Die US-amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA soll bereits ein Verfahren eingeleitet haben, eine Bestätigung dazu gab es von der Agentur noch nicht. Laut „Daily Mail“ sollen Colemans Anwälte aber einen „Missed Test“ anfechten. Die Athleten müssen gemäß den Anti-Doping-Richtlinien für jeden Tag ihre Aufenthaltsorte angeben, um für eine unangemeldete Kontrolle zur Verfügung zu stehen.
Coleman ist mit einer Saisonbestmarke von 9,81 Sekunden der große Favorit auf den Sieg über die 100-m-Distanz bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha Ende September. Der Sprinter war bei der WM 2017 als Zweiter hinter Justin Gatlin direkt vor Weltrekordhalter Usain Bolt ins Ziel gelaufen.
Potenzieller Dominator
Coleman wird zugetraut, die nächsten Jahre den Sprintbereich zu dominieren. Seit drei Jahren hält er jeweils die Jahresbestleistung über 100 m. Seine persönliche Bestmarke liegt bei 9,79 Sekunden aus 2018, im gleichen Jahr hat er in 6,34 Sekunden den 20 Jahre alten Hallenweltrekord von Maurice Green über 60 m verbessert.
Coleman sollte ursprünglich am vergangenen Sonntag in Birmingham an den Start gehen, sagte aber zwei Tage vorher wegen „Komplikationen nach dem Training“ ab und verwies auf sein großes Ziel bei der WM. Dort will er über 100, 200 und 4 x 100 m starten.
Auffälligkeiten mehren sich
Eine Sperre wäre ein schwerer Schlag für die Leichtathletik, zumal gerade in der Königsdisziplin immer wieder diverse Athleten auffällig wurden. Der amtierende Weltmeister Gatlin wurde bereits zweimal des Dopings überführt – zuletzt 2006. Damals wurde er als Wiederholungstäter sogar für acht Jahre gesperrt, das Strafmaß wurde später auf vier Jahre reduziert.