Den Sieg sicherte sich der Brite Simon Yates vor dem Spanier Pello Bilbao. Mit einer 40-köpfigen Gruppe bald nach dem Start in Toulouse ausgerissen, sprintete Mühlberger nach zwei Bergwertungen der ersten Kategorie auf der zwölften Etappe noch gegen zwei verbliebene Rivalen um den prestigeträchtigen Erfolg.
Yates, der Vuelta-Gesamtsieger des Vorjahres, zog den Sprint an. Mühlberger kam dabei in eine ungünstige Position, musste in der Außenposition der Zielkurve einen Tritt auslassen und hatte danach innen keine Chance, noch vorbeizuziehen.
Mühlberger bei erster Bergetappe am Podest
Gregor Mühlberger fuhr in den Pyrenäen lange um den Tagessieg mit, im Zielsprint belegte er dann den starken dritten Platz.
„Yates war einfach stärker“
Der 55. der Gesamtwertung mit fast 35 Minuten Rückstand musste sich wie schon beim Criterium du Dauphine, als er Etappenzweiter hinter dem Franzosen Julian Alaphilippe war, ganz knapp geschlagen geben. „Yates war einfach stärker im Finale. Da wäre ich nicht vorbeigekommen. Er hat mich am Berg leiden lassen, da hat mir am Schluss das eine oder andere Korn gefehlt“, sagte Mühlberger.
Der Niederösterreicher, der seit 2018 in Salzburg lebt, glaubt an sein Potenzial. „Ich kann in einer dreiwöchigen Rundfahrt nicht vorne mitfahren, aber einen Tour-Etappensieg traue ich mir zu“, hatte er vor dem Start der 106. Auflage in Brüssel erklärt.
Alaphilippe weiter in Gelb
Das Feld mit dem Gesamtführenden Alaphilippe hatte rund neuneinhalb Minuten Rückstand. Der Spitzenreiter nimmt das 27-km-Einzelzeitfahren in Pau am Freitag mit weiterhin 1:12 Minuten Vorsprung auf den britischen Vorjahressieger Geraint Thomas in Angriff. „Ich habe Attacken erwartet“, sagte Alaphilippe. „Aber es ist nichts passiert, das ist nicht schlecht. Eine Minute Vorsprung vor dem Zeitfahren ist gut, aber Thomas ist ein Spezialist, das wird hart“, sagte der Fahrer des Deceuninck-Teams.
Patrick Konrad, Teamkollege Mühlbergers und des im Grünen Trikot fahrenden Sprintstars Peter Sagan, liegt als Elfter weiter 2:46 Minuten zurück. Am Wochenende folgen zwei weitere Bergetappen in den Pyrenäen.
Aufgegeben hat unterdessen der australische Zeitfahrweltmeister Rohan Dennis. Der Zweite der Tour de Suisse stieg nach einem Disput mit dem Sportlichen Leiter seines Bahrain-Teams rund 80 km vor dem Ziel vom Rad und war danach vorerst unauffindbar. Später wurde der starke Zeitfahrer, der als Kandidat für den Tagessieg in Pau galt, im Ziel gesichtet.