Herzog dementiert, Tisch zertreten zu haben

Andreas Herzog hat sich gegen Berichte gewehrt, denen zufolge er nach der Niederlage des israelischen Nationalteams in der EM-Qualifikation die Beherrschung verloren und seine Spieler sogar zum Weinen gebracht habe. „Es ist doch Schwachsinn, dass ich da einen Tisch zertreten haben soll und die Spieler zum Weinen gebracht hätte“, sagte der Wiener der deutschen „Bild“-Zeitung.

„Welcher Spieler würde denn weinen, wenn der Trainer mal Kritik übt? Keiner! Und warum sollte ich einen Tisch zertreten? Das passt gar nicht zu mir.“ Nach der 2:3-Niederlage in Slowenien war in israelischen Medien berichtet worden, der ÖFB-Rekordteamspieler habe auch aus Wut gegen Flaschen getreten und seine Profis nach dem späten Siegestreffer der Slowenen zusammengestaucht.

„Ich bin nach den Pressegesprächen in die Kabine gekommen, dort hat unser Technischer Direktor Willi Ruttensteiner gerade zu den Spielern gesprochen“, sagte Herzog nun. „Ich habe dann eine Minute lang der Mannschaft deutlich gesagt, dass wir mit einer Niederlage niemals zufrieden sein können.“ Er sei dabei „schon laut und emotional“ gewesen. „Ganz klar“, sagte er.

Tröster für weinenden Spieler

Geweint habe zwar unter anderen der 20-jährige Manor Solomon – allerdings direkt nach dem Abpfiff. Dieser habe ihn gefragt: „Coach, wann werden wir endlich für unsere Arbeit belohnt?“, berichtete Herzog. „Da habe ich ihn in den Arm genommen und gesagt: ‚Du bist noch so jung, du musst nur fest dran glauben!‘ Manche Spieler haben geweint, ja! Weil sie enttäuscht und leer waren!“

Wutrede im israelischen Fernsehen

Seinem Ärger hatte er am Montagabend unmittelbar nach dem Match auch in einem Interview mit dem israelischen Fernsehen in Ljubljana Luft gemacht. „Wir sagen immer, dies war gut und jenes war gut, aber wir kassieren jedes Mal drei Gegentore, wir sind nicht professionell genug“, sagte Herzog, der am Dienstag seinen 51. Geburtstag feierte.

Die Israelis, die auf die Qualifikation für das erste große Turnier seit 1970 hoffen, sind in der Österreich-Gruppe G Tabellenvierter. Nur der Erste und Zweite lösen das direkte EM-Ticket. Als insgesamt Sechster der Nations-League-C-Liga hat Israel aber auch noch Chancen, bei einer Play-off-Runde im März 2020 dabei zu sein.