Andreas Herzog
APA/AFP/Jure Makovec
EM-Qualifikation

Israel-Teamchef Herzog redet sich in Rage

Nach der 2:3-Niederlage in Slowenien war Israel-Teamchef Andreas Herzog extrem sauer auf seine Mannschaft. „Wenn du solche Gegentore bekommst, das ist nicht professionell, das macht keinen Spaß“, sagte Österreichs Rekordnationalspieler sichtlich erzürnt nach der Partie, die in der ÖFB-Gruppe G am Montag erst in letzter Minute entschieden worden war. Medienberichten zufolge soll der Wiener in der Kabine die Beherrschung verloren haben.

Angefressen war Herzog vor allem deshalb, weil sein Team vor dem dritten Treffer in der 90. Minute den Ball leichtfertig verloren hatte („Das ist der Horror“). Benjamin Verbic traf schließlich per Kopf zum 2:3. „Wenn wir immer blöde Fehler machen, verlieren wir jedes Spiel. Wir haben die Chancen gehabt zu gewinnen und haben verloren. So werden wir uns nicht qualifizieren“, unterstrich der Wiener.

Israel ist in der EM-Qualifikation hinter Polen, Slowenien, Österreich und Nordmazedonien, das am Montag mit 2:0 in Lettland gewann, nur noch Fünfter und gastiert am 10. Oktober im Wiener Ernst-Happel-Stadion. „Wir reden immer darüber, wovon wir träumen, aber wir müssen die entscheidenden Dinge auf dem Platz machen. Und dann machen wir unmögliche Fehler, das geht einfach nicht und ist so nicht mehr lustig“, betonte Herzog einen Tag vor seinem 51. Geburtstag.

Herzog nach Niederlage in Rage

Israels Teamchef Andreas Herzog hat nach der 3:2-Niederlage gegen Slowenien ordentlich Dampf abgelassen.

Medienberichten zufolge verlor der Wiener nach der Partie die Beherrschung. Herzog soll in der Kabine sein Team derart angegangen sein, dass gestandene Spieler sogar geweint hätten. Wie am Dienstag berichtet wurde, soll Herzog aus Wut gegen Flaschen und einen Tisch getreten haben. Seine Spieler seien naiv, würden dumme Fehler machen und nie etwas erreichen, soll Herzog gebrüllt haben.

Andreas Herzog
AP/Darko Bandic
Israel-Teamchef Andreas Herzog ärgerte sich am Montag maßlos über seine Mannschaft

Israels Niederlage war absolut vermeidbar, der Ärger Herzogs daher verständlich. „Wir hatten ein richtig gutes Spiel gegen einen starken Gegner, der Polen besiegt hat, und haben verloren“, merkte Herzog an. Die Israelis hoffen auf ihre erste Teilnahme an einem großen Turnier seit 1970. Nach Angaben israelischer Medien will der Verband trotz der jüngsten Niederlage mit Herzog weiterarbeiten.

Israel dreht Rückstand

In Ljubljana lupfte Verbic zunächst den Ball in der 43. Minute nach idealer Vorarbeit von Josip Ilicic elegant über den gegnerischen Schlussmann Ofir Marciano zur Führung der Hausherren. Israel gelang aber dank zwei erfolgreichen Fernschüssen das Comeback.

Kapitän Bibras Natcho (50.) überraschte Sloweniens Startorhüter Jan Oblak aus großer Distanz, dann traf Eran Sahavi (63.) nach slowenischem Fehler im Spielaufbau aus 25 Metern genau ins Kreuzeck. Für Sahavi war es der neunte Treffer in der laufenden Qualifikation.

Verbic sorgt für Entscheidung

Bei Israel war nun Ex-Salzburg-Stürmer Munas Dabbur anstelle von WAC-Angreifer Shon Weissman, der sein Debüt von Beginn an gab, auf dem Feld. Die Tore erzielten aber die Gastgeber: Die Antwort der Mannschaft von Trainer Matjaz Kek folgte durch Roman Bezjak (66.). Im Finish bewahrte Marciano Israel bei drei Paraden zunächst vor dem dritten Gegentreffer, ehe Verbic per Kopf zur Stelle war. Auch dabei sah Israels Hintermannschaft nicht gut aus.