Fernando Torres mit Spanien-Fahne nach dem EM-Titel 2008 in Wien
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Fußball

EM-Finalheld von Wien beendet Karriere

Der frühere spanische Welt- und Europameister Fernando Torres hat am Freitag seine glanzvolle Fußballkarriere in Japan beendet. Der 35-jährige Stürmer holte 2010 mit Spanien den Weltmeister- sowie zweimal den Europameistertitel. 2008 avancierte der ob seines jugendlichen Aussehens „El Nino“ (das Kind) genannte Angreifer zum EM-Finalheld in Wien.

Das Endspiel der Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz wurde durch den damals 24-jährigen Stürmer entschieden. Beim 1:0-Erfolg der Spanier gegen Deutschland im mit 51.428 Zuschauern ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion traf Torres in der 33. Minute zum Sieg und schließlich Turniertriumph der Spanier.

Nach einem Zuspiel des damaligen Barcelona-Stars Xavi überlief Torres Verteidiger Philipp Lahm und bezwang DFB-Goalie Jens Lehmann mit einem Lupfer ins lange Eck. Der Stürmer, der im Finale auch per Kopfball Aluminium traf, wurde zum „Man of the Match“ gekürt.

Jubel von Fernando Torres beim EM-Finale Spanien – Deutschland 2008 in Wien
GEPA/Witters/Valeria Witters
Torres erzielte in Wien im EM-Finale das Goldtor und jubelte entsprechend seinem Spitznamen

Für Spanien war es der Beginn der erfolgreichsten Ära im Fußball: Es folgten der Gewinn des WM-Titels 2010 in Südafrika sowie die EM-Titelverteidigung 2012 in Polen und der Ukraine.

Karriereende in Japan

Zum Abschluss seiner Karriere verlor Torres mit seinem japanischen Club Sagan Tosu sang- und klanglos mit 1:6 gegen den J-League-Konkurrenten Vissel Kobe. Torres, der seit 2018 für Sagan Tosu spielt, traf dabei noch einmal auf seine langjährigen Nationalteamkollegen David Villa und Andres Iniesta.

Fernando Torres (Sagan Tosu) umarmt vor seinem letzten Match in japanischen J-League Andres Iniesta (Vissel Kobe)
AP/Kyodo News/Nozomu Endo
Andres Iniesta herzte seinen früheren Nationalteamkollegen Torres bei dessen Abschied

Torres hatte sein Karriereende bereits Ende Juni angekündigt. Das Spiel gegen Kobe sei „ein ikonischer Augenblick, der perfekte Moment“, um aufzuhören, hatte er gesagt. Torres hatte 2001 mit 17 Jahren sein Profidebüt bei Atletico Madrid gefeiert. Von dort wechselte er 2007 zu Liverpool und spielte anschließend noch für Chelsea, Milan sowie erneut für Atletico, bevor er nach insgesamt 350 Einsätzen für seinen Stammclub nach Japan ging.

Zehn ganz spezielle Tage 2013

Torres, der in 110 Spielen für Spanien 38-mal traf, gewann auf Clubebene 2012 mit Chelsea den Titel in der Champions League und 2013 in der Europa League. 2018 wiederholte Torres den EL-Triumph mit Atletico Madrid. Trotz aller internationalen Erfolge blieb ihm der Gewinn einer Meisterschaft in den verschiedenen Ligen verwehrt, 2012 gelang ihm immerhin der Gewinn des FA-Cups. 2013 durfte sich Torres aber über zehn ganz spezielle Tage freuen, als er regierender Welt- und Europameister sowie CL- und EL-Sieger war.