Rafael Nadal
APA/AFP/Adrian Dennis
Wimbledon

Nadal nimmt Hürde Kyrgios in vier Sätzen

Rafael Nadal ist am Donnerstag bei den All England Championships in Wimbledon in die dritte Runde eingezogen. Der als Nummer drei gesetzte Spanier setzte sich in einem Krimi gegen den Australier Nick Kyrgios 6:3 3:6 7:6 (7/5) 7:6 (7/3) durch. Keine Probleme hatte der Schweizer Altstar Roger Federer. Bei den Damen erwischte es indes die Titelverteidigerin.

Der Weltranglistenzweite Nadal revanchierte sich damit auch für eine Wimbledon-Niederlage von 2014, als er überraschend im Achtelfinale an Kyrgios – damals die Nummer 144 der ATP-Weltrangliste – 6:7 (5/7) 7:5 6:7 (5/7) 3:6 gescheitert war. Nadal, der 2018 im Halbfinale war, trifft nun auf den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga, der den Litauer Ricardas Berankis 7:6 (7/4) 6:3 6:3 bezwang.

Trotz der Niederlage demonstrierte Kyrgios einmal mehr, warum er einer der unberechenbarsten Spieler auf der Tour ist. Der Australier schlug bei einem zweiten Aufschlag ein Ass mit 230 km/h. Laut Statistik war es das zweitschnellste Service in der ATP-Geschichte. Noch härter war lediglich ein Aufschlag von Ivo Karlovic 2007 in Washington. Der Kroate brachte es damals sogar auf 231 km/h. Dass es Kyrgios auch anders kann, bewies er wenig später, als er Nadal mit einem Service von unten düpierte, das ebenfalls zum Ass wurde.

Federer zum 17. Mal in dritter Runde

Zum insgesamt bereits 17. Mal erreichte Federer in Wimbledon die dritten Runde. Damit egalisierte der Schweizer die Marke von Jimmy Connors. Der achtfache Rekordsieger bezwang den Briten Jay Clarke in 95 Minuten 6:1 7:6 (7/3) 6:2 und trifft nun auf den Franzosen Lucas Pouille. Dominic Thiems Bezwinger Sam Querrey setzte sich auch bei seinem zweiten Auftritt durch. Der US-Amerikaner gewann am Unabhängigkeitstag, dem höchsten nationalen Feiertag in den USA, glatt 6:3 6:2 6:3 gegen den Russen Andrej Rublew. Dabei feuerte Querrey 26 Asse und 55 Winner über das Netz.

Emotionaler Abschied von Baghdatis

Ebenfalls den Aufstieg schafften unter anderen der Japaner Kei Nishikori und der Italiener Fabio Fognini. Der als Nummer acht gesetzte Nishikori hatte gegen den Briten Cameron Norrie beim 6:4 6:4 6:0-Erfolg auch kaum Mühe. Fognini zwang den Ungarn Marton Fucsovics, der in der ersten Runde Dennis Novak ausgeschaltet hatte, mit 6:7 (6/8) 6:4 7:6 (7/3) 2:6 6:3 in die Knie.

Einen emotionalen Abschied von der großen Tennisbühne feierte unterdessen Marcos Baghdatis. Der 34-jährige Zypriote unterlag in seinem letzten Match auf der ATP-Tour dem als Nummer 17 gesetzten Italiener Matteo Berrettini 1:6 6:7 (4/7) 3:6 und wurde danach von den Zuschauern mit Standing Ovations gefeiert.

Kerber scheitert an Weltranglisten-95.

Überraschend ausgeschieden ist Damen-Titelverteidigerin Angelique Kerber. Die Deutsche unterlag in der zweiten Runde der Weltranglisten-95. Lauren Davis aus den USA 6:2 2:6 1:6. „Es war überhaupt nicht mein Tag. Die Energie war nicht da, ich weiß nicht, warum“, sagte die 31-Jährige. „Ich bin natürlich traurig und enttäuscht und habe nicht die Leistung gebracht, die ich erwartet habe.“ Die Tschechin Petra Kvitova hatte indes nur zu Beginn Probleme, am Ende setzte sich die Nummer sechs des Turniers gegen die Französin Kristina Mladenovic 7:5 6:2 durch.

Noch klarer gewann die Australierin Ashleigh Barty. Die Weltranglistenerste setzte sich gegen die Belgierin Alison van Uytvanck 6:1 6:3 durch. Das zweite Mal in vier Tagen brachte unterdessen eine Teenagerin eine Spielerin namens Williams in Bedrängnis. Im Gegensatz zu ihrer Schwester hatte Serena Williams in Wimbledon aber das bessere Ende für sich. Die 37-jährige US-Amerikanerin setzte sich in der zweiten Runde gegen die Slowenin Kaja Juvan 2:6 6:2 6:4 durch. Die 18-jährige Juvan fühlte sich offenbar von Cori Gauff inspiriert, die 15-jährige aus den USA hatte am Montag Serenas Schwester Venus sensationell eliminiert.

Nach dem Verlust des ersten Satzes, nicht zuletzt dank zweier Breaks von Juvan, fühlte sich Williams aber angestachelt. Obwohl sie mehr unerzwungene Fehler als Winner produzierte, schaffte sie am amerikanischen Unabhängigkeitstag noch den Sieg. Williams ist in London auf der Jagd nach ihrem 24. Grand-Slam-Titel. In der dritten Runde trifft sie am Samstag auf die Vorjahreshalbfinalistin Julia Görges aus Deutschland.