Tennisspieler Dominic Thiem
APA/AFP/Getty Images/Elsa
US Open

Thiems Major-Saison endet enttäuschend

Die US Open sind für Dominic Thiem schon nach dem ersten Match vorbei, und damit ist auch das Grand-Slam-Jahr mit einer für ihn unerfreulichen Bilanz zu Ende gegangen. Der noch 25-jährige Niederösterreicher wird erstmals seit Jahren seinen Geburtstag am 3. September nicht in New York feiern.

Abgesehen vom neuerlichen French-Open-Finale sind die drei anderen Major-Turniere für Thiem in diesem Jahr danebengegangen: Eine Aufgabe in der zweiten Runde der Australian Open wegen einer Verkühlung hatte danach die Absage für den Heim-Davis-Cup gegen Chile nach sich gezogen.

In Wimbledon begann und endete Thiems Rasensaison mit einer Viersatzniederlage in Runde eins gegen Sam Querrey, und nun schied er bei seinen sechsten US Open erstmals ebenfalls zum Auftakt aus. Grund war neuerlich eine noch nicht überstandene Verkühlung.

Thiem scheitert in erster Runde

Die US Open sind für Dominic Thiem schon vorbei. Damit ist auch das Grand-Slam-Jahr mit einer für ihn unerfreulichen Bilanz zu Ende gegangen.

„Es war zu wenig Zeit“

„Ich habe definitiv den Wettlauf gegen die Zeit verloren. Es war zu wenig Zeit, ich bin im Vergleich zum letzten Jahr auch nicht hundertprozentig gesund. Das ist im Endeffekt dann einfach zu wenig, gegen jeden Gegner, der da kommen kann“, sagte Thiem nach dem 4:6 6:3 3:6 2:6 gegen den Italiener Thomas Fabbiano. Im Vorjahr hatte er Cincinnati verkühlt auslassen müssen, war dann aber bei den US Open erstmals bis ins Viertelfinale vorgedrungen.

Handshake von Dominic Thiem und Thomas Fabbiano
AP/Michael Owens
In New York war am Dienstag in Runde eins Endstation

Grund zur Besorgnis wegen seiner doch oftmaligen Verkühlungen sieht er nicht. „Ich glaube, dass zwei Verkühlungen pro Jahr relativ normal sind. Es hat jeder von den Spielern immer wieder irgendwelche Problemchen“, sagte der Weltranglistenvierte. Ob ihm im Race und auch Ranking ein Rückfall droht, hängt vor allem vom Abschneiden von Daniil Medwedew (RUS), Kei Nishikori (JPN) und Alexander Zverev (GER) in New York ab. Nach dem Aus des Griechen Stefanos Tsitsipas, des Spaniers Roberto Baustista Agut und des Russen Karen Chatschanow droht von diesem Trio vorerst keine Gefahr.

Kitzbühel „hat sehr viel Energie rausgesaugt“

Thiem sieht es als sehr unglücklich an, dass die Verkühlungen ausgerechnet bei zwei Grand-Slam-Turnieren passiert sind. Allerdings war der Lichtenwörther auch seit Jahren immer wieder bei punkteträchtigen Masters-1000-Events wegen diverser Verkühlungen oder Infekte ausgefallen.

Dominic Thiem mit der Trophäe von Kitzbühel
APA/EXPA/Stefan Adelsberger
Der erste Titel in Kitzbühel war Thiem ein besonderes Anliegen

Nicht unerwähnt wollte Thiem neuerlich lassen, dass der Kitzbühel-Titel durchaus auch seinen Tribut gefordert hat. „Es waren zwar nur vier Matches gegen nicht so hoch gerankte Gegner, aber Kitzbühel war schon sehr emotional. Es hat schon sehr viel Energie aus mir rausgesaugt, schöne Energie zwar, aber trotzdem.“

Das volle Programm war offenbar zu viel

Danach sei er gleich am Sonntag ins Flugzeug gestiegen und habe das ganze Programm heruntergespult. „Das ist dieses Mal nicht gutgegangen und war zu viel für den Körper. Im Endeffekt habe ich mich bis jetzt nicht davon erholt.“ Gesundwerden steht nun auch im Mittelpunkt. „Ich muss es nehmen, wie es ist, und schauen, dass ich mich jetzt komplett erhole und für die restliche Phase vom Jahr wieder fit bin.“

Über das verlorene Match verschwendete Thiem gar nicht so viele Gedanken. „Ich habe selbst gewusst, dass die Chancen sehr schlecht stehen. Ich bin halt enttäuscht über die ganze Situation, die ganze Amerikatournee ist einfach scheiße gelaufen.“ Abgesehen vom Viertelfinale in Kanada (in dem er schon stark verkühlt chancenlos war, Anm.) sei nichts Zählbares vorzuweisen. „Und ich fühle mich körperlich schlecht, da ist nicht viel Positives mitzunehmen.“

Davis-Cup bleibt vorerst im Terminkalender

Weder den Davis-Cup in Finnland (13./14.9.) noch den Laver-Cup wollte Thiem vorerst infrage stellen, auch wenn es für beide Events keine Weltranglistenpunkte gibt. Sein Manager Herwig Straka bezifferte die Chancen für den Finnland-Trip seines Schützlings später im APA-Interview allerdings nur mit „50:50“.

Thiem meinte, mit „Stand jetzt bleibt das Programm so, wie es geplant ist“. Allerdings müsse er nun nicht nur endlich gesund werden. „Dann brauche ich auch zehn Tage, dass ich mich wieder in gute Form bringe, weil ich habe sehr wenig trainiert.“ Ob er 2020 diese Terminstrapazen wieder auf sich nehmen wird? „Nächstes Jahr ist eine Woche dazwischen Zeit“, bezog er sich auf Kitzbühel und Toronto im kommenden Jahr. „Da ist das Ganze schon viel einfacher, deshalb ist für nächstes Jahr das Programm besser.“