Bernd Wiesberger (AUT)
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Golf

Wiesberger kämpft um größten Erfolg

Mit den Turkish Airline Open in Antalya beginnt am Donnerstag für die Top 70 das dreiteilige Saisonfinale der European Golf Tour. Mit Bernd Wiesberger und Matthias Schwab haben sich gleich zwei Österreicher für das Masters der Profigolfer qualifiziert. Wiesberger geht als Nummer eins der Jahreswertung ins erste der drei Finalturniere und kämpft damit sogar um die Harry Vardon Trophy.

Diese traditionelle und nach der britischen Golflegende benannte Auszeichnung wird auf der Europatour an den Gewinner der seit 2009 Race to Dubai genannten Saisonwertung vergeben und ist mit einer zehnjährigen Spielberechtigung verbunden. Wiesberger ist bewusst, welch großer Erfolg die Eroberung dieser Trophäe wäre.

Der Sieg in der Jahreswertung würde ihn endgültig zu den Größten seiner Branche gehören lassen. „Die Liste der Spieler, die diese Trophäe schon gewonnen haben, ist großartig. Die Chance, ebenfalls darunter zu sein, erzeugt Gänsehaut“, sagte der 34-Jährige.

Drei Finalturniere auf der Golf-European-Tour

Bei den hoch dotierten Turkish Open messen sich die beiden Österreicher Matthias Schwab und Bernd Wiesberger wieder mit der Golf-Weltklasse.

Premiere für Österreicher

Wiesberger bekommt als erster Profigolfer aus Österreich diese Chance, und das in einem Jahr, in das er nach einer siebenmonatigen Verletzungspause erst vergangenen Dezember in Mauritius mit großem Rückstand gestartet war. Was folgte, waren starke Runden und bisher drei große Saisonsiege, darunter zwei bei hoch dotierten Events der Rolex-Serie. Wiesberger kann deshalb jetzt schon auf sein erfolgreichstes Jahr überhaupt zurückblicken.

Bernd Wiesberger (AUT)
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Bernd Wiesberger kann sein erfolgreichstes Jahr abschließend krönen

Vergangene Woche hat Wiesberger als 49. beim Event der World Golf Championships (WGC) in Schanghai allerdings nicht geglänzt. „Es war nicht meine Woche“, so sein Resümee. Nach einem Kurzaufenthalt in Österreich darf man dem 34-Jährigen nun aber wieder alles zutrauen. Sogar einen weiteren Sieg bei einem Event der Rolex-Serie, mit dem er zum Spanier Jon Rahm aufschließen würde.

„Es macht mich stolz“

Rahm fehlt in der Türkei, dort ist damit der Race-Dritte und Open-Sieger Shane Lowry Wiesbergers erster Verfolger. Der Ire sowie der englische Olympia- und zweifache Türkei-Sieger Justin Rose sind zunächst Wiesbergers Flightpartner im Montgomerie Maxx Royal, auf den das Turnier nun zurückgekehrt ist. „Die Spieler hinter mir sind alle großartige Golfer. Es macht mich stolz, dass ich mich mit dem Sieg in Italien in diese Position bringen konnte“, sagte Wiesberger, der keine Berührungsängste mit der Führungsrolle hat.

Durch diese steht der Österreicher in Antalya auch in der internationalen Auslage. Der Topflight mit Wiesberger und Co. schlägt am Donnerstag um 14.00 Uhr (MEZ) als letzter ab, Schwab ist eine halbe Stunde früher dran. „Ich habe gute Erinnerungen an den Platz“, so Wiesberger. „Gemessen an den tiefen Scores in der Vergangenheit wird man viele Schlaggewinne brauchen.“

Schwab pausiert nach Antalya

Während Wiesberger danach auch die Events in Südafrika (Top 60) und Dubai (Top 50) bestreitet, wird Schwab das zweite Finalturnier kommende Woche in Sun City auslassen. Der 24-jährige Steirer hat zuletzt in China als Vierter gleich bei seinem WGC-Debüt die beste Platzierung eines Österreichers bei einem Event der World Golf Championships erreicht und sich damit an die Top 100 der Weltrangliste herangearbeitet. In seinem erst zweiten vollen Profijahr liegt der Steirer im Race derzeit sogar auf Platz 18.

Matthias Schwab (AUT)
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Matthias Schwab freut sich zunächst auf die Rückkehr in die Türkei

Mit der Pause will Schwab Kräfte sparen für die DP Tour World Championship ab 21. November in Dubai, wo es dann endgültig um den Gesamtsieg in der Jahreswertung geht. Beim Showdown in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) kämpfen nur noch die besten 50 um europäisches Rekordpreisgeld. Der Dubai-Sieger erhält drei Millionen Dollar. Die Top Fünf der Jahreswertung teilen sich fünf Millionen Dollar aus dem Bonuspool, wobei alleine der Gesamtsieger zwei Millionen kassiert. Auf das kommende mit sieben Millionen Dollar dotierte Turnier in Antalya freut sich Schwab. „Wir waren mit dem Nationalteam oft hier in der Türkei zum Trainieren.“