Szene aus dem Match LASK gegen Trondheim
GEPA/Mathias Mandl
Europa League

LASK feiert Heimsieg zum Auftakt

Der LASK hat am Donnerstag bei seinem Debüt in der Gruppenphase der UEFA Europa League gegen den norwegischen Meister Rosenborg Trondheim einen 1:0-Heimsieg und damit einen gelungenen Einstand gefeiert. In einer schwachen Partie setzte sich der LASK vor 12.000 Zuschauern auf der Linzer Gugl dank einer Standardsituation durch.

Ersatzkapitän James Holland traf praktisch mit dem Halbzeitpfiff zum Sieg, als der Australier nach einer Ecke mit der Hüfte erfolgreich abschloss (45. +3). Das Tor entsprach dem Spiel, in dem der LASK das Feuer aus den CL-Qualifikationsspielen vermissen ließ, aber auch biedere Gäste ihren großen Teil zu einem müden Kick beitrugen.

Die Oberösterreicher durften sich aber über verdiente drei Punkte in der Gruppe D freuen, die PSV Eindhoven nach einem 3:2-Heimsieg gegen Sporting Lissabon anführt. Für doppelte Freude sorgen jene 570.000 Euro, die der LASK an Punkteprämie kassiert. Weiter geht es für die Linzer dann am 3. Oktober beim Gastspiel in Lissabon.

Europa-League-Siege für WAC und LASK

Österreichs Europa-League-Starter haben einen erfolgreichen Auftakt hingelegt. Der LASK besiegte Trondheim mit 1:0, der WAC feierte einen 4:0-Auswärtssieg bei Mönchengladbach.

Kapitän fehlt

LASK-Trainer Valerien Ismael musste seinen Kapitän Gernot Trauner vorgeben. Der Abwehrchef hatte beim 1:2 im Play-off-Rückspiel zur Champions League auswärts gegen Club Brügge die Gelb-Rote Karte gesehen. Für ihn rückte Neuzugang Petar Filipovic in die Startelf, im Zentrum der Dreierkette schenkte Ismael Allrounder Philipp Wiesinger sein uneingeschränktes Vertrauen. Der bei einem UEFA-Fototermin unentschuldigt abwesende und seit Mittwoch begnadigte Emanuel Pogatetz stand wieder im Kader, Markus Wostry aber in der Startelf.

Der norwegische Tabellenvierte, der zuvor zehn Spiele in Folge nicht verloren hatte, spielte mit einer Ausnahme mit der gleichen Formation wie beim 1:1 gegen Dinamo Zagreb im CL-Play-off-Rückspiel, das nach dem 0:2 zu wenig für den Aufstieg war. Der Glanz des CL-Dauerbrenners früherer Tage (zwölf Teilnahmen, Anm.) ist längst vorüber, doch der 26-fache Rekordmeister ist Europacup-Stammgast, nur einmal in den vergangenen 31 Jahren qualifizierte man sich nicht.

Schwache erste Hälfte

Trondheim hatte erst vergangene Saison in der EL-Gruppenphase gespielt – und war Salzburg zweimal unterlegen (0:3 auswärts, 2:5 daheim). Der LASK gab seine Premiere im Hauptbewerb der Europa League. Während in der CL-Qualifikation die Gugl regelrecht brodelte, kam in der ersten Hälfte im dieses Mal nicht ausverkauften Linzer Stadion nicht so recht Stimmung auf, was auch der Partie geschuldet war. Es fehlte an Spannung, an Intensität und viele technische Unzulänglichkeiten sorgten für eine zerfahrene erste Hälfte, in der der LASK dennoch Chancen auf eine frühere Führung vorfand.

Szene aus dem Match LASK gegen Trondheim
GEPA/Mathias Mandl
Thomas Goiginger (l.) und der LASK taten sich gegen biedere Norweger nicht immer leicht

Samuel Tetteh kam nach einer Hereingabe von Reinhold Ranftl im Sechzehner im Fallen an den Ball, beförderte selbigen aber letztlich deutlich neben das Tor (7.). Gefährlicher wurde es zehn Minuten später, als wiederum Tetteh nach einer schönen Kombination im Zentrum zum Abschluss kam, aber dieses Mal an Goalie Andre Hansen scheiterte (17.). Nur eine Minute später ließ sich Joao Klauss einen Tick zu viel Zeit, nachdem er zuvor im Duell mit Tore Reginiussen auf und davon zog, aber noch von Even Hovland beim Schuss geblockt wurde.

Dennoch fehlte beim LASK das Feuer, das auch auf europäischer Bühne in dieser Saison bereits zu sehen war. Weil auch der Gegner nur phasenweise Fußballspielen wollte und konnte – und öfters den Ball lieber nach vorne drosch, ohne die zweiten Bälle zu gewinnen. Der LASK hatte die schwache Offensive Trondheims absolut im Griff. Ein Aufschrei der rund 25 mitgereisten Auswärtsfans nach einem Zupfer von Holland an Björn Johnson im Sechzehner, den Schiedsrichter Donatas Rumsas aus Litauen zu Recht nicht ahndete, war das Höchste der Gefühle. Ansonsten hatten die Skandinavier nichts anzubieten.

Ersatzkapitän sticht

Der LASK ließ sich von diesem Spiel etwas anstecken, setzte aber vor der Pause noch einmal nach. Da war Tetteh wegen einer Verletzung nicht mehr auf dem Feld, durfte aber trotzdem jubeln. Denn wenn es spielerisch nicht läuft, hat der LASK noch immer eine nicht mehr so geheime Waffe: Standards. Nach einer Ecke von Michorl schlüpfte Ersatzkapitän Holland in die Rolle von Trauner und vollendete glücklich mit der Hüfte (45.+3). Der perfekte Schlusspunkt einer nicht perfekten ersten Hälfte.

Nur zwei Minuten nach Wiederbeginn vergab Klauss den perfekten Auftakt in die zweite Hälfte. Nach einem Fehler in der norwegischen Hintermannschaft bediente der für Tetteh eingewechselte Dominik Frieser den Stürmer, der Hansen mit einem Lupfer zwar bezwang – aber dabei auch das Tor verfehlte (47.).

Keine Gefahr von Trondheim

Der LASK kam mit mehr Feuer aus der Kabine und belagerte nun phasenweise den norwegischen Strafraum. In der 57. Minute hätte Referee Rumsas auch auf den Elferpunkt zeigen müssen, nachdem Birger Meling Ranftl mit den Händen umstieß. Im Gegensatz zum CL-Play-off gibt es aber hier keinen Video Assistant Referee (VAR).

Da die Oberösterreicher die Offensivbemühungen der Gäste, bei denen teilweise auch schon viel Verzweiflung mitschwang, kontrollierten, entwickelte sich keine Zitterpartie, sondern es stellte sich die Frage, wann der LASK den Sack endgültig zumachen würde. Das tat er aber nicht, weil vor allem Klauss (89.) und „Joker“ Marko Raguz mit ihren Schüssen scheiterten (92.). Es änderte nichts mehr am verdienten Sieg, der auch mit einem Jubelschrei auf der Gugl gewürdigt wurde.

Stimmen zum Spiel:

Valerien Ismael (LASK-Trainer): „Ich glaube, dass wir heute eine starke Leistung abgeliefert haben von der ersten Minute an. Wir waren viel am Drücker, haben viele Torchancen kreiert und wenig zugelassen. Der Gegner hatte gar keine Torchance. Wir müssen den Sack aber früher zumachen wie bei der klaren Chance von Klauss zu Beginn der zweiten Hälfte. Der Sieg gibt uns viel Selbstvertrauen für die weiteren Spiele in der Europa League und er hilft uns auch für Sonntag gegen Salzburg.“

Peter Michorl (LASK-Mittelfeldspieler): „Wir waren über 90 Minuten die überlegene Mannschaft, auch wenn wir nicht unser bestes Spiel geliefert haben. Das sind wichtige Punkte, wenn du in der Gruppe weiterkommen willst. Wir haben keine einzige hundertprozentige Torchance von Rosenborg zugelassen. Gegen Sporting Lissabon und Eindhoven müssen wir aber schon ein, zwei Schippen drauflegen, um etwas zu holen.“

Europa League, Gruppe D, erster Spieltag

Donnerstag:

LASK – Rosenborg Trondheim 1:0 (1:0)

Linzer Gugl, 12.000 Zuschauer, SR Rumsas (LTU)

Tor: Holland (45.+3)

LASK: Schlager – Wostry, Wiesinger, Filipovic – Ranftl, Holland, Michorl, Renner (57./Potzmann) – Goiginger (80./Raguz), Klauss, Tetteh (40./Frieser)

Trondheim: Hansen – Hedenstad, Reginiussen, Hovland, Meling – Jensen, Lundemo (73./Trondsen), Konradsen (87./Asen) – Söderlund, Johnsen (73./Ceide), Adegbenro

Gelbe Karten: Renner, Filipovic bzw. Hedenstad, Meling, Hovland