Patrick Staber (AUT)
GEPA/Philipp Brem
Schwimm-WM

OSV-Team mit gemischter Bilanz

Lagenschwimmer Patrick Staber ist am Sonntag zum Abschluss der österreichischen Einsätze bei den Langbahn-Weltmeisterschaften in Gwangju über 400 m disqualifiziert worden. Nicht nur deswegen fiel die WM-Bilanz von OSV-Sportdirektor Walter Bär gemischt aus.

Beim 23-jährigen Staber wurden auf der Brustlage nach der 250-m-Wende zwei Delfin-Beinschläge erkannt. Mit seiner Zeit von 4:18,18 Minuten hätte Staber unter 41 Aktiven Rang 18 belegt, seine Bestzeit (4:15,23) hätte für das Finale gereicht.

„Es ist irrsinnig ärgerlich, wenn du deinen einzigen WM-Start verpatzt“, sagte Staber über sein Missgeschick. „So etwas ist mir überhaupt noch nie passiert. Ich habe es beim Rennen auch nicht bemerkt. Mir hat erst danach ein Kollege gesagt, dass ich disqualifiziert worden bin.“

Angestrebte Ziele bei Männern nicht erreicht

Doch das war nicht die einzige Enttäuschung für den OSV bei dieser WM. „Die Burschen kamen leider weder an die ausgegebenen, noch an die selbst angestrebten Zielsetzungen heran“, bilanzierte Bär gegenüber der APA das Abschneiden der vier männlichen Teilnehmer des OSV bei den Bewerben der Beckenschwimmer bei den Titelkämpfen in Südkorea.

Felix Auböck
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Auböck hatte sich für die WM deutlich mehr vorgenommen

Für Staber war es der einzige WM-Einsatz. Felix Auböck hatte über 400 wie über 800 m Kraul anders als geplant weder ein Finale noch eine Olympic Qualifying Time erreicht, für den zweifachen Finalisten der WM vor zwei Jahren in Budapest war Rang 13 über 400 m das beste Ergebnis. Valentin Bayer blieb über 100 und 200 m Brust über seinen Bestzeiten und ohne ein Semifinale, ebenso wie Bernhard Reitshammer über 50 m Brust, Rücken und Kraul sowie 100 m Rücken.

Frauen-Trio mit starker Vorstellung

Positiv fiel hingegen Bärs Resümee für die drei weiblichen WM-Teilnehmerinnen aus. „Die Mädels haben die Erwartungshaltungen erfüllt – mit Finale, drei österreichischen Rekorden, Top 16 und einmal hauchknapp am Semifinale vorbei“, fasste der Delegationsleiter zusammen. Das eine knapp verpasste Semifinale betraf Lena Grabowski über 200 m Rücken, die 16-Jährige war bei ihrem einzigen WM-Einsatz nach Swim-off mit OSV-Bestmarke 17. geworden.

Caroline Pilhatsch
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Mit Rang sieben über 50 m Rücken erreichte Pilhatsch das beste OSV-Resultat

Die anderen zwei neuen österreichischen Rekorde gingen auf das Konto von Caroline Pilhatsch, je einer über 50 und 100 m Rücken. Die Steirerin sorgte als Rückensprint-Siebente auch für die einzigen beiden OSV-Teilnahmen (Semifinale, Endlauf) an Finalsessions. Es war die insgesamt 24. österreichische Teilnahme an einem Langbahn-WM-Finale. Pilhatsch gesellte sich damit zu Markus Rogan, Mirna und Dinko Jukic, Fabienne Nadarajah, Maxim Podoprigora und Auböck.

Nur Kahler mit Olympiaticket

Kraulerin Marlene Kahler kam über 200 und 400 m auf persönliche Bestleistungen, über 1.500 m erbrachte die 18-jährige Niederösterreicherin erneut die Olympianorm. Es kam aber kein weiteres OSV-Fixticket für die Spiele 2020 in Tokio dazu, zusätzliche Qualifikationen waren aber ein klares Ziel aller gewesen. Die nächste Chance gibt es Anfang August. Pilhatsch wird da beim Weltcup in Tokio am Start sein, parallel laufen die Staatsmeisterschaften in Innsbruck.

Marlene Kahler
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Kahler konnte mit ihren Auftritten auf jeden Fall zufrieden sein

Bär ging in seinem Resümee auch noch auf die anderen beiden in Südkorea vertretenen OSV-Sparten ein: „Die angestrebte Olympiaqualifikation beim Open Water (durch David Brandl, Anm.) haben wir leider verpasst, wobei wir wussten, dass der Zeitpunkt dafür hier nicht ideal war. Die Synchron-Damen haben bei vier Starts vier Finalteilnahmen erreicht. Das ist wieder sehr erfreulich. Wobei ihre Platzierungen nicht die guten Leistungen widerspiegeln.“

Die Einschätzung von OSV-Präsident Arno Pajek war ähnlich wie die Bärs: „Grundsätzlich herausragend war der siebente Platz und das Finale von Caroline Pilhatsch, und natürlich auch das bestätigte Olympialimit von Marlene Kahler. Schade ist es um die verpassten Semifinali. Es bestätigt sich auch hier wieder, dass ein Großereignis eigene Gesetze hat, weshalb manche ihr Potenzial nicht ausschöpfen konnten. Unsere Synchron-Damen waren wie immer eine sichere Bank für das Finale.“

Top-20-Platzierungen der OSV-Athleten

Schwimmen:

  • Caroline Pilhatsch (50 m Rücken 7., 100 m Rücken 20.)
  • Felix Auböck (400 m Kraul 13.)
  • Marlene Kahler (400 m Kraul 14., 1.500 m Kraul 19.)
  • Lena Grabowski (200 m Rücken 17.)

Österreichische Rekorde:
Pilhatsch (50 und 100 m Rücken), Grabowski (200 m Rücken)

Persönliche Bestleistungen (inklusive OSV-Rekorde):
Pilhatsch 2, Kahler 2, Grabowski 1

„Olympic Qualifying Time“ für Tokio 2020: Kahler (1.500 m Kraul)

Synchronschwimmen:

  • Vasiliki Pagona Alexandri (Technische Kür 8., Freie Kür 8.)
  • Anna-Maria und Eirini Alexandri: (Technische Kür 8., Freie Kür 10.)