Martin Ermacora
GEPA/Michael Meindl
Beachvolleyball

Lokalmatadore gehen in Wien baden

Das Beachvolleyball-Major auf der Wiener Donauinsel geht ohne österreichische Beteiligung in die entscheidende Phase. Nach Clemens Doppler/Alexander Horst und Robin Seidl/Philipp Waller, die nach zwei Niederlagen schon in der Gruppenphase gescheitert waren, und dem Achtelfinal-Aus der Steirerinnen Katharina Schützenhöfer und Lena Plesiutschnig, schieden am Freitag mit Martin Ermacora und Moritz Pristauz auch die letzten heimischen Hoffnungsträger aus.

Das Wildcard-Team Ermacora/Pristauz musste sich in der ersten K.-o.-Runde den Vorjahresdritten Cherif Younousse/Ahmed Tijan aus Katar klar in zwei Sätzen geschlagen geben und belegte damit den geteilten 17. Platz. Die Tür zur K.-o.-Phase hatten Ermacora/Pristauz durch einen hart erkämpften 2:1-Sieg gegen die Polen Piotr Kantor und Bartosz Losiak aufgestoßen.

„Wir haben am Service und in der Block-Defense nicht so schlecht gearbeitet, wir waren aber einfach im eigenen Spiel in der Annahme und im Zuspiel nicht konstant genug, dass wir dagegenhalten hätten können. Wir haben immer wieder Fehler gemacht, das ist schade“, meinte Pristauz. Sein Turnierresümee fiel aber einigermaßen positiv aus. „Wir nehmen mit, dass wir auf dem Niveau mitspielen können, dass wir auf jeden Fall, wenn wir unsere Chance nutzen, auch ganz große Teams schlagen können, daran werden wir arbeiten“, so der 23-Jährige.

Enttäuschende Bilanz für Österreich

Mit Schützenhöfer/Plesiutschnig im Damen-Achtelfinale sowie Ermacora/Pristauz in der ersten Herren-K.-o.-Runde sind beim Major-Turnier in Wien die letzten Österreicher ausgeschieden.

Damen-Duo scheitert im Achtelfinale

Vor Ermacora/Pristauz waren am Freitag schon Schützenhöfer und Plesiutschnig ausgeschieden. Die Steirerinnen, die als einzige österreichische Damen-Paarung in den Hauptbewerb gekommen waren, verloren am Freitag im Achtelfinale gegen die kanadischen Weltmeisterinnen Pavan und Melissa Humana-Paredes mit 0:2 und beendeten das Heimturnier damit als Neunte.

Katharina Schützenhöfer
GEPA/Philipp Brem
Schützenhofer streckt sich vergeblich – gegen die Weltmeisterinnen war sie mit Partnerin Plesiutschnig chancenlos

„Können wirklich zufrieden sein“

Unmittelbar nach dem ziemlich einseitigen Match überwog auch bei ihnen die Enttäuschung. Zufriedenheit über das erstmalige Erreichen des Achtelfinales in Wien werde sich erst später einstellen, betonte das Duo unisono. „Jetzt gerade sind wir extrem enttäuscht. In ein, zwei Stunden werden wir aber realisieren, dass wir hier gute Leistungen gezeigt haben und gute Teams geschlagen haben“, sagte Plesiutschnig nach der Partie gegen die Kanadierinnen mit der am Netz zumeist unüberwindbaren 1,96-Meter-Frau Pavan.

„Wir können wirklich zufrieden sein. Ein Top-Ten-Ergebnis auf dem höchsten Level ist für uns ein Riesenerfolg, und das auch noch vor Heimpublikum, das ist super“, ergänzte Plesiutschnig, die mit Schützenhöfer am Sonntag nach Moskau weiterreist. Dort bestreiten die beiden am Montag das EM-Eröffnungsmatch gegen die Russinnen Botscharowa/Woronina.

Doppler und Horst enttäuschen

Die größte Enttäuschung beim Heimturnier mussten allerdings Doppler/Horst hinnehmen. Die Vizeweltmeister von Wien 2017 schieden schon am Donnerstag wie auch Seidl/Waller nach zwei Niederlagen als Gruppenletzte aus und waren damit nicht einmal in die K.-o.-Runde gekommen. Im entscheidenden zweiten Spiel hatten sie sich den aktuellen Vizeweltmeistern Clemens Wickler/Julius Thole (GER) mit 0:2 geschlagen geben müssen.

Doppler und Horst
GEPA/Michael Meindl
Für Doppler und Horst (l.) war das Heimturnier bereits nach dem ersten Tag vorbei

„Das ist natürlich sehr schade und extrem bitter. Wir können uns aber nichts vorwerfen, dass wir nicht alles hineingehaut haben“, meinte Doppler nach der dramatischen Partie. Leider sei diesmal kein Erfolgslauf wie 2017 mit WM-Silber und Rang fünf 2018 gelungen, bedauerte der 38-Jährige und versprach ein Comeback 2020. „Wir wollten den Zuschauern wieder so eine Show wie in der vergangenen zwei Jahren bieten, aber wir machen das nächstes Jahr wieder gut.“

Ihr erstes Gruppenmatch gegen die Schweizer Adrian Heidrich/Mirco Gerson hatten die Routiniers mit 1:2 verloren. Nach der zweiten Niederlage stand ein enttäuschender 25. Rang zu Buche, der dem Duo auch in der ohnehin sehr umkämpften Olympiaqualifikation überhaupt nicht weiterhilft. Zuletzt waren sie beim Heimturnier 2016 in Klagenfurt ebenfalls als Gruppenletzte gescheitert. Viele große Turniere stehen bis Ende der aktuellen Qualifrist im Juni nächsten Jahres nicht mehr an, als Nächstes folgt bereits ab Dienstag die EM in Moskau.

Vienna Major

Damen:

Finale:
Sarah Pavan / Melissa Humana-Paredes (CAN) Maria Antonelli / Carol (BRA) 2:0 (19,16)
Spiel um Platz drei:
Agatha / Duda (BRA) Talita / Taiana Lima (BRA) 2:0 (29,19)
Halbfinale:
Maria Antonelli / Carol (BRA) Talita / Taiana Lima (BRA) 2:1 (16,-35,13)
Sarah Pavan / Melissa Humana-Paredes (CAN) Agatha / Duda (BRA) 2:0 (17,12)
Viertelfinale:
Talita / Taiana Lima (BRA) Barbora Hermannova / Marketa Slukova (CZE) 2:0 (16,16)
Maria Antonelli / Carol (BRA) Kelley Larsen / Emily Stockman (USA) 2:1 (19,-13,11)
Agatha / Duda (BRA) Laura Ludwig / Margareta Kozuch (GER) 2:1 (19,-19,9)
Sarah Pavan / Melissa Humana-Paredes (CAN) Nina Betschart / Tanja Hüberli (SUI) 2:0 (7,17)

Herren:

Viertelfinale:
Anders Mol / Christian Sörum (NOR) Adrian Heidrich / Mirco Gerson (SUI) 2:0 (14,13)
Michal Bryl / Grzegorz Fijalek (POL) Pablo Herrera / Adrian Gavira Collado (ESP) 2:0 (17,15)
Philip Dalhausser / Nicholas Lucena (USA) Lars Flüggen / Nils Ehlers (GER) 2:0 (13,18)
Alison / Alvaro Filho (BRA) Wiatscheslaw Krasilnikow / Oleg Stoyanowski (RUS) 2:1 (-14,16,11)
Achtelfinale:
Anders Mol / Christian Sörum (NOR) Paolo Nicolai / Daniele Lupo (ITA) 2:1 (12,-19,7)
Adrian Heidrich / Mirco Gerson (SUI) Christiaan Varenhorst / Steven van de Velde (NED) 2:0 (18,18)
Pablo Herrera / Adrian Gavira Collado (ESP) George Souto Maior Wanderley / Andre Loyola Stein (BRA) 2:1 (-17,16,8)
Michal Bryl / Grzegorz Fijalek (POL) Evandro / Bruno Schmidt (BRA) 2:1 (16,-15,12)
Philip Dalhausser / Nicholas Lucena (USA) Alexander Brouwer / Robert Meeuwsen (NED) 2:1 (18,-16,13)
Lars Flüggen / Nils Ehlers (GER) Esteban Grimalt / Marco Grimalt (CHI) 2:1 (14,-19,13)
Alison / Alvaro Filho (BRA) Cherif / Ahmed (QAT) 2:0 (19,15)
Wiatscheslaw Krasilnikow / Oleg Stoyanowski (RUS) Jacob Gibb / Taylor Crabb (USA) 2:0 (17,11)