Aleksandar Dragovic (AUT)
GEPA/Michael Meindl
EM-Qualifikation

Die ÖFB-Spieler in der Einzelkritik

Österreichs Nationalteam hat am Sonntag mit einem 1:0-Erfolg gegen Slowenien Kurs auf die EM 2020 genommen. Geschafft wurde der Auswärtssieg vor allem dank einer starken Defensivleistung, bei der vor allem Aleksandar Dragovic und Martin Hinteregger herausragten. Obwohl nur ein Tor gelang, ließ sich auch die Offensive nicht lumpen und zeigte durch die Bank eine gute Vorstellung.

Cican Stankovic: Befriedigend

Auch bei seinem vierten Ländermatch wurde man den Eindruck nicht los, dass Stankovic stets für eine Unsicherheit gut ist. Zu halten hatte der Salzburg-Goalie erst in der 29. Minute etwas. Dafür verschätzte er sich bei einem Baumgartlinger-Rückpass und einer Flanke. Auch seine Abschläge könnten präziser sein. Wirklich geprüft wurden seine Qualitäten als Tormann nicht.

Stefan Posch: Gut

Der Hoffenheim-Legionär wurde rechtzeitig fit für die Partie und agierte wieder als Rechtsverteidiger. Defensiv spielte er wirklich solide, offensiv haftete ihm der eine oder andere Makel an. Da fehlt es ihm noch an Einfallsreichtum. Überstrahlt wurde seine Leistung aber natürlich durch das erste Länderspieltor, bei dem er einen Corner geschickt mit dem Kopf ins lange Eck beförderte und so zum Siegestorschützen wurde.

Jubel von Stefan Posch (AUT)
GEPA/Matic Klansek
In seinem vierten Länderspiel avancierte Rechtsverteidiger Posch zum ÖFB-Matchwinner

Aleksandar Dragovic: Sehr gut

Der Innenverteidiger lieferte eine bärenstarke Vorstellung ab. Dragovic leistete sich in seiner Defensivarbeit keinen Fehler, hatte stets ein Näschen für den richtigen Zugriff und war eine unüberwindbare Hürde für die Slowenen. Wenn man ein Haar in der Suppe finden möchte, dann war es ein schlechter Abschlag, der aber keine Folgen hatte.

Martin Hinteregger: Sehr gut

Hinteregger stand seinem Kollegen Dragovic in der Innenverteidigung um nichts nach. Der Frankfurt-Legionär spielte abgeklärt und war stets dort, wo es etwas zu holen gab. Zusätzlich lieferte er die eine oder andere perfekte Spieleröffnung, ob mit einem Wechselpass oder einem scharfen Zuspiel in die Mitte. Wenn es nötig war, drosch er denn Ball als passendes Stilmittel schon einmal auf die Tribüne.

Andreas Ulmer: Gut

Zu Beginn war Ulmer schwer beschäftigt, spielten doch die Slowenen in der Anfangsphase viel über ihre rechte Seite. Der Salzburger hielt dem Druck aber stand. Offensiv hatte Ulmer gute Ideen und versuchte, mit dem Pass hinter die Linien seine Mitspieler in Szene zu setzen. Glück hatte er allerdings in der 36. Minute, als er für ein übles Foul von hinten an Bezjak nur Gelb sah. Nach der Pause spielte er aufgrund der Verwarnung zurückhaltender.

Julian Baumgartlinger: Gut

Der Kapitän verzeichnete im Vergleich zum Spiel gegen Israel eine klare Leistungssteigerung. Baumgartlinger stand viel näher am Mann. War er am Ball, agierte er mit Übersicht und war die ordnende Figur im Spielaufbau. Allzu viel Risiko in seinen Aktionen nahm er nicht und beschränkte sich auf die Ballsicherung.

Stefan Ilsanker: Gut

Im Verbund mit Baumgartlinger machte Ilsanker das defensive Zentrum über weite Strecken dicht. Spielerisch zeigte sich der Leipzig-Legionär gut aufgelegt und war an guten Offensivaktionen beteiligt. Nach der Pause baute Ilsanker ein wenig ab und streute Fehlpässe ein. Er ließ sich aber nicht wirklich etwas zuschulden kommen und war eine wichtige Defensivstütze.

Valentino Lazaro: Gut

Über Lazaro liefen zunächst wenige Aktionen, da sich das Spiel zu Beginn auf Österreichs linke Seite verlagert hatte. Das änderte sich aber bald. Der Inter-Legionär kam dank seiner Dynamik immer mehr auf und wurde zum Unruheherd in der slowenischen Verteidigung. Was in seinem Spiel fehlte, war der letzte Punch in den Strafraum, um auch wirklich gefährlich zu werden. Dafür sorgte er als Mann für die Standardsituation für Gefahr. Sein Corner führte zum Siegestor.

Valentino Lazaro (AUT) und Rene Krhin (SLO)
Reuters/Borut Zivulovic
Lazaro sorgte in der slowenischen Hintermannschaft immer wieder für Unruhe

Marcel Sabitzer: Gut

Der Leipziger setzte die Serie seiner guten Länderspiele fort. Sabitzer bewegte sich zwischen den Linien, war oft anspielbar und damit Ausgangspunkt einiger Offensivaktionen. In der Rückwärtsbewegung machte er auch einige Meter und half bei Not am Mann hinten aus. In der ersten Hälfte bereitete er die große Chance für Gregoritsch vor, im eigenen Abschluss hatte er mit seinen Weitschüssen diesmal nicht den erhofften Erfolg. „Belohnt“ wurde seine Leistung mit einem hinterhältigen Ellbogenschlag von Denis Popovic ins Gesicht.

Konrad Laimer: Gut

Laimer schien von seiner Adduktorenverletzung nicht beeinträchtigt, brauchte aber wieder ein wenig, um ins Spiel zu kommen. Mit seiner überragenden Laufbereitschaft und seinem Einsatz fand er aber in die Partie. Der Leipziger hatte im Zusammenspiel mit seinen Kollegen einige gute und schnell ausgeführte Aktionen. Er selbst gab nach dem Seitenwechsel einen Schuss ab.

Michael Gregoritsch: Befriedigend

Gregoritsch rutschte für Arnautovic, der nicht rechtzeitig fit wurde, in die Startelf. Der Augsburg-Stürmer versuchte lange Abschläge zu erobern, ließ den Ball auch immer wieder für seine Mitspieler prallen und leitete somit Aktionen ein. Gregoritsch zeigte Laufbereitschaft und kam auch selbst zu Chancen. Bei der besten Gelegenheit in der 13. Minute fiel sein Schuss aber zu zentral aus. Nach der Pause verzeichnete er zwei Kopfbälle nach Eckbällen.

Karim Onisiwo: zu kurz eingesetzt

Christopher Trimmel: zu kurz eingesetzt

Florian Kainz: zu kurz eingesetzt