Gregor Schlierenzauer (AUT)
GEPA/Andreas Pranter
Skispringen

Schlierenzauer will es noch einmal wissen

Gregor Schlierenzauer ist mit 53 Siegen im Skisprungweltcup Rekordhalter bei den Herren, der Tiroler kämpft aber seit Jahren um die Rückkehr in die absolute Weltspitze. Mit bald 30 Jahren versucht er nun einen weiteren Neuanfang.

Gemeinsam mit dem langjährigen DSV-Cheftrainer Werner Schuster, der offiziell als Berater fungiert, zeigte die Formkurve zuletzt deutlich nach oben. Was in der Vorbereitung mit Schuster anders – und besser als zuletzt – läuft, will Schlierenzauer nicht genau preisgeben.

„Zu detailliert werde ich das nicht sagen, weil das gar nicht so einfach zu beschreiben ist“, sagte Schlierenzauer bei einem Medientermin in Salzburg. „Werner ist seit 11. Mai mein Berater. Wir arbeiten sehr intensiv an gewissen Dingen und es gibt einiges zu tun. Das fängt bei der Technik an, über das Material, welche Feinheiten es gibt. Skispringen ist sehr sensibel, so ähnlich wie Golf.“

Auf dem richtigen Weg

Beim Sommer-Grand-Prix zeigte der sechsfache Weltmeister und Team-Olympiasieger 2010 unter anderem mit Rang zwei in Hinterzarten und Platz vier in Hinzenbach auf. „Das Schöne ist, wenn man eine Bestätigung hat. Das ist mir teilweise in den Trainings ganz gut gelungen, ich habe zwei offizielle Durchgänge international gewonnen, das darf man aber auch nicht überbewerten. Aber ich habe gezeigt, dass ich am richtigen Weg bin und nach wie vor an mich glaube.“

Gregor Schlierenzauer (AUT)
GEPA/Jasmin Walter
Für Schlierenzauer soll es in diesem Winter wieder nach oben gehen

Die große Enttäuschung, bei der WM in Seefeld nicht im ÖSV-Team zu stehen, hat er abgehakt. „Das war natürlich keine einfache Situation, wenn man bei der Heim-WM nicht dabei ist und dann auch nicht mehr weiterspringen darf und im Februar die Saison beenden muss. Das tut natürlich weh“, gestand Schlierenzauer. Dann habe er mit seinem Umfeld geredet und die Chance erhalten, mit Schuster in Kontakt zu kommen.

Die Chemie stimmt

„Es war von Anfang an eine tolle Gesprächsbasis. Er war ja schon einmal eine Schlüsselfigur in meiner Karriere, es war immer eine Verbindung da. Auch als er in den letzten elf Jahren als (deutscher, Anm.) Bundestrainer gearbeitet hat“, sagte der Tiroler, der sich bei der Gelegenheit auch bei seinem Sponsor bedankte, der ihm das alles ermögliche. „Ich wüsste nicht, wie ich es ohne ihn gemacht hätte, dass muss ich auch einmal sagen.“

Neuanfänge hatte Schlierenzauer auch in den vergangenen Jahren immer wieder ausgerufen. Doch das Resultat war für ihn stets unbefriedigend. Was diesmal anders ist? „Es ist einfach schön, wieder mit einer Vertrauensperson zu arbeiten, die mich kennt. Er weiß, wie er mich nehmen muss. Für mich ist er der weltbeste Skisprungtrainer, (…) und es ist schön, an den Dingen zu arbeiten, die man gern tut“, streute Schlierenzauer Schuster Rosen.

Mit Geduld zurück an die Spitze

Man darf gespannt sein, welche Früchte das Projekt trägt, das in enger Absprache mit ÖSV-Cheftrainer Andreas Felder erfolgt. Die Ziele Schlierenzauers sind nicht unbedingt auf ein Ereignis festgelegt. „Bei der Vierschanzentournee will man das Potenzial zeigen. Aber wenn man meine Geschichte kennt und meine Ziele weiß – zurück an die Weltspitze –, dann ist es nicht so tragisch, wo das passiert.“ Er wolle einfach geduldig sein und tagtäglich daran arbeiten, es wieder zurück an die Spitze zu schaffen.