Valentino Lazaro im Zweikampf
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EM-Qualifikation

Die ÖFB-Spieler in der Einzelkritik

Österreichs Nationalteam hat mit einem 3:1-Sieg gegen Israel am Donnerstag den nächsten Schritt Richtung EM 2020 gesetzt. Aufgrund einiger Ausfälle ging das ÖFB-Team personell verändert in die Partie und hatte lange auch Umstellungsprobleme. Am Ende zeigte die Offensive um Valentino Lazaro und Marcel Sabitzer aber entscheidende Aktionen, um den Sieg sicherzustellen, obwohl an diesem Abend nicht alles rund lief.

Cican Stankovic: Befriedigend

Nach 214 Minuten im ÖFB-Tor hat Stankovic seinen ersten Gegentreffer hinnehmen müssen. Beim Schuss von Sahavi war der Salzburg-Goalie machtlos. Davor hatte er allerdings bei einer Flanke eine leichte Unsicherheit. Auch in der zweiten Hälfte brachte er sich mit einem schlechten Abschlag in die Bredouille, den anschließenden schwachen Schuss konnte er nur im Nachfassen bändigen. In der Schlussphase zeigte Stankovic wieder zwei gute Paraden.

Stefan Posch: Genügend

Der Ersatzmann für den verletzten Stefan Lainer war zuletzt auch in Hoffenheim als Rechtsverteidiger im Einsatz. Ein Wohlfühlfaktor war allerdings nicht zu sehen. Posch, der gegen Polen in der Innenverteidigung eine hervorragende Leistung gezeigt hatte, wusste öfter nicht, wann er attackieren sollte. So war er auch vor dem 0:1 zu unschlüssig. Danach verlor er auch ein Kopfballduell gegen Sahavi. In der 63. Minute wurde er verletzt ausgewechselt.

Aleksandar Dragovic: Befriedigend

Der Leverkusen-Legionär machte lange eine gute Figur und hatte ein gutes Stellungsspiel. Beim Gegentreffer war Dragovic allerdings für einen Moment nicht im Bilde und ließ Sahavi zu viel Raum. Über die 90 Minuten war das aber die einzige Unaufmerksamkeit. Dragovic lieferte danach eine grundsolide Leistung ab.

Martin Hinteregger: Gut

Hinteregger kehrte nach seinem Fehlen aus disziplinären Gründen in die Startelf zurück. Der Innenverteidiger agierte aber zunächst nicht so sicher wie gewohnt, war er doch beim Gegentreffer nicht unbeteiligt. Nach dem Seitenwechsel steigerte sich Hinteregger aber und bewies Stürmerqualitäten. Die Ballannahme und die anschließende Verwertung der Chance waren durchaus sehenswert. Damit brachte der Frankfurter sein Team auf die Siegerstraße.

Martin Hinteregger
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Hinteregger brachte das ÖFB-Team mit seinem vierten Länderspieltor auf die Siegerstraße

Andreas Ulmer: Befriedigend

Der Linksverteidiger erwischte in der ersten Hälfte keinen guten Abend. Ulmer schaltete sich kaum in die Offensive ein und war auch in seinem Abwehrverhalten nicht auf der Höhe. Der Salzburger verzeichnete Fehler mit dem Ball und hatte auch im Zweikampf öfter das Nachsehen. Nach der Pause wirkte er konsolidierter und zeigte eine bessere Vorstellung.

Julian Baumgartlinger: Genügend

Der Kapitän wirkte in seinem Auftritt unsicher, hatte Fehler im Passspiel und leistete sich den einen oder anderen Ballverlust. In der 30. Minute holte er sich für eine rüde Attacke eine verdiente Gelbe Karte. Mit der Verwarnung wurde er noch zögerlicher in seinem Zweikampfverhalten und stand öfters zu weit weg vom Gegner.

Stefan Ilsanker: Befriedigend

Der Leipzig-Legionär rutschte im defensiven Mittelfeld in die Startformation. Aber auch Ilsanker strahlte in der ersten Hälfte nur wenig Sicherheit aus. An Einsatz ließ er es wie gewohnt nicht mangeln. Über den Kampf fand er besser in die Partie. Er ließ die Israelis seine Präsenz spüren. Spielerisch war aber durchaus Luft nach oben.

Valentino Lazaro: Gut

Lazaro kam von Inter mit sehr wenig Spielpraxis zum Team. Der rechte Flügel war bemüht, hatte einige Ballkontakte, lief sich aber immer wieder fest. Lazaro blieb aber aktiv und belohnte sich in seinem 26. Länderspiel mit seinem dritten Tor im ÖFB-Team, wobei er im Abschluss Ruhe bewahrte. Kurz vor Schluss fand er auch noch die Chancen auf den Doppelpack vor, schoss aber aus aussichtsreicher Position weit über das Tor.

Marcel Sabitzer: Gut

Der Leipziger spielte erneut im offensiven Mittelfeld und war in der ersten halben Stunde noch der ambitionierteste Österreicher. Sabitzer versuchte Tempo ins ÖFB-Spiel zu bringen. Eine Chance in der 26. Minute und die Vorarbeit zu Marko Arnautovics Stangenschuss standen für ihn zu Buche. Mit seinen Sprints leitete er immer wieder Angriffe ein und erzielte schließlich mit einem abgefälschten Schuss sein siebentes Länderspieltor.

Konrad Laimer: Gut

Laimer wurde von Teamchef Franco Foda im linken Mittelfeld aufgeboten, wo er zunächst seine Stärke der Balleroberung nicht einbringen konnte. Der Leipziger blieb aber stets aggressiv, war ein Aktivposten und baute Druck auf. Die Einleitung zum 1:1 gelang ihm aus der Mitte heraus. Den zweiten Assist lieferte er mit einer Flanke. In der 58. Minute musste Laimer, dessen Einsatz schon vor dem Spiel fraglich gewesen war, angeschlagen ausgewechselt werden.

Konrad Laimer
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Laimer bot eine kämpferisch starke Leistung und leitete die ersten beiden ÖFB-Treffer ein

Marko Arnautovic: Befriedigend

Arnautovic hing in der ersten halben Stunde in der Luft, da im ÖFB-Spiel nach vorne nicht viel ging. Seine erste Aktion hatte er beim Stangenschuss in der 37. Minute. Neben seinem Assist zum 1:1 von Lazaro war ihm das Glück im eigenen Abschluss trotz einiger Chancen an diesem Abend nicht hold. Hinzu kam noch eine Verletzung, wegen der er in der 82. Minute ausgewechselt werden musste.

Louis Schaub: Befriedigend

Der Köln-Legionär kam ab der 58. Minute für Laimer zum Einsatz und lieferte die Vorarbeit für eine Chance von Arnautovic. Schaub versuchte ebenfalls lästig zu sein und war auf eine frühe Balleroberung aus, was ab und zu auch gelang.

Christopher Trimmel: Befriedigend

Der Rechtsverteidiger feierte nach neuneinhalb Jahren sein Comeback im Nationalteam. In seinem insgesamt vierten Länderspiel überzeugte der 32-Jährige nach seiner Einwechslung mit einem starken und wichtigen Tackling an der Strafraumgrenze. Insgesamt beschränkte er sich auf seine Defensivaufgaben, die er ansprechend löste.

Michael Gregoritsch: zu kurz eingesetzt