Nach einer 65er-, einer 67er- und einer 66er-Runde in den Tagen davor zeigte Schwab, der mit drei Schlägen Vorsprung ins Finale gegangen war, in der Schlussrunde auf dem Par-72-Kurs Nerven. Mit 70 Schlägen (drei Birdies, ein Bogey) im letzten Umlauf und einem Gesamtscore von 268 teilte er sich die Führung nach vier Runden mit fünf weiteren Spielern. Im Stechen gegen Hatton, den Franzosen Benjamin Hebert und Victor Perez sowie den Südafrikaner Erik Van Rooyen und den Japaner Kurt Kitayama musste die Entscheidung fallen.
Ein Play-off mit sechs Spielern hatte es auf der Europatour zuletzt 2003 bei der Alfred Dunhill Championship (Sieger Lee Westwood) gegeben. Nach spannendem Verlauf blieben in der Türkei letztlich nur noch Hatton und Schwab übrig. Endgültig entschieden war das Turnier erst unter Flutlicht auf dem vierten Extraloch und nach einem Bogey des Steirers, der um wenige Zentimeter am Loch vorbeigeputtet hatte, während Hatton mit fünf Schlägen Par spielte und damit seinen insgesamt vierten Sieg auf der European Tour fixierte.
Schwab verpasst ersten Sieg auf European Tour
Der Schladminger musste sich dem Engländer Tyrrell Hatton erst im Stechen geschlagen geben.
„Es war knapp“, sagte Schwab nach der vergebenen Möglichkeit. „Ich hatte einige aussichtsreiche Situationen und gute Chancen im Lauf des regulären Spiels, habe sie aber nicht genutzt. Dann im Stechen … so ist es eben.“ Sein Fehler sei gewesen, dass er die Entscheidung nicht auf der Runde herbeiführen konnte. „Mein Spiel war okay, aber ich hab einfach zu wenige Putts gelocht, und das, obwohl diese in der Mehrzahl eigentlich auch gut waren. Im Play-off war es dann wieder sehr eng, und der erste Turniersieg wäre klar möglich gewesen“, meinte der 24-Jährige.
Weiter Warten auf ersten Erfolg
Schwab, der in seiner erst zweiten vollen Saison schon mehrfach an einem Turniersieg knapp dran war, wäre der erst vierte Österreicher mit einem Titel auf der Europatour gewesen. Turniererfolge sind bisher Bernd Wiesberger (7 Titel), Markus Brier (2) und Martin Wiegele (1) gelungen. Schwab glänzte in dieser Saison als Zweiter der European Open in Hamburg im September (einen Schlag zurück) und als Dritter der International Open in München im Juni (zwei Schläge hinter Spitzenduo). In Schanghai (WGC-Serie) war er in der vergangenen Woche Vierter geworden.
Wiesberger dagegen konnte sich in der Türkei am Schlusstag nicht mehr entscheidend verbessern. Der Burgenländer spielte so wie am Samstag eine 70er-Runde und beendete das Turnier mit insgesamt fünf unter Par auf dem 49. Rang. Im „Race to Dubai“ liegt Wiesberger aber weiter in Führung, Schwab liegt auf dem 18. Platz.