Maximilian Hofmann (Rapid) und Philipp Erhardt (Mattersburg)
GEPA/Michael Meindl
Bundesliga

Eigentor beschert Rapid Last-Minute-Sieg

Rapid hat am Samstag in der zehnten Runde der tipico-Bundesliga mit einem 3:2 in Mattersburg den vierten Auswärtssieg in Folge gefeiert. Die Entscheidung im Pappelstadion vor 4.400 Zuschauern fiel durch ein Eigentor Mattersburgs in der 89. Minute. Für die Burgenländer war es die vierte Niederlage im sechsten Heimspiel.

Der zehn Minuten zuvor eingewechselte Victor Olatunji lenkte einen Schuss von Christoph Knasmüllner per Kopf zum 2:3-Endstand ins eigene Tor. Zuvor hatten Taxiarchis Fountas (45.+3) und Christopher Dibon (69.) zweimal für die mittlerweile fünf Ligaspiele unbesiegten Gäste ausgeglichen.

Die Mattersburg-Tore gingen auf das Konto des verletzt ausgeschiedenen Andreas Gruber (28.) und des Ex-Rapidlers Andreas Kuen (47.). Die in einer 3-4-1-2-Formation angetretenen Rapidler legten in Mattersburg beinahe einen Fehlstart hin, bei einem Freistoß von Lukas Rath (3.) aus fast 30 Metern rettete aber die Latte für die Gäste.

Rapid-Sieg über Mattersburg durch Eigentor

Die Entscheidung im Pappelstadion beim 3:2-Sieg Rapids fiel in der 89. Minute durch ein Eigentor Mattersburgs.

Besserer Start für Mattersburg

Die Burgenländer mussten bereits nach wenigen Minuten wechseln, Fabian Miesenböck kam für den nach einem Duell mit Mateo Barac angeschlagenen Christoph Halper in die Partie. Rapid kam zwar immer wieder zu Abschlüssen, die fielen aber von Aliou Badji (10.), Fountas (15., 23.) und Christoph Knasmüllner (19.) zum Teil sehr schwach aus.

In der 26. Minute wurde Mattersburg-Goalie Markus Kuster erstmals geprüft und konnte sich bei dem Knasmüllner-Volley auszeichnen. Das erste Tor fiel auf der anderen Seite. Kuen konnte unbedrängt flanken, den Wienern gelang es nicht, in der Mitte den Ball zu klären, und der von Maximilian Ullmann außer Acht gelassene Gruber schoss frei stehend ein.

Tore rund um die Pause

Die Hausherren igelten sich in der Folge ein, in der letzten Aktion vor der Pause wurde der SVM-Abwehrriegel aber geknackt. Nach idealem Doppelpass mit Knasmüllner schoss Fountas von knapp außerhalb des Strafraums ins Eck zum 1:1 ein. Gleich nach Wiederbeginn liefen die Wiener aber schon wieder einem Rückstand nach.

Keine zwei Minuten waren gespielt, als Kuen mit links ins Eck traf. Maximilian Hofmann hatte den Ex-Rapidler nicht am Schuss gehindert. Nach einer Stunde gab es für die Gäste wieder schlechte Nachrichten, Fountas schied am Oberschenkel angeschlagen aus. Am Feld besserte sich aber die Situation.

Rapid dreht die Partie

Mattersburg war zu passiv, Rapid drängte auf den Ausgleich, der auch gelang. Nach einem Badji-Lattenkopfball staubte Dibon zum 2:2 ab. Der Rapid-Innenverteidiger hatte kurz zuvor (68.) auch schon Kuster mit einem Schuss geprüft. Im Finish lief das Spiel wie auf einer schiefen Ebene. Kuster hielt den Punkt bei einem Knasmüllner-Abschluss (84.) vorerst fest, ein Schuss von „Joker“ Kelvin Arase (86.) ging hauchdünn daneben.

Torjubel Rapid mit dem Torschuetzen zum 2:2 Christopher Dibon (SK Rapid Wien)
APA/EXPA/Thomas Haumer
Christopher Dibon gab Rapid mit seinem Tor zum 2:2 in der 69. Minute wieder Hoffnung

Nicht so in Minute 89. Ein missglückter Stojkovic-Abschluss landete bei Knasmüllner und dessen Schuss wurde von Olatunji unhaltbar für Kuster ins eigene Tor befördert. Die Wiener kehrten damit nach dem Out in der zweiten ÖFB-Cup-Runde gegen Salzburg sowie dem Heim-3:3 gegen Hartberg auf die Siegerstraße zurück.

Coach Dietmar Kühbauer hatte damit anlässlich seines einjährigen Rapid-Trainerjubiläums Grund zum Jubeln. Seine Truppe verließ Mattersburg, wo man die einzigen beiden Auswärtsniederlagen im Kalenderjahr 2019 kassiert hatte, wieder einmal als Sieger. Die siebentplatzierten Burgenländer haben nur noch fünf Punkte Luft auf das Tabellenende.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Wir sind sehr froh über den Sieg. Wir waren in der zweiten Halbzeit klar besser, haben nichts zugelassen. Der Sieg ist hochverdient und spricht für das Selbstvertrauen der Mannschaft. Wir haben jetzt in den letzten zwei Spielen immer Rückstände gut weggesteckt, diesmal hat es auch für einen Sieg gereicht. Das spricht für die mentale Stärke der Mannschaft. Vor uns liegen zwei schöne Wochen. Schobesberger wollte ich eigentlich gar nicht bringen, weil er nicht ganz fit war, aber mir fehlen die Optionen.“

Franz Ponweiser (Mattersburg-Trainer): „Gratulation an Rapid und Didi Kühbauer. Wir wussten, dass Rapid das Spiel bestimmen wird. Wir wollten ihnen einen heißen Kampf entgegenbringen, ich denke, das ist uns gut gelungen. Das 1:1 kurz vor der Pause war sehr bitter. In der letzten Viertelstunde haben wir im Spielaufbau falsche Entscheidungen getroffen. Das 2:3 für Rapid war sehr glücklich, es war nicht unser Plan, die Führungen nur zu verwalten. Wir haben viele Fehler gemacht und sind so unter Druck gekommen.“

Tipico-Bundesliga, 10. Runde

Samstag:

Mattersburg – Rapid 2:3 (1:1)

Mattersburg, Pappelstadion, 4.400 Zuschauer, SR Ciochirca

Torfolge:
1:0 Gruber (28.)
1:1 Fountas (45.+3)
2:1 Kuen (47.)
2:2 Dibon (69.)
2:3 Olatunji (89./Eigentor)

Mattersburg: Kuster – P. Salomon, Malic, Rath, Lercher – Jano, Erhardt – Gruber (51./Hart), Kuen, Halper (7./Miesenböck) – Bürger (78. Olatunji)

Rapid: Strebinger – Hofmann (72./Arase), Dibon, Barac – Stojkovic, Schwab, D. Ljubicic, Ullmann – Knasmüllner – Fountas (61./Schobesberger), Badji

Gelbe Karten: Miesenböck, Malic bzw. Keine

Die Besten: Kuen, Kuster bzw. Fountas, Dibon