Aleksandar Dragovic (AUT)
GEPA/Daniel Goetzhaber
EM-Qualifikation

ÖFB-Team verzichtet auf Rechenspiele

Österreichs Fußballnationalteam hat Kurs auf die dritte EM-Teilnahme in seiner Geschichte genommen. Nach dem 3:1 gegen Israel wartet am Sonntag (20.45 Uhr, live in ORF1) das nächste Schlüsselspiel auswärts gegen Slowenien. Die Teamspieler verzichten dabei auf Rechenspiele und wollen dort weitermachen, wo sie am Donnerstag aufgehört haben.

Drei Spieltage vor Schluss führt Polen die EM-Qualifikationsgruppe G mit drei Punkten Vorsprung vor Österreich an. Beide Teams wären nach aktuellem Stand bei der paneuropäischen Endrunde dabei, doch auch Nordmazedonien und Slowenien liegen nur jeweils zwei Punkte hinter dem ÖFB-Team und hoffen weiterhin auf eine EM-Teilnahme.

Österreich, das im November noch in Wien auf Nordmazedonien und in Riga (19.) auf das punktelose Schlusslicht Lettland trifft, lässt sich auf keine Rechenspiele ein und will auch in Ljubljana auf Sieg spielen, der am 16. November bereits einen Matchball in Wien einbringen würde. Ob der Personalsorgen spielt vor allem die Regeneration eine wichtige Rolle.

Bangen um Arnautovic

Einen Tag vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Slowenien ist nicht klar, ob Marko Arnautovic auf dem Rasen stehen wird. Er nahm nicht am Abschlusstraining teil.

„Dürfen nicht herumrechnen“

„Jetzt fokussieren wir uns auf Slowenien, dann können wir vielleicht davon träumen, bei der EM dabei zu sein“, sagte Aleksandar Dragovic nach dem 3:1-Heimsieg gegen Israel. Bereits ein Remis würde dem Team helfen, doch die Spieler sind hungrig nach Siegen. „Wir müssen dort so spielen, als würden wir mit dem Rücken zur Wand stehen. Wir dürfen nicht herumrechnen, sondern müssen voll auf Sieg spielen“, forderte Dragovic. „Auf Unentschieden zu spielen können vielleicht italienische Mannschaften“, meinte auch Teamchef Franco Foda. „Aber unsere Spieler wollen gewinnen, die wollen nach vorne spielen.“

Franco Foda
ORF.at/Christian Öser
Für die Spieler wie auch Teamchef Franco Foda gibt es nur eine Richtung

Trainer wie Spieler wollen vor allem an die gezeigten Leistungen in den vergangenen fünf Spielen anknüpfen. In diesen holte das ÖFB-Team vier Siege und ein Remis, darunter fällt auch ein 1:0-Sieg in Klagenfurt gegen Slowenien, der nach zwei Niederlagen zum Auftakt in der EM-Qualifikation den rot-weiß-roten Turnaround eingeläutet hatte. „Wir sind gut drauf, haben in den letzten fünf Spielen sehr gut gespielt und bis auf Polen die Spiele für uns entschieden. Jetzt wollen wir natürlich auch den Sieg in Slowenien“, betonte Marko Arnautovic.

EM-Qualifikation

Gruppe G, achter Spieltag

Sonntag, 20.45 Uhr:
(Live in ORF eins )

Slowenien – Österreich

Stadion Stozice, SR Cakir (TUR)

Mögliche Aufstellungen:

Slowenien: Oblak – Stojanovic, M. Mevlja, Al. Struna, Balkovec – Krhin, Kurtic – Ilicic, Bezjak, Zajc – Sporar

Österreich: Stankovic – Posch/Trimmel, Dragovic, Hinteregger, Ulmer – Baumgartlinger, Ilsanker, Lazaro, Sabitzer, Laimer/Schaub – Arnautovic/Gregoritsch

Für den angeschlagenen Konrad Laimer, nicht nur wegen seiner sechs Scorerpunkte (ein Tor, fünf Assists) der Schlüsselspieler schlechthin in den vergangenen fünf Spielen des ÖFB-Teams, geht es darum, diesen Vorsprung in den letzten drei Spielen nach Hause zu bringen. „Wir haben alles in der eigenen Hand. Wenn wir unsere Aufgaben erledigen, dann schaffen wir es zur EM. Wir müssen weitermachen und uns gut regenerieren.“

Regeneration im Vordergrund

Die Regeneration steht zwischen den beiden Spielen vor allem bei Laimer und Arnautovic im Vordergrund, schließlich mussten beide Spieler wie auch Stefan Posch verletzt ausgewechselt werden. Laimer war bereits vor dem Spiel wegen Adduktorenproblemen fraglich gewesen.

„Es hat dann nach der Pause etwas gezwickt, ich habe noch versucht weiterzumachen, aber es ist eher mehr geworden. Ich versuche alles, dass es wieder geht“, versprach Laimer, dessen Probleme sich nicht verschlimmert haben sollen. Posch hat einen Schlag abbekommen und könnte wie schon gegen Israel von Christopher Trimmel vertreten werden.

Mit Selbstvertrauen nach Slowenien

Sowohl Teamchef als auch Spieler haben Vertrauen in den gesamten österreichischen Kader. „Egal, wer spielt, jeder muss für Österreich bis zum Umfallen kämpfen, und das wird auch jeder tun, denke ich“, sagte Dragovic und merkte an: „Wir brauchen jeden Mann.“ Überhaupt ist das Vertrauen in die eigene Stärke mit den Leistungen und Ergebnissen in den vergangenen fünf Spielen gewachsen.

„Ich traue uns neun Punkte zu“, sagte Baumgartlinger mit Blick auf die restlichen drei Partien in der EM-Qualifikation. „Zunächst zählen aber drei am Sonntag, dann sehen wir weiter.“ Slowenien steht nach der überraschenden 1:2-Niederlage in Nordmazedonien nun unter Druck. „Sie müssen unbedingt gewinnen gegen uns“, warnte Foda. Doch auch der Teamchef ist auf drei Punkte aus: „Die Intention muss immer sein, dass wir auch Auswärtsspiele gewinnen wollen.“