Dominik Frieser (LASK)
GEPA/Walter Luger
Bundesliga

LASK vor „vielen Herausforderungen“

Bei Vizemeister LASK liegt die Latte nach einer der besten Saisonen der Vereinsgeschichte denkbar hoch. Der neue Trainer Valerien Ismael kann sich auf eine großteils unveränderte Mannschaft stützen, mit Cup, Liga und einer bereits fixierten Europacup-Gruppenphase wartet im Herbst aber eine ungewohnte Dreifachbelastung.

„Wir müssen sehr viele Herausforderungen meistern“, ist sich Ismael daher auch bewusst. Die erste Hürde wurde mit dem 6:2 im Uniqa-ÖFB-Cup bei Vöcklamarkt am Wochenende schon einmal souverän genommen.

Zu sehen war dabei viel von dem, was die Mannschaft bereits in der letzten Saison ausgezeichnet hatte. Ismael setzte auf eine Startelf, in der im Vergleich zum Vorjahr nur der noch angeschlagene Thomas Goiginger, der zu Rapid gewechselte Maximilian Ullmann sowie Goalgetter Joao Victor fehlten – Letzterer war ja gemeinsam mit Erfolgscoach Oliver Glasner zum VfL Wolfsburg gegangen.

„Nehmts den Ball und machts was damit“

„Wir haben ein System, das gut funktioniert“, erklärte nun Glasners Nachfolger. Ismael betonte daher, dass er beim LASK nicht bei null, sondern bei 80 Prozent beginnt. Wenn das „System verfeinert“ werde, dann meint der Franzose damit vor allem „mehr Flexibilität“ und eine Steigerung im Spiel mit dem Ball.

Valerien Ismael
GEPA/Walter Luger
Der neue Coach kann auf den Grundlagen von Vorgänger Glasner aufbauen

In den Worten von Kapitän Gernot Trauner: „Wir können sehr gut gegen den Ball agieren. Wir müssen uns aber darauf einstellen, dass Mannschaften zu uns kommen werden, die sagen: Nehmts den Ball und machts was damit. Da können wir uns sicher verbessern. Wir wollen uns im Ballbesitz und im Spielaufbau verbessern.“

Mehr Augenmerk auf Rotation

Angesichts der neuen Dreifachbelastung, denn die Linzer spielen im Herbst – sollte man in der Qualifikation für die Champions League scheitern – zumindest sicher in der Europa-League-Gruppenphase, muss das Trainerteam um Ismael darauf bedacht sein, eine möglichst perfekte Steuerung des Trainings zu implementieren.

Das gilt auch für das Spiel selbst – und da schließt sich der Kreis zum Ballbesitzfußball. „Wir müssen mehr Erholungsphasen einbauen, du kannst nicht immer am Anschlag spielen“, sagte der 43-jährige Coach. Zudem sei Rotation wichtig. Etwas, das Glasner nur sehr behutsam einsetzte und den Ersatzspielern in der kommenden Saison mehr Chancen bringen könnte als bisher.

Vorsichtige Prognose

So oder so ist den „Athletikern“ klar, dass eine Mammutaufgabe zu bewältigen ist. Ismael erwartet gerade von „hinten“, sprich der Austria, Rapid und Sturm, stärkere Leistungen als in der Vorsaison und gab sich dementsprechend vorsichtig.

„Wir müssen schauen, wie wir das international verkraften. Bis Dezember wollen wir im oberen Play-off landen“, lautete seine defensive Zielsetzung vor Saisonbeginn. Vom Titel dürfe man laut Trauner ohnehin nicht träumen. Der neuerliche Vizemeister wäre ohnehin schon „ein riesiger Erfolg“.