Judokerin Michaela Polleres
GEPA/Jennifer Vass
Judo

Polleres verpasst WM-Medaille knapp

Michaela Polleres ist bei der Weltmeisterschaft in Tokio einer österreichischen Medaille bisher am nächsten gekommen. Die 22-Jährige erkämpfte sich am Donnerstag eine Chance auf Bronze, musste sich aber im Duell um Platz drei der Britin Sally Conway knapp geschlagen geben.

Mit Rang fünf sorgte Polleres aber immerhin für die erste österreichische Platzierung bei den Titelkämpfen am Olympiaschauplatz 2020. Die Niederösterreicherin kämpfte sich in der Klasse bis 70 kg via Hoffnungsrunde und mit einem Sieg gegen die Niederländerin Sanne van Dijke in die Nähe der Medaillenränge. Im Bronzekampf behielt jedoch Conway mit Ippon 1:45 Minuten vor Schluss die Oberhand.

Polleres, Nummer vier der Weltrangliste, begann im Nippon Budokan der japanischen Hauptstadt nach einem Freilos mit einem Ippon-Sieg gegen die Irin Megan Fletcher. Mit einem weiteren vorzeitigen Erfolg gegen die zweifache WM-Medaillengewinnerin Maria Bernabeu (ESP) fixierte sie den Einzug ins Viertelfinale. In diesem zog sie gegen die Französin Margaux Pinot allerdings den Kürzeren.

Judokerin Michaela Polleres
APA/AFP/Charly Triballeau
Der Sieg in der Hoffnungsrunde hielt den Medaillentraum von Polleres (r.) noch am Leben

„Ein sehr gutes Turnier“

In der Hoffnungsrunde ließ die EM-Dritte von 2018 zunächst einen Erfolg gegen van Dijke folgen, ehe sie im Bronzeduell gegen die routinierte Conway verlor. Mit dem Spitzenergebnis sicherte die Athletin des JC Wimpassing aber ihren Olympiaquotenplatz für die Spiele im kommenden Jahr an gleicher Stelle ab.

„Michi hat ein sehr gutes Turnier gekämpft. Auch als sie im Bronzekampf in Rückstand war, hat sie alles gegeben. Sie hat heute unter Beweis gestellt, dass sie hervorragende Gegnerinnen schlagen kann. Das ist natürlich auch ein sehr positives Signal im Hinblick auf die Olympischen Spiele im nächsten Jahr. Mit den Weltranglistenpunkten, die sie heute gesammelt hat, sieht es mit einem Quotenplatz sehr gut aus“, sagte Polleres’ Coach Patrick Rusch.

Medaillenhoffnung Hegyi greift am Samstag an

Die WM-Debütanten Johannes Pacher und Marko Bubanja scheiterten in der Klasse bis 90 kg hingegen vorzeitig. Das Duo blieb damit wie auch schon alle anderen ÖJV-Athleten an den Vortagen unplatziert. Am Freitag sind am Schauplatz der Olympischen Spiele 2020 Bernadette Graf, Aaron Fara und Laurin Böhler im Einsatz. Die größten Chancen auf die insgesamt 15. WM-Medaille für Österreich hat aber wohl am Samstag Stephan Hegyi in der Klasse über 100 kg. Das bis dato letzte WM-Edelmetall holte 2010 Sabrina Filzmoser mit Bronze ebenfalls in Tokio.