Wieder Eklat wegen rassistischen Schmähungen in Italien

Erneut haben rassistische Aktionen in der italienischen Serie A beinahe zu einer Eskalation geführt. Beim Duell der Aufsteiger Hellas Verona und Brescia hatten am Sonntag Fans des Heimteams Brescias Mario Balotelli fortlaufend mit Affenlauten und rassistischen Schmähungen beleidigt und ausgebuht – bis dem Stürmer der Kragen platzte.

Fußballer Mario Balotelli am Spielfeldrand
AP/ANSA/Simone Venezia

Balotelli drosch den Ball mit den Händen Richtung Tribüne, zog sein Trikot aus und wollte den Platz verlassen. Die Partie war daraufhin für rund zehn Minuten unterbrochen. Mitspieler und Gegner schafften es in der Zeit, Balotelli zum Weiterspielen zu überreden. Der italienische Ex-Teamspieler verlor mit Brescia in Verona letztlich 1:2, ihm gelang aber mit seinem sehenswerten Tor aus einem Konter kurz vor Schluss ein persönlicher moralischer Erfolg.

In den vergangenen Monaten waren in Italien mehrere Spiele wegen rassistischer Vorfälle unterbrochen worden. Angesichts der anhaltenden Diskriminierungen in Stadien setzt der italienische Verband nun auf die Hilfe des Videobeweises. Mit dem VAR sollen in Zukunft nicht nur Schiedsrichterentscheidungen überprüft werden, sondern auch auffällig gewordene Zuschauer identifiziert werden.

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