Maximilian Landfahrer, Florian Georg Ringseis und Alexander Berger
GEPA/Christian Walgram
Volleyball

Letzte EM-Feinabstimmung für ÖVV-Herren

Die EM-Vorbereitung von Österreichs Volleyball-Herren-Nationalteam ist in der finalen Phase angekommen. Am Freitag nächster Woche (13. September) beginnen für die ÖVV-Truppe mit dem Match gegen Belgien in Brüssel die Europameisterschaften, diesen Freitag (17.30 Uhr) und Samstag (19.00 Uhr) wird inoffiziell und offiziell in St. Pölten gegen Nordmazedonien getestet. Danach fällt die Entscheidung über den EM-Kader.

Aktuell sind noch 16 Spieler in der engeren Auswahl und in Steinbrunn im Burgenland im Training, zwei dieser Akteure werden die Reise nach Belgien nicht mitmachen. Bei der Heim-EM 2011 hat es in dieser Phase die beiden damals 22-jährigen Alexander Berger und Peter Wohlfahrtstätter erwischt. Acht Jahre später sind die beiden aus der ÖVV-Truppe nicht wegzudenken. Berger ist Champions-League-Finalist, Wohlfahrtstätter wird das Team als Kapitän auf das EM-Feld führen.

Trotz ihrer bereits vielen Erfolge ist die EM für beide ein Karrierehöhepunkt. „Eine EuroVolley ist nicht mit einem Champions-League-Final-Four zu vergleichen“, sagte Berger am Dienstag bei einer Pressekonferenz in der Wiener Innenstadt. „Wir haben mit dem Nationalteam lange darauf hingearbeitet, um heuer dabei zu sein. Teamchef Warm hat wirklich gute Arbeit geleistet. Ich hoffe, dass wir bei der EM die Früchte ernten werden.“

Peter Wohlfahrtstaetter, Michael Warm und Alexander Berger
GEPA/Philipp Brem
Peter Wohlfahrtstätter, Teamchef Michael Warm und Alexander Berger fühlen sich für die EM gerüstet

Teamchef kann aus den Vollen schöpfen

Erst am Montag gab es die erste Einheit mit allen 16 Spielern seit Langem, davor hatte es immer verletzungsbedingte Ausfälle gegeben. „Da sind wir mit unserer EM-Kaderdecke an unsere Grenzen gekommen“, erinnerte sich Teamchef Michael Warm. Mit dem vollen Kontingent können nun auch möglichst viele Spielsituationen trainiert werden. Warm: „Für uns geht es jetzt noch um die Feinabstimmung, damit wir uns im spielerischen Bereich stabilisieren und festigen.“

Die Testniederlagen jüngst gegen die Türkei sowie zweimal in Craiova gegen Rumänien will der Coach nicht überbewerten, ebenso wie den 3:1-Sieg im ersten Duell mit den Türken als aktueller Golden-League-Gewinner. „Beides muss man relativieren. Das waren Testspiele, um etwas auszuprobieren. Spätestens im zweiten Spiel gegen EM-Debütant Nordmazedonien soll es aber auch eine Wettkampfperformance geben, dann gehen wir in die Punkte rein.“

„Wir brauchen jeden Satz, jeden Sieg“

Eine aktive Spielweise soll auch bei der EM der Schlüssel zum Erfolg sein. „Wir brauchen jeden Satz, jeden Sieg“, betonte der deutsche Betreuer. Das soll nach Möglichkeit mit Paul Buchegger gelingen, der kommt nach einem Meniskuseinriss immer besser zurück ins Geschehen. Nach dem Match gegen den Gastgeber geht es noch in Brüssel gegen die Slowakei (14. September) sowie in Antwerpen gegen Deutschland (16.), Spanien (17.) und Serbien (19.). Die Top Vier der sechs Teams erreichen das Achtelfinale.

Die konkrete Analyse der EM-Gegner lief bereits vor Wochen an, mittlerweile wurden insgesamt rund 150 Spiele der Gegner auf Video analysiert. „Spanien und Slowakei sind vielleicht nicht ganz so hoch einzuschätzen wie Belgien, Deutschland und natürlich Serbien, aber ebenfalls sehr starke Teams“, erklärte Warm auf Nachfrage der APA. „Aber wir müssen von Spiel zu Spiel denken. Zunächst sind unsere Augen nur auf die Auftaktpartie gegen Belgien gerichtet.“

Der Aufschwung soll anhalten und mit der EM-Teilnahme 2021 für Österreichs Herren und Damen fortgesetzt werden. „Wir denken da immer schon ein, zwei, drei EM-Zyklen weiter“, sagte ÖVV-Sportdirektor Gottfried Rath.