Caroline Pilhatsch
GEPA/Philipp Brem
Schwimm-WM

Pilhatsch verkauft sich im Finale teuer

Caroline Pilhatsch hat in ihrem ersten WM-Finale auf der Langbahn zwar im Kampf um die Medaillen keine Rolle gespielt, die 20-Jährige verkaufte sich im südkoreanischen Gwangju aber teuer. Pilhatsch sorgte am Donnerstag mit Platz sieben über 50 m Rücken für das bisherige Highlight aus österreichischer Sicht.

Die Steirerin hatte am Mittwoch im nicht olympischen Rückensprint mit neuem österreichischen Rekord von 27,77 Sek. als erste österreichische Schwimmerin seit Mirna Jukic 2009 in Rom ein WM-Finale erreicht. Im Endlauf bestätigte Pilhatsch mit 27,78 Sekunden ihre Bestmarke und erzielte ihr bestes Ergebnis bei einer Langbahn-WM.

Im Kampf um die Medaillen konnte die Vizeweltmeisterin auf der Kurzbahn aber nicht eingreifen. Gold sicherte sich in 27,33 Sek. die US-Amerikanerin Olivia Smoliga, die Etiene Medeiros aus Brasilien um elf Hundertstelsekunden auf Platz zwei verwies. Bronze ging an die Russin Daria Waskina. Pilhatsch fehlten letztendlich 0,27 Sek. auf das Podest.

Schwimm-WM in Gwangju

Pilhatsch sorgte am Donnerstag mit Platz sieben über 50 m Rücken für das bisherige Highlight aus österreichischer Sicht

Selbstkritische Finalistin

Die Freude über ihren bisher besten Platz bei einer Langbahn-WM hielt sich bei der Steirerin aber in Grenzen. „Ich bin natürlich enttäuscht, weil ich mir viel mehr vorgenommen habe“, sagte Pilhatsch, die sich mit schlechten Reaktionszeiten bei Start und Anschlag um eine bessere Platzierung brachte. „Zwei solche Fehler in einem WM-Finale sind einfach zu viel“, sagte die 20-Jährige, „ich weiß, was ich falsch gemacht habe und das nächste Mal besser machen muss. Wie ich selber immer sage, es kann alles passieren in einem Finale. Das ist heute passiert, aber leider nicht positiv.“

Pilhatsch versuchte aber auch das Positive aus ihren WM-Rennen mitzunehmen. „Die Zeit war gut mit einer Hundertstel über Rekord trotz der beiden Fehler. Das ist wirklich positiv und zeigt mir, dass da noch viel Potenzial ist“, sagte die Grazerin, „Finale bei der WM ist ein toller Erfolg, auf den man aufbauen kann.“ Pilhatsch nahm auch bereits das nächste Ziel ins Visier: das verpasste Olympialimit über 100 m Rücken. Das will Pilhatsch so schnell wie möglich bereits bei den kommenden Wettkämpfen in Japan und China nachholen: „Ich will unbedingt noch versuchen, die Norm zu erbringen. Das geht leichter bei internationalen Bewerben mit sehr starker Konkurrenz.“

Bayer verpasst Semifinale

Brustlagen-Spezialist Valentin Bayer hatte davor in der 200-m-Distanz Rang 28 belegt. In 2:12,27 Minuten verpasste er das Semifinale der Top 16 um 1,95 Sekunden. Seine vor knapp einem Jahr bei der Glasgow-EM fixierte persönliche Bestzeit verfehlte der 19-Jährige um 0,54 Sekunden. Über 100 Meter Brust war Bayer am Sonntag WM-36. geworden.

Der österreichische 200-m-Rekord von Maxim Podoprigora hielt damit einem weiteren Angriff stand. Der heute 41-Jährige war am 26. Juli 2001 bei der WM in Fukuoka in 2:11,09 Zweiter geworden. Dieses Silber war die erste Schwimm-WM-Medaille für einen Österreicher überhaupt. Podoprigoras Marke ist – Lang- und Kurzbahn – mit Abstand die älteste noch gültige Bestleistung des Österreichischen Schwimmverbands (OSV), die nächstältesten stammen aus dem Jahr 2008.

Valentin Bayer
APA/AFP/Francois-Xavier Marit
Bayer konnte seine eigenen Erwartungen im WM-Becken nicht erfüllen

„Ich bin schon enttäuscht und auch ein wenig böse“, so Bayer. „Irgendetwas stimmt derzeit technisch nicht. Das müssen wir finden und ausbessern. Auch über die 100 Meter war das schon so. Ich bin zu tief im Wasser und habe dadurch zu viel Widerstand. Kann sein, dass das hier im Eifer des Gefechts passiert ist. Daran müssen wir jetzt arbeiten.“