Renato Steffen und Marcel Sabitzer
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DFB-Pokal

Leipzig fertigt Wolfsburg ab

RB Leipzig hat in der zweiten Runde des DFB-Pokals groß aufgespielt. Im Duell zweier Bundesligisten fertigten die „Bullen“ am Mittwoch den VfL Wolfsburg auswärts mit 6:1 ab. Auch die ÖFB-Legionäre Marcel Sabitzer und Konrad Laimer trugen sich als Torschützen ein. In der Liga haben die „Wölfe“ von Trainer Oliver Glasner bisher noch kein einziges Saisonspiel verloren und liegen an vierter Stelle.

Nach einem Eigentor durch Wolfsburgs Jeffrey Bruma in der 13. Minute fixierten Sabitzer (55.), Emil Forsberg (58.), Laimer (61.) und Timo Werner (68., 88.) den höchsten Sieg der Sachsen im DFB-Pokal. Den Ehrentreffer für die Hausherren erzielte Wout Weghorst in der 89. Minute.

Mit dem engagierten und in der zweiten Halbzeit auch spielerisch absolut überzeugenden Auftritt machte Leipzig einen Schritt aus der Krise nach zuletzt vier Meisterschaftsspielen ohne Sieg. Die Ansage von RB-Trainer Julian Nagelsmann nach der enttäuschenden Niederlage beim SC Freiburg dürfte die erhoffte Wirkung gebracht haben. Nagelsmanns Startelf ging entschlossen in die Zweikämpfe und ließ die Wolfsburger nicht zur Entfaltung kommen. Spielerisch boten beide Teams trotz ihres Potenzials zunächst aber wenig.

Konrad Laimer trifft
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Laimer (m.) traf zum zwischenzeitlichen 4:0 für Leipzig

Dazu passte auch das erste Tor der Leipziger. Nach einem Eckball flankte Forsberg vor das VfL-Tor, dort versuchte es zuerst Marcel Halstenberg, dann dessen Abwehrkollege Dayot Upamecano. Beide trafen den Ball aber nicht richtig, dennoch landete dieser irgendwie bei Willi Orban, dem Abwehrchef, der ebenfalls mit aufgerückt war. Vom RB-Kapitän prallte der Ball ab, und Wolfsburgs Bruma bugsierte ihn ins Tor.

Ilsanker kommt zum Saisondebüt

Zwei Minuten später verpasste Werner mit einem Kopfball den zweiten RB-Treffer mit einem zu schwachen Weitschuss. Die Wolfsburger konnten auch das frühe Verletzungs-Aus von Orban nicht nutzen. Der RB-Kapitän musste nach nicht mal einer halben Stunde raus, ein Problem am linken Knie. Ein Gegner war nicht beteiligt gewesen. Für Orban kam ÖFB-Legionär Stefan Ilsanker zum Saisondebüt. Und der verhinderte mit der Fußspitze unmittelbar nach dem Wiederanpfiff den Ausgleich der Wolfsburger durch Josip Brekalo.

Sabitzer sorgte nach Doppelpass mit Werner für das 2:0, Laimer (61.) bezwang Pavao Pervan im Wolfsburg-Tor zum 4:0. Die beiden letzten Treffer gingen auf das Konto von Werner. Wolfsburg-Goalie Pervan hatte beim 0:1 aus einem unübersichtlichen Getümmel eine unglückliche Figur abgegeben.

Auch ÖFB-Legionäre Friedl und Jäger treffen

Auf anderen Plätzen trugen sich auch die Österreicher Marco Friedl und Lukas Jäger in die Torschützenliste ein. Verteidiger Friedl traf beim 4:1 von Werder Bremen gegen Zweitligisten Heidenheim noch vor der Pause zum 4:0. Mittelfeldspieler Lukas Jäger (15.) stellte für Nürnberg gegen den Drittligaclub Kaiserslautern nach einem Abpraller aus kurzer Distanz auf 1:1. Das Team von Trainer Damir Canadi rettete sich nach 1:2-Rückstand noch in die Verlängerung, die torlos blieb. Im Elferschießen musste sich Nürnberg dann mit 5:6 geschlagen geben.

Dortmund dreht Partie gegen Gladbach

Dank Julian Brandt erreichte Borussia Dortmund das Achtelfinale des DFB-Pokals. Der zuletzt umstrittene Neuzugang drehte die Heimpartie gegen Bundesliga-Tabellenführer Borussia Mönchengladbach mit einem Doppelpack (77., 80.). Marcus Thuram hatte die Mannschaft von Trainer Marco Rose in der 71. Minute mit 1:0 in Führung geschossen.

Julian Brandt trifft per Kopf
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Die 79.800 Zuschauer im Signal Iduna Park sahen anfangs ein an Höhepunkten armes Spiel. Erst nach rund einer halben Stunde war Torgefahr erkennbar. Zunächst traf BVB-Stürmer Thorgan Hazard (28.) mit einem Weitschuss die Latte. Nur zwei Minuten später verpasste Florian Neuhaus nach einem kapitalen Fehler des Dortmunder Keepers Marwin Hitz, der den kranken Roman Bürki vertrat, die Führung der Gäste.

Nach der Pause war ein Kopfball von Dortmunds Julian Weigl (46.) aus 14 Metern zu harmlos, auf der Gegenseite verpasste Thuram eine Hereingabe am Fünfmeterraum knapp (60.). Dann aber machte es der Sohn von Frankreichs Weltmeister Lilian Thuram besser und köpfte eine schöne Flanke des eingewechselten Oscar Wendt zur Führung ein. Die Dortmunder schienen nun auf das dritte torlose Spiel in Serie zuzusteuern. Doch ausgerechnet der zuletzt oft kritisierte Brandt drehte die Partie noch zugunsten des BVB.

Düsseldorf und Frankfurt im Achtelfinale

Ebenfalls im Achtelfinale stehen die Bundesligisten Fortuna Düsseldorf nach einem mühevollen 2:1 über Erzgebirge Aue und Eintracht Frankfurt, das Team von Trainer Adi Hütter war mit demselben Resultat bei St. Pauli erfolgreich. Hertha BSC setzte sich in einem Elferkrimi mit 5:4 gegen Dynamo Dresden durch, nachdem es nach der regulären Spielzeit 2:2 und nach Verlängerung 3:3 gestanden war. Der Zweitligist Holstein Kiel scheiterte auswärts im Elfmeterschießen am Viertligisten Verl mit 7:8. Hier war es nach regulärer Spielzeit und Verlängerung 1:1 gestanden.