Matthias Schwab
GEPA/Christian Walgram
Golf

Schwab vergibt Sieg in Nervenschlacht

Matthias Schwab ist bei den Turkish Airlines Open in Antalya hauchdünn an seinem ersten Sieg auf der European Tour vorbeigeschrammt. Der 24-Jährige, der drei Runden dominiert hatte, ließ sich am Sonntag den Siegerscheck über zwei Millionen Dollar mit dem Clubhaus in Sichtweite durch die Finger rutschen. Schwab musste sich nach einem Herzschlagfinish im Stechen dem Engländer Tyrell Hatton geschlagen geben.

Nach einer 65er-, einer 67er- und einer 66er-Runde in den Tagen davor zeigte Schwab, der mit drei Schlägen Vorsprung ins Finale gegangen war, in der Schlussrunde auf dem Par-72-Kurs Nerven. Mit 70 Schlägen (drei Birdies, ein Bogey) im letzten Umlauf und einem Gesamtscore von 268 teilte er sich die Führung nach vier Runden mit fünf weiteren Spielern. Im Stechen gegen Hatton, den Franzosen Benjamin Hebert und Victor Perez sowie den Südafrikaner Erik Van Rooyen und den Japaner Kurt Kitayama musste die Entscheidung fallen.

Ein Play-off mit sechs Spielern hatte es auf der Europatour zuletzt 2003 bei der Alfred Dunhill Championship (Sieger Lee Westwood) gegeben. Nach spannendem Verlauf blieben in der Türkei letztlich nur noch Hatton und Schwab übrig. Endgültig entschieden war das Turnier erst unter Flutlicht auf dem vierten Extraloch und nach einem Bogey des Steirers, der um wenige Zentimeter am Loch vorbeigeputtet hatte, während Hatton mit fünf Schlägen Par spielte und damit seinen insgesamt vierten Sieg auf der European Tour fixierte.

Schwab verpasst ersten Sieg auf European Tour

Der Schladminger musste sich dem Engländer Tyrrell Hatton erst im Stechen geschlagen geben.

„Es war knapp“, sagte Schwab nach der vergebenen Möglichkeit. „Ich hatte einige aussichtsreiche Situationen und gute Chancen im Lauf des regulären Spiels, habe sie aber nicht genutzt. Dann im Stechen … so ist es eben.“ Sein Fehler sei gewesen, dass er die Entscheidung nicht auf der Runde herbeiführen konnte. „Mein Spiel war okay, aber ich hab einfach zu wenige Putts gelocht, und das, obwohl diese in der Mehrzahl eigentlich auch gut waren. Im Play-off war es dann wieder sehr eng, und der erste Turniersieg wäre klar möglich gewesen“, meinte der 24-Jährige.

Weiter Warten auf ersten Erfolg

Schwab, der in seiner erst zweiten vollen Saison schon mehrfach an einem Turniersieg knapp dran war, wäre der erst vierte Österreicher mit einem Titel auf der Europatour gewesen. Turniererfolge sind bisher Bernd Wiesberger (7 Titel), Markus Brier (2) und Martin Wiegele (1) gelungen. Schwab glänzte in dieser Saison als Zweiter der European Open in Hamburg im September (einen Schlag zurück) und als Dritter der International Open in München im Juni (zwei Schläge hinter Spitzenduo). In Schanghai (WGC-Serie) war er in der vergangenen Woche Vierter geworden.

Wiesberger dagegen konnte sich in der Türkei am Schlusstag nicht mehr entscheidend verbessern. Der Burgenländer spielte so wie am Samstag eine 70er-Runde und beendete das Turnier mit insgesamt fünf unter Par auf dem 49. Rang. Im „Race to Dubai“ liegt Wiesberger aber weiter in Führung, Schwab liegt auf dem 18. Platz.

Turkish Open in Antalya

Endstand nach vier Runden (par 72):
1. Tyrrell Hatton * ENG 68 68 65 67 268
2. Matthias Schwab AUT 65 67 66 70 268
. Kurt Kitayama USA 69 68 67 64 268
. Erik van Rooyen RSA 70 67 66 65 268
. Victor Perez FRA 68 69 66 65 268
. Benjamin Hebert FRA 67 70 64 67 268
7. Shubhankar Sharma IND 71 64 71 64 270
. Robert MacIntyre SCO 71 63 67 69 270
9. Romain Langasque FRA 70 66 70 65 271
10. Guido Migliozzi ITA 72 67 68 65 272
. Lee Westwood ENG 71 65 68 68 272
. Joachim Brandt Hansen DEN 68 68 68 68 272
. Scott Jamieson SCO 67 68 68 69 272
. Patrick Reed USA 67 70 64 71 272
. Ross Fisher ENG 69 64 68 71 272
weiters:
21. Justin Rose ENG 67 67 73 68 275
28. Alex Noren SWE 66 67 74 70 277
38. Martin Kaymer GER 70 72 69 69 280
44. Francesco Molinari ITA 71 70 66 74 281
49. Bernd Wiesberger AUT 71 72 70 70 283
* Sieg gegen Schwab am vierten Extraloch