David Alaba (Bayern München) und    Konrad Laimer (Leipzig)
Reuters/Matthias Rietschel
Fußball

Leipzig blickt optimistisch in Zukunft

Der deutschen Bundesliga steht am Samstag (18.30 Uhr) der große Schlager zwischen Tabellenführer RB Leipzig und Titelverteidiger Bayern München bevor. Mit einem Heimsieg könnten die Leipziger den Bayern um fünf Punkte enteilen. Titelträume hegt ÖFB-Legionär Konrad Laimer zwar nicht, doch nicht nur er blickt optimistisch in die Leipziger Zukunft.

„Es ist erst der Anfang, wir haben noch eine lange Saison vor uns“, sagte Laimer und hält den Ball damit vorerst flach. Erst in den nächsten Wochen würde die Mehrfachbelastung mit der Champions League losgehen. Dafür sieht der laufstarke Salzburger seinen Club aber gut gerüstet. „Wir haben einen super Kader auf der Breite. Ich glaube, wir brauchen uns vor keinem verstecken“, meinte Laimer.

Über eine ganze Saison mit den Bayern mitzuhalten, werde dennoch schwierig. „Sie haben über die letzten Jahre schon eine große Konstanz gehabt.“ Nach drei Siegen in den ersten drei Ligaspielen ist das Selbstbewusstsein der „Bullen“ enorm. „Wir sind super reingestartet. Jetzt gilt es einfach, die nächsten Wochen so weiterarbeiten, uns noch einmal zu verbessern und unseren Plan, wie wir Fußball spielen, durchzuziehen“, sagte Laimer.

Laimer fasst Fuß

Er selbst dürfte in diesem Plan eine wichtige Rolle spielen. Vor der Länderspielpause kam der 22-Jährige beim 3:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach erstmals unter Neo-Coach Julian Nagelsmann über die volle Spielzeit im zentralen Mittelfeld zum Einsatz. Deutschlands Trainer-Jungstar scheint an der dynamischen Spielweise des vierfachen ÖFB-Internationalen Gefallen gefunden zu haben.

Mönchengladbach gegen Leipzig mit Konrad Laimer (Mitte)
GEPA/Roger Petzsche
Konrad Laimer spielte vor der Länderspielpause bei RB Leipzig in Mönchengladbach über volle 90 Minuten

„Wir haben einen super Trainer, der uns sicher noch einmal besser machen kann über die ganze Saison“, meinte Laimer. Nagelsmann kenne sich „unglaublich gut“ mit Fußball aus. „Er gibt uns sehr viele Lösungen im Spielaufbau. Man hat es schon in den ersten Spielen gesehen, dass wir mit Ball noch einmal um einiges besser geworden sind.“ Diesbezüglich hätte man im Vergleich zum Vorjahr auch einen Schritt machen müssen.

Enorme Dichte im Kader

Fünf Tage nach dem Duell in der EM-Qualifikation in Warschau zwischen Polen und Österreich (0:0) kommt es gegen die Bayern neuerlich zum Treffen mit Stürmerstar Robert Lewandowski. Bei den Münchnern ist ÖFB-Star David Alaba gesetzt. In Leipzig ist wie Laimer auch Marcel Sabitzer stark in die Saison gestartet. ÖFB-Teamkollege Stefan Ilsanker dagegen findet sich in der Reservistenrolle, wurde vom Club nicht einmal für die Champions League nominiert.

Das ist auch der enormen Dichte geschuldet. „Wir haben einen sehr guten Kader“, betonte Laimer. „Wir haben uns sehr gut verstärkt, und wir haben fast alle Leistungsträger vom letzten Jahr gehalten.“ In den ersten drei Saisonspielen habe das Konzept sehr gut funktioniert. „Jetzt hoffen wir, dass es so weitergeht. Es wird sehr interessant.“

Mix stimmt

In Leipzig stimmt nun der Mix – und auch der Kopf. Damit Nagelsmanns Pressing-System funktioniert, müssen seine Spieler oft über die Schmerzgrenze hinausgehen. „Es ist im Pressing entscheidend, die letzten Meter zu gehen. Macht man die letzten Schritte zum Gegner nicht, reißt man Löcher. Das ist tödlich“, betonte Nagelsmann.

Das wollen die Leipziger gegen die Bayern besser machen, zuletzt gab es aber kaum etwas zu holen. Im vergangenen Dezember kamen die Münchner daheim zu einem glücklichen 1:0-Sieg, im Rückspiel fielen dann keine Tore. Als es im DFB-Pokalfinale direkt um einen Titel ging, ging RB – trotz sehr guter Chancen – mit 0:3 unter. Bayern feierte das Double, bei den Leipzigern herrschte hingegen großer Frust.

Auch Nagelsmann kassierte mit seinem alten Club Hoffenheim zuletzt zwei 1:3-Niederlagen. Die hat der 32-Jährige analysiert und den Schwachpunkt ausgemacht. „Wir hatten viele offensiv denkende Spieler, aber nur wenige defensiv denkende Spieler“, erklärte Nagelsmann. „Man hatte das Gefühl, da wären 70 Prozent Angreifer auf dem Platz, aber nur 30 Prozent Verteidiger. Das war großartig für die Fans, aber nicht für unsere Ergebnisse.“

Deutsche Bundesliga, vierte Runde

Freitag, 13. September:
Düsseldorf Wolfsburg 1:1
Samstag, 14. September:
Dortmund Leverkusen 4:0
Mainz Hertha BSC 2:1
Augsburg Frankfurt 2:1
Köln Mönchengladbach 0:1
Union Berlin Bremen 1:2
Leipzig Bayern München 1:1
Sonntag, 15. September:
Hoffenheim Freiburg 0:3
Paderborn Schalke 1:5

Tabelle: