Maximilian Wöber
GEPA/Thomas Bachun
Bundesliga

Salzburg holt Wöber um Rekordsumme

Der FC Red Bull Salzburg hat Maximilian Wöber vom FC Sevilla verpflichtet. Der 21-jährige Innenverteidiger unterschrieb bei den „Roten Bullen“ einen Vertrag bis Mai 2024. Die Ablösesumme beträgt laut spanischen Medienberichten bis zu zwölf Millionen Euro. Wöber wäre damit der mit Abstand teuerste Neuzugang in der österreichischen Bundesliga-Geschichte.

Bisheriger Höchstwert waren kolportierte 6,9 Millionen Euro, die die Salzburger 2010 für den Uruguayer Joaquin Boghossian ausgegeben hatten. Boghossian war jedoch ein kapitaler Fehlkauf. Der 1,97 m große Stürmer erzielte in 27 Spielen für Salzburg nur zwei Tore.

Um eine ähnliche Summe wie damals Boghossian war Wöber 2017 von Rapid zu Ajax Amsterdam gewechselt – und ist damit immer noch jener Spieler, der den Hütteldorfern bisher ihren Rekorderlös eingebracht hat. Nun schloss sich der Wiener dem Rivalen aus Salzburg an.

Wöber-Debüt gegen St. Pölten?

Salzburgs Neuzugang könnte sein Debüt möglicherweise bereits am Sonntag gegen St. Pölten feiern.

„Schön, dass ich nach Österreich heimkomme“

Wöber meinte zu seiner neuen Herausforderung: „Es ist schön, dass ich nach Österreich heimkomme und wieder einen fixen Lebensmittelpunkt habe. Ich war auch mit anderen Vereinen im Austausch.“ Es habe sich aber niemand so sehr um ihn bemüht wie die Salzburger.

Maximilian Wöber
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Wöber stieg unmittelbar nach seiner Vorstellung ins Training der Salzburger ein

Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund kommentierte den Wechsel so: „Wir sind überzeugt, dass Maximilian Wöber unser Team noch besser machen kann. Er ist ein Linksfuß und taktisch sehr clever, wodurch unser Spiel noch variabler wird. Zudem verfügt er trotz seines jungen Alters bereits über viel internationale Erfahrung, hat bei Ajax auch schon erfolgreich Champions-League-Luft geschnuppert.“

Keine Zukunft in Sevilla

Wöber war im Winter vorerst leihweise, im Juli dann fix für 10,5 Millionen Euro von Ajax (39 Einsätze) nach Sevilla gewechselt. Bei den Andalusiern absolvierte er im Frühjahr sieben Ligaeinsätze und einen in der Europa League, ehe er von einer Meniskusverletzung gestoppt wurde. In der kommenden Saison hätte er bei Sevilla auch aufgrund einer Systemumstellung reduzierte Chancen auf regelmäßige Einsätze gehabt.

Die teuersten Bundesliga-Transfers:
Maximilian Wöber (AUT) FC Sevilla Salzburg 2019 12,0
Joaquin Boghossian (URU) Atletico Cerro Salzburg 2010 6,9
Munas Dabbur (ISR) Grasshoppers Salzburg 2016 6,0
Rasmus Kristensen (DEN) Ajax Amsterdam Salzburg 2019 5,0
Erling Haaland (NOR) Molde FK Salzburg 2019 5,0
Andreas Ivanschitz (AUT) Rapid Wien Salzburg 2006 4,0
Sadio Mane (SEN) FC Metz Salzburg 2012 4,0
Charles Amoah (GHA) FC St. Gallen Sturm Graz 2001 3,9
Alan (BRA) Fluminense Rio Salzburg 2010 3,5

Vom Salzburger Interesse habe er „vor circa drei Wochen das erste Mal“ gehört. „Das war auch kurz danach, als ich erfahren habe, dass ich keine gute Zukunft mehr habe bei Sevilla“, schilderte Wöber. Als Saisonziele nannte er Meistertitel, Cupsieg und ein möglichst gutes Abschneiden in der Königsklasse.

„Natürlich wäre es schön, wenn wir weiterkommen.“ Zumindest aber soll als Gruppendritter der Umstieg in die Europa League gelingen. Wöber will seinen Teil dazu beitragen, erinnerte an seine Zeit bei Ajax. „Ich habe meine besten Partien in der Champions League gespielt. Ich hoffe, dass ich das bei Red Bull Salzburg auch machen werde.“

Wöber trifft guten Freund aus Amsterdam

Wöber absolvierte am Dienstagnachmittag sein erstes Training mit der Mannschaft von Salzburg-Trainer Jesse Marsch. Sein nächstes Ligaspiel bestreitet der Meister und Tabellenführer am Samstag (17.00 Uhr) beim SKN St. Pölten. Wöber startet zuversichtlich in sein neues Engagement: „Ich glaube, dass ich von meiner Einstellung und von meinem Charakter absolut ein Führungsspieler sein kann.“

Mit Munas Dabbur, Stefan Lainer, Xaver Schlager, Hannes Wolf und Fredrik Gulbrandsen haben die Salzburger im Sommer zahlreiche Stammkräfte um teils zweistellige Millionensummen abgegeben. Vor der Rekordausgabe für Wöber hatte der Serienmeister bereits kolportierte fünf Millionen Euro für den dänischen Rechtsverteidiger Rasmus Kristensen ausgegeben. Mit Kristensen hat Wöber bereits bei Ajax Amsterdam gespielt. „Der war bei Ajax quasi mein Nachbar. Wir waren eigentlich fast jeden Tag zusammen, also einer meiner besten Freunde von den Ajax-Zeiten“, so Wöber gegenüber der APA.