Nadine Weratschnig
Thomas Lohnes
Kanu

Weratschnig paddelt zu WM-Bronze

Nadine Weratschnig hat am Sonntag im Wildwasser von La Seu d’Urgell doppelten Grund zum Feiern gehabt. Die 21-jährige Kärnterin löste im Canadier-Einer nicht nur das Ticket für die Olympischen Spiele 2020, sondern kämpfte sich als Dritte erstmals auf das Podest. Im Vorjahr hatte Weratschnig Edelmetall noch knapp verpasst.

Im Olympiakanal von 1992 drehte die 21-Jährige nun den Spieß um und gewann Bronze. Weratschnig musste sich im Canadier-Slalom nur der der neuen Weltmeisterin aus Deutschland Andrea Herzog und der mehrfachen Goldmedaillengewinnerin bei Weltmeisterschaften Jessica Fox aus Australien geschlagen geben.

Die Krumpendorferin sicherte sich in Spanien nicht nur ihre erste WM-Medaille, sondern buchte auch das Olympiaticket für die Sommerspiele in Tokio 2020, weil ihre Teamkollegin Viktoria Wolffhardt den Endlauf als 14. verpasst hatte.

WM-Bronze für Weratschnig

Die Kärntnerin lässt sich auch von zwei Torfehlern nicht aus der Ruhe bringen und holt ihre erste WM-Medaille.

Von Platz sieben aufs Podest

„Ich freue mich riesig über die Medaille und bin mit meinem Lauf voll zufrieden. Die Strafsekunden hätten zwar nicht sein müssen und haben mich sehr geärgert, aber im Endeffekt ist sich Platz drei noch ausgegangen, und ich bin zufrieden. Fast mehr freue ich mich aber über das Olympiaticket. Ich sehe Olympia als eine große Chance“, sagte die 21-jährige Weratschnig.

Die Kärntnerin war als Siebente ins Finale der besten zehn gekommen. In der Entscheidung unterliefen ihr zwar zwei Torberührungen (vier Strafsekunden), mit einer schnellen Zeit hielt sie bis auf die australische Favoritin Fox und Herzog aber alle Konkurrentinnen in Schach. Herzog gewann ohne Fehler 0,94 Sekunden vor Fox, die mit zwei Strafsekunden rund fünf Sekunden vor Weratschnig lag.

Siegerehrung mit Nadine Weratschnig (ganz rechts)
Thomas Lohnes
Weratschnig (l.) strahlte mit Weltmeisterin Herzog (Mi.) und der Silbernen Cox um die Wette

Auch Österreichs Cheftrainer Helmut Oblinger war begeistert. „Unglaublich, sensationell“, jubelte der Trainer und sprach von einer Genugtuung nach der Enttäuschung am Samstag im Damen-Kajak-Einer. „Wir waren nach dem gestrigen Tag ein bisschen gebeutelt, weil wir uns als Mannschaft mehr erwartet haben. Das zeigt, dass wir auf einem guten und richtigen Weg sind und uns vor den großen Nationen nicht verstecken müssen. Unser Ziel von drei Olympiaquotenplätzen haben wir heute aber erreicht, und dass Nadine dann im Finale alles so umsetzt, ist wunderschön“, so Oblinger.

Herren verpassen Finale klar

Im Kajak-Einer der Herren paddelten Felix Oschmautz (16.) und Mario Leitner (27.) deutlich am Finale vorbei. Das rot-weiß-rote Olympiaticket ging damit an Oschmautz, 2016 in Rio war Leitner am Start gewesen. Im Kajak-Slalom der Damen wird Wolffhardt die rot-weiß-roten Farben in Tokio vertreten. Die Niederösterreicherin hatte sich am Samstag nach WM-Platz 17 teamintern gegen die zweifache Weltmeisterin Corinna Kuhnle durchgesetzt.