Wolfgang Fasching
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Extremsport

Fasching will mit Rad Europa durchqueren

Der Extremradfahrer Wolfgang Fasching will mit seinem neuen Projekt „Gibraltar–Nordkap“ in weniger als zwölf Tagen 5.500 Kilometer und ca. 50.000 Höhenmeter quer durch Europa zurücklegen. „Am 5. August gegen 17.00 Uhr geht es endlich los. Die Vorfreude ist schon riesig“, sagte der Steirer in einer Aussendung.

Insgesamt muss Fasching neun Länder (Spanien, Frankreich, Deutschland, Belgien, Niederlande, Dänemark, Finnland, Schweden, Norwegen) durchqueren. Dafür will er 500 Kilometer pro Tag absolvieren. „Zudem sind täglich nur zwei bis vier Stunden Schlaf geplant. Die großen Herausforderungen dabei werden die körperliche Erschöpfung, der Schlafmangel und die mentale Müdigkeit sein“, meinte Fasching.

„Es wird sicher ein richtiges Radabenteuer“, freut sich der 51-Jährige auf das Projekt, bei dem mehr Kilometer zu absolvieren sind als beim Race Across America (RAAM). „Es sind mehr Kilometer als beim RAAM, aber es sind zwei komplett unterschiedliche Bewerbe. Ich fahre zwar auch im Einzelzeitfahrmodus, aber ohne Gegner“, erklärte der dreifache RAAM-Gewinner (1997, 2000, 2002), der sein letztes großes Radabenteuer 2014 bestritt.

Wolfgang Fasching radelt von Gibraltar bis zum Nordkap

Wolfgang Fasching hat dreimal das Race Across America gewonnen. Am Montag startete er eine 5.600 Kilometer lange Reise von Gibraltar bis zum Nordkap.

„Ich fühle mich sehr gut in Form“

Damals absolvierte er das Mammutprojekt „Russia Coast to Coast“ über 10.000 Kilometer (80.000 Höhenmeter) in 21 Tagen, 19 Stunden und 31 Minuten. Für „Gibraltar–Nordkap“ trainiert Fasching „seit vielen Monaten“ nach einem strikten Trainingsplan seines Trainers Markus Kinzlbauer, der auch Christoph Strasser betreut. „Und ich fühle mich sehr gut in Form.“

Wolfgang Fasching
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Fasching mit den Flaggen der Länder, die er durchqueren will

Mit der Durchquerung Europas hätte Fasching seinen vierten Kontinent – nach Nordamerika, Australien und Asien – durchquert. Vor allem ist das Projekt auch eine logistische Herausforderung. „Es gibt keine GPS-Daten über diese Strecke, und wir müssen auch zwei Fähren nehmen. Dort wird die Zeitmessung gestoppt, und auf der anderen Seite geht es weiter. Ohne die Fährentransfers wäre es über Russland ein riesiger Umweg“, erklärte Fasching. Die Rekordfahrt wird bei der World UltraCycling Association (WUCA) offiziell angemeldet.

Rekord liegt bei 13 Tagen, 20 Stunden

Die Süd-Nord-Durchquerung ist keine Neuheit im Radsport. In den Jahren 1997 und 1998 wurde jeweils das Race Across Europe über die fast idente Strecke, die Wolfgang Fasching bestreitet, organisiert. Den Streckenrekord stellte damals ein 41-jähriger Salzburger auf: Franz Kaserer, mittlerweile 62 Jahre alt, benötigte als Einzelfahrer 13 Tage und 20 Stunden für die Strecke. „Unter zwölf Tagen traue ich Wolfgang auf alle Fälle zu. Ich wünsche ihm, dass das Wetter einigermaßen mitspielt“, sagte der in Strobl lebende Zahnarzt.