1939 und zum bisher letzten Mal auch den Titel. 2011 und 2015 reichte es jeweils nur für Platz drei.

„Ich bin sehr stolz auf meine Teamkameraden“, sagte Guerrero nach dem Abpfiff. „Ich habe mich sehr über die Leistung der Mannschaft gefreut.“ Mit seinem 13. Tor bei einer Copa wurde Guerrero zum aktiven Spieler mit den meisten Treffern bei der Copa America, wie der Fußballverband CONMEBOL mitteilte. Die Chilenen trauerten hingegen einer großen Chance nach. „Das ist sehr schmerzhaft. Wir wollten wieder den Titel holen“, sagte Verteidiger Gary Medel.

Jubel bei Peru
Reuters/Ueslei Marcelino
Erstmals seit dem Titel 1975 steht eine peruanische Auswahl im Endspiel der Copa America

Am Sonntag trifft Peru im Finale im Maracana-Stadion in Rio de Janeiro auf Gastgeber Brasilien. Mit der „Seleceao“ haben die Außenseiter noch eine gar nicht so alte Rechnung offen. Bereits in der Vorrunde trafen die beiden Teams in Sao Paulo aufeinander. Damals hatten die Peruaner gegen Brasilien keine Chance und gingen mit 0:5 unter.

Peru zeigt bestes Spiel

Die Vorzeichen sind diesmal jedoch andere. Denn Peru reist mit gehörig Selbstvertrauen zum Showdown ins Maracana. Die Mannschaft von Trainer Ricardo Gareca überraschte bereits die Chilenen im Semifinale in Porto Alegre und setzte sie mit ihrem bisher besten Spiel bei der diesjährigen Copa America heftig unter Druck.

Peru ging in der 21. Minute in Führung. Christian Cueva gab den Ball von rechts in den Strafraum herein, Andre Carrillo lenkte ihn mit dem Kopf leicht ab, und Flores traf schließlich mit einem kräftigen Schuss ins rechte Eck. In der 38. Minute erhöhte Yotun auf 2:0. Chiles Torhüter Gabriel Arias wollte den Ball von der Torauslinie holen, Carrillo schlug ihn im letzten Moment noch steil in den Strafraum, und Yotun traf das leere Tor.

Kurz vor Abpfiff traf in der 90. Minute Kapitän und Topstar Guerrero zum Endstand. Er bekam den Ball kurz vor dem Strafraum, lief direkt auf Torwart Arias zu, ging rechts vorbei und schob ein. Chile vergab seine letzte Chance kurz darauf, als Eduardo Vargas bei einem Elfmeter an Torhüter Pedro Gallese scheiterte.