Joao Klauss (LASK) und Eder Balanta (Basel)
GEPA/Philipp Brem
Champions League

LASK gelingt Überraschung in Basel

Der LASK hat sich bei seinem ersten Auftritt in der Qualifikation der UEFA Champions League in eine sehr gute Ausgangsposition gebracht. Die Linzer gewannen das Drittrundenhinspiel beim favorisierten FC Basel am Mittwoch mit 2:1 (0:0).

Gernot Trauner (50.) und Joao Klauss (82.) belohnten eine ambitionierte, kämpferische Vorstellung des Außenseiters, die nur durch den Anschlusstreffer von Luca Zuffi (87.) leicht getrübt wurde. Die Truppe von Trainer Valerien Ismael geht jedenfalls mit den besseren Karten ins Rückspiel am nächsten Dienstag (20.30 Uhr, live in ORF1) auf der Linzer Gugl. Der Sieger des Duells trifft im Play-off auf den Gewinner aus Club Brügge gegen Dynamo Kiew (Hinspiel 1:0).

Basel musste ohne seinen Topstürmer Albian Ajeti antreten. Der Schweizer Nationalspieler, wegen muskulärer Probleme fraglich, stand unmittelbar vor einem Transfer zu West Ham United und daher nicht im Kader. Beim LASK agierte Thomas Goiginger erstmals in dieser Saison in der Startformation. Der Schlüsselspieler der vergangenen Saison war in der Vorbereitung von einer Schambeinentzündung zurückgeworfen worden.

LASK geht in Führung (50. Minute)

Gernot Trauner trifft per Kopf nach einem Eckball zum 1:0.

LASK gibt den Ton an

Der österreichische Vizemeister ging vor 20.470 Zuschauern von Beginn an selbstbewusst zu Werke. Goiginger setzte einen Weitschuss Richtung Basler Tor ab (4.), im Gegenzug prüfte Afimico Pululu LASK-Goalie Alexander Schlager (6.). Die Oberösterreicher machten aber den stärkeren, offensiveren Eindruck und bestimmten die erste Viertelstunde.

Doch nach 15 Minuten folgte ein erster Rückschlag für die Linzer: Christian Ramsebner rutschte bei einem Zweikampf mit einem Ausfallschritt weg und musste verletzt durch Emanuel Pogatetz ersetzt werden. Doch der LASK kämpfte beherzt weiter: Goiginger spielte im Strafraum überlegt auf Klauss, doch Eray Cömert stieg im letzten Moment in den Schuss und konnte den Ball zur Ecke, die den Linzern aber nichts einbrachte, ablenken (23.).

Jubel von Gernot Trauner und Peter Michorl (LASK)
GEPA/Philipp Brem
Torschütze Gernot Trauner und Assistgeber Peter Michorl bejubeln den Führungstreffer

Die Basler erhöhten nach einer halben Stunde etwas den Druck. In Minute 34 schob Pululu den Ball aus einem Meter nach einer Ecke ins Tor, er stand allerdings klar im Abseits, der Treffer zählte nicht. Glück für die Linzer, denn womöglich wäre der Ball auch ohne sein Zutun ins Tor gegangen. Zudem kamen Ricky van Wolfswinckel und Valentin Stocker nicht zum Abschluss. Im Gegenzug fand auch der LASK wiederum kein Durchkommen durch die Basler Abwehr. So gingen die Mannschaften mit einem 0:0 in die Pause.

Trauner trifft per Kopf

Die Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine, und in der 50. Minute war es dann so weit. Nach einer neuerlichen Ecke (der vierten für die Oberösterreicher) von Peter Michorl stieg Trauner hoch und köpfelte den Ball wuchtig in die Maschen. Basel-Torhüter Jonas Omlin war geschlagen.

In der 59. Minute hatte Philipp Wiesinger das 2:0 auf dem Fuß. Er zog aus weiter Distanz ab, doch der Ball ging knapp über das Tor von Omlin. Vier Minuten später brachte Ismael Dominik Frieser anstelle von Goiginger. Basel-Trainer Marcel Koller brachte zuerst Kemal Ademi für Stocker (65.), neun Minuten später wechselte er Noah Okafur und Kevin Bua ein, die auch etwas mehr Schwung ins Basler Spiel brachten.

Bei immer stärker werdendem Regen hatten die Oberösterreicher dann auch Glück. Wiesinger rutschte im Strafraum aus, doch auch Van Wolfswinkel kam nicht an den Ball, ehe Schlager den Ball zu fassen bekam (75.).

Klauss erhöht auf 2:0

In der 82. Minute folgte dann das glückliche 2:0 für den LASK. Auf immer rutschiger werdendem Rasen schlug Klauss nach Zuspiel von Samuel Teteh einen Haken und zog unmittelbar ab – Cömert fälschte den Schuss unhaltbar für Omlin ab.

2:0 durch Klauss (82. Minute)

Eray Cömert fälscht einen Klauss-Ball unglücklich ab. Der LASK führt mit 2:0.

Doch den Schweizern gelang noch der Anschlusstreffer. Nach einem hohen Ball in den Linzer Strafraum, den die Oberösterreicher nur kurz klären konnten, kam Zuffi an das Leder und knallte den Ball ins Tor (87). Im Finish wäre der Koller-Elf sogar beinahe noch der Ausgleich geglückt. Doch Schlager und Rene Renner klärten mit vereinten Kräften Basels letzte gefährliche Aktion (93.).

Anschlusstreffer durch Zuffi (87. Minute)

Mit einem schönen Schuss von der Strafraumgrenze erzielt Luca Zuffi noch den Anschlusstreffer.

LASK-Trainer Ismael gab damit ein mehr als gelungenes Europacup-Debüt als Chefcoach. Die Linzer gewannen auch ihr viertes Pflichtspiel unter dem Franzosen, der nach dem Vizemeistertitel von Oliver Glasner übernommen hatte. Es war erst der dritte Europacup-Sieg eines österreichischen Teams in der Schweiz nach Wacker Innsbruck 1977 in Basel (3:1) und Admira Wacker 1990 in Luzern (1:0).

Stimmen zum Spiel:

Valerien Ismael (LASK-Trainer): „Ich bin nicht überrascht, man ist eher in der Schweiz überrascht. Wir waren unserer Linie treu, wir sind immer nachgegangen, haben versucht, den Gegner unter Druck zu setzen. In der ersten Hälfte hat etwas die Überzeugung im Abschluss gefehlt. In der zweiten Hälfte haben wir das korrigiert. Es freut mich, dass wir durch das Standardtor in Führung gegangen sind.“

„Es ist klar, dass du, wenn du in Basel spielst, nicht alles verteidigen kannst, dann haben wir das Anschlusstor gekriegt. Traurig ist, dass Ramsebner sich verletzt hat, das ist wirklich bitter. Wir haben aber gezeigt, dass wir das als Mannschaft auffangen können. Jetzt müssen wir uns erholen und in Linz auch so einen Fight abliefern – diesmal aber mit unseren Fans im Rücken.“

Peter Michorl (LASK-Mittelfeldspieler): „Wir haben dem FC Basel ein bis zwei gute Möglichkeiten gegeben, sonst haben wir alles im Griff gehabt. Es war ein verdienter Auswärtssieg. Aber es ist erst eine Halbzeit, es warten noch schwierige 90 Minuten auf der Gugl, die hoffentlich voll sein wird. Basel wird versuchen, den Spieß umzudrehen, aber wir werden gewappnet sein.“

Marcel Koller (Basel-Trainer): „Wir konnten das Spiel von hinten nicht aufbauen und gewannen zu wenig Zweikämpfe. Wir müssen uns steigern und wacher sein am Dienstag. Das Duell wird in zwei Spielen entschieden. Wir müssen in Linz anders auftreten, die Chance auf ein Weiterkommen ist noch da.“

Champions-League-Qualifikation, dritte Runde, Hinspiel

Mittwoch:

FC Basel – LASK 1:2 (0:0)

St.-Jakob-Park, 20.470 Zuschauer, SR Ekberg (SWE)

Torfolge:
0:1 Trauner (50.)
0:2 Klauss (82.)
1:2 Zuffi (87.)

Basel: Omlin – Widmer, Cömert, Alderete, Riveros – Balanta (76./Bua), Frei – Van Wolfswinkel, Zuffi, Stocker (65./Ademi) – Pululu (76./Okafor)

LASK: Schlager – Ramsebner (17./Pogatetz), Trauner, Wiesinger – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Goiginger (63./Frieser), Klauss (83./Raguz), Tetteh

Gelbe Karten: Riveros bzw. Michorl

Die Besten: Zuffi bzw. Trauner, Michorl, Klauss

Rückspiel am 13. August in Linz – Sieger im Play-off gegen Gewinner aus Club Brügge – Dynamo Kiew