Ruben Schott, Tobias Krick, Jan Zimmermann (GER) und Alexander Berger (AUT)
GEPA/Andreas Pranter
Volleyball-EM

Österreich ärgert Deutschland nur kurz

Österreichs Volleyballer müssen bei der EM 2019 weiter auf ihr erstes Erfolgserlebnis warten. Am Montag setzte es in Antwerpen im Prestigeduell mit Deutschland mit einem 0:3 im dritten Spiel die dritte Niederlage. Die Mannschaft von Teamchef Michael Warm konnte den Vizeeuropameister von 2017 nur im ersten Satz ärgern.

Nach den Niederlagen gegen EM-Mitveranstalter Belgien und die Slowakei gab es auch im dritten Spiel der Gruppe B für die Österreicher nichts zu holen. Die rot-weiß-rote Equipe hielt nur im ersten Satz die Partie offen und lag zwischenzeitlich sogar mit drei Punkten voran. Am Ende ging der Satz jedoch knapp mit 25:23 an den favorisierten Nachbarn.

Österreich hatte mit der starken Leistung im ersten Durchgang aber sein Pulver verschossen. Der zweite Satz war mit 25:15 eine klare Angelegenheit für die Deutschen. Im dritten Durchgang fingen sich die Österreicher zwar zu Beginn wieder, am Ende ließen die Deutschen mit 25:16 aber erneut nichts anbrennen. Der Vizeeuropameister von 2017 verwertete den dritten Matchball und holten sich seinen ersten Sieg im laufenden Turnier.

Maximilian Thaller, Mathaeus Ernst Jurkovics and Thomas Zass (AUT)
GEPA/Andreas Pranter
Der Block der Österreicher hielt gegen die deutschen Angriffe nur im ersten Satz

Die Österreicher bleiben damit Schlusslicht in Tabelle B, haben aber weiter noch theoretisch die Chance, es unter die besten vier und damit eine Runde weiter zu schaffen. Dazu benötigt die Mannschaft aber bereits am Dienstag (17.30 Uhr) und am Donnerstag (20.30 Uhr) Siege gegen Spanien bzw. den Titelkandidaten Serbien und Schützenhilfe der anderen Teams.

Rochaden auf beiden Seiten

ÖVV-Teamchef Michael Warm hatte seine Grund-Sechs von den Brüsseler Niederlagen gegen Belgien (0:3) und die Slowakei (1:3) auf zwei Positionen umgestellt, in Annahme/Außenangriff kam Maximilian Landfahrer ins Team, dazu Mittelblocker Mathäus Jurkovics. Die größere Rochade hatten aber die Deutschen zu verzeichnen. Der bisher enttäuschende Star Georg Grozer fehlte wegen einer Wadenblessur, Kapitän Lukas Kampa wegen Magenproblemen.

Die Umstellungen in der rot-weiß-roten Equipe machten sich zumindest im ersten Satz bezahlt. Landfahrer wies da eine ausgezeichnete Annahmequote auf, Jurkovics zeigte vereinzelt am Block auf. Auch Italien-Legionär Alexander Berger präsentierte sich deutlich stärker, als noch gegen die Slowakei. Zehn Angriffspunkte trugen im Eröffnungssatz auch zur zeitweisen Führung bei, die die Österreicher aber nicht halten konnten.

Damit war die Vorentscheidung schon gefallen. Denn im zweiten Satz konnte Rot-Weiß-Rot wie schon gegen die Slowakei sein Spiellevel nicht halten, fiel in allen Komponenten zurück. Die Deutschen punkteten hingegen mehrfach effektiv am Block. Im dritten Satz tauschte Warm den Aufspieler, Alexander Tusch kam statt Maximilian Thaller. Als Libero fungierte nun Florian Ringseis statt Philipp Kroiss. Die Anfangsphase des Durchgangs wurde von den Österreichern noch offen gestaltet, nach einer kurzen Schwächephase setzten sich die Deutschen aber doch noch souverän durch.

Teamchef Warm sauer

Teamchef Warm ärgerte sich im ORF-Interview vor allem über die verpasste Chancen im ersten Satz. „Wir haben in einfachen Situationen undiszipliniert gespielt. Den ersten Satz dürfen wir nicht verlieren. Da bin ich sauer. Bei allem Respekt vor Deutschland, wir machen Sachen, die nicht notwendig sind. Vor allem bei den Zuspielsituationen gibt es eine klare Zuteilung, die nicht befolgt wurde. Und in der Verteidigung stehen wir leider manchmal sehr leger auf dem Feld“, ging der gebürtige Deutsche mit seiner Mannschaft hart ins Gericht.

Warms Spieler reagierten ebenfalls mit Selbstkritik. „Im ersten Satz hatten wir noch viel Energie gehabt, so wie gegen die Slowakei. Dann sind wir wieder eingebrochen. Bei uns liegt es hauptsächlich am Service, da können wir dann zu wenig Druck aufbauen“, sagte ein enttäuscher Kapitän Peter Wohlfahrtstätter gegenüber dem ORF. Auch Debütant Maximilian Landfahrer sah es ähnlich, verwies aber auch auf die Qualität der Deutschen: „Wir haben nach dem ersten Satz komplett den Rhythmus verloren. Deutschland ist kein Jausengegner, die lassen es eben nicht zu, dass man zurück ins Spiel kommt.“

Volleyball-EM

Montag, Gruppe B:

Österreich – Deutschland 1:3

(-23, -15, -16)

ÖVV-Topscorer: Berger 16, Landfahrer 7, Zass und Jurkovics je 5

Spielplan:
13.09. Serbien Deutschland 3:0
Slowakei Spanien 3:2
Belgien Österreich 3:0
14.09. Belgien Deutschland 3:2
Slowakei Österreich 3:1
15.09. Belgien Spanien 3:0
Serbien Slowakei 3:0
16.09. Deutschland Österreich 3:0
Serbien Spanien 3:1
17.09. Spanien Österreich 3:2
Belgien Slowakei 3:0
18.09. Deutschland Slowakei 3:0
Serbien Belgien 3:0
19.09. Spanien Deutschland 3:1
Serbien Österreich 3:0
Tabelle:
1. Serbien 5 5 0 15:1 15
2. Belgien 5 4 1 12:5 11
3. Deutschland 5 2 3 9:9 7
4. Spanien 5 2 3 9:12 6
5. Slowakei 5 2 3 6:12 5
6. Österreich 5 0 5 3:15 1