Dominic Thiem (AUT)
GEPA/Matthias Hauer
Tennis

Thiem wieder fit für kommende Aufgaben

Dominic Thiem ist nach schwierigen Wochen wieder fit für kommende Aufgaben. „Ich bin seit vier Tagen wieder im Training. Mir geht es gut, so wie es sein sollte“, sagte der ÖTV-Star am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz zu den Erste Bank Open, die im Oktober mit dem wohl stärksten Teilnehmerfeld ihrer Geschichte aufwarten können.

Thiem hatte sich auf der jüngsten Nordamerika-Tournee wieder einmal eine heftige Verkühlung zugezogen, deshalb in Cincinnati passen müssen und war bei den US Open in New York gleich in Runde eins ausgeschieden. Eine ausgeklügeltere Saisonplanung soll derartige Probleme in Zukunft vermeiden. „Ich werde Ruhe- und Turnierphasen aufeinander abstimmen und genau ausbalancieren.“

Für den Moment sieht der Niederösterreicher aber auch einen positiven Aspekt für seine nächsten Einsätze, die neben dem Davis- und Laver-Cup auch die ATP-Turniere in Peking, Schanghai und Wien umfassen. „Ich kann durch die Pause frischer in die letzte Saisonphase starten als letztes Jahr“, ist Thiem überzeugt. Das Davis-Cup-Gastspiel um den Aufstieg in das Weltgruppen-Play-off 2020 in Finnland am Freitag und Samstag sei eine gute Möglichkeit zurückzukehren.

Dominic Thiem bei einer Pressekonferenz
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Für Thiem kommt das Davis-Cup-Gastspiel am Wochenende in Finnland gerade richtig

„Trifft den Ball schon wieder super“

Die jüngste Verkühlung hat Thiem zu Hause auskuriert, sich bei seiner Familie „aufgepäppelt“. Das Davis-Cup-Duell mit Finnland am Wochenende kommt für Thiem gerade richtig. „Ich freue mich immer, dass ich für Österreich spielen kann. In Finnland kann ich mich zudem perfekt mit sehr guten Matches auf die letzte Saisonphase vorbereiten und in den fehlenden Spielrhythmus kommen.“ Manager Herwig Straka versicherte: „Dominic trifft den Ball schon wieder super, und Matches sind das beste Training.“

Vier Top-Ten-Spieler in Wien dabei

Weil Thiem auch für das ATP-Finale praktisch schon qualifiziert ist, ist sein Heimturnier von 19. bis 27. Oktober in der Wiener Stadthalle wieder ein Highlight der Saison. Die Erste Bank Open sind wieder enorm stark besetzt, mit US-Open-Finalist Daniil Medwedew (4.), Thiem (5.), Vorjahresfinalist Kei Nishikori (8.) und Karen Chatschanow (9.) sind vier Top-Ten-Spieler gemeldet, letzter Gesetzter ist der aktuelle Weltranglisten-16. Diego Schwartzman.

Starke Spieler wie „Bad Boy“ Nick Kyrgios sind nicht gesetzt, womit laut Thiem in Wien Erstrundenspiele zustande kommen können, die woanders Finalspiele wären. Juan Manuel del Potro bekommt eine Wildcard, weitere gehen voraussichtlich an Jo-Wilfried Tsonga und einen Österreicher. Die ewige Frage nach den Top Drei der Welt stellt sich für Straka diesmal nur bedingt. „Roger Federer spielt in Basel, Rafael Nadal und Novak Djokovic teilen sich ihre Kräfte schon sehr sorgfältig ein, spielen nur, wenn es um Punkte für die Nummer eins geht", betonte der Turnierdirektor.

Tennis-Pressekonferenz vor den Erste Bank Open aus Wien

Die Erste Bank Open gehen von 21. bis 27. Oktober in Wien über die Bühne. Am Mittwoch wurde das Teilnehmerfeld präsentiert.

Ein echter Glücksfall war natürlich Medwedew, der noch außerhalb der Top Ten und als einer der ersten von Straka für Wien 2019 engagiert worden war. Dazu kamen starke junge Spieler wie der Kanadier Felix Auger-Aliassime. „Im Vorjahr brauchte er eine Wildcard, jetzt ist er Top 20“, freut sich Straka über seinen „guten Riecher“. Laut Straka bietet Wien sowieso die aktuell besten Spieler auf. „Da geht einem das Herz auf. Für Dominic wird es dadurch natürlich noch schwerer“, sagte der Manager. „Aber wenn er so spielt wie in der ersten Jahreshälfte, gibt es keinen, den er nicht schlagen kann.“

Thiem träumt vom zweiten Heimsieg

Das Wiener Hallenturnier wird zum neunten Mal als Erste Bank Open und zum fünften Mal als ATP-500er-Event gespielt und ist laut Thiem womöglich so gut besetzt wie noch nie. Dennoch hat sich Österreichs nun 26-jähriger Publikumsliebling vorgenommen, weiter zu kommen als im Vorjahr. Da war er im Viertelfinale an Nishikori gescheitert. Langfristig gesehen wolle er sich nach seinem Kitz-Sieg mit einem Wien-Triumph auch seinen zweiten Lebenstraum erfüllen, betonte Thiem.

Das Wichtigste sei nun für ihn, gesund und fit zu sein. „Es war sehr bitter, was zuletzt passiert ist. Aber die Saison ist sehr lange, und es ist fast unmöglich, konstant durchzuspielen.“ Das nächste Jahr soll deshalb besser geplant werden, „damit ich bei großen Turnieren zu hundert Prozent da bin“. Er werde deshalb nach der Saisonvorbereitung in Miami nicht mehr zurück in den Winter kommen, sondern direkt nach Australien fliegen. Dass 2020 nach Kitzbühel eine Woche Pause ist, helfe sicher auch.

In Wien startet der Publikumsliebling wie immer am „Thiemstag“ (Dienstag), dieser Tag ist wie das Wochenende so gut wie ausverkauft. Es gibt aber noch ausreichend Tickets. Ein neuer Zuschauerrekord zeichnet sich ab, im Vorjahr kamen 60.000.