„Das war natürlich großartig. Jeder weiß, wie sehr ich die ganze Saison zu kämpfen hatte. Es war vom Beginn der Saison an mein Ziel, wieder nach London zu kommen. Das bedeutet mir sehr viel“, sagte Zverev, der im vergangenen Jahr hier den bisher größten Titel seiner Karriere gefeiert hatte. Bereits als er zum Training am Donnerstag in die O2-Arena zurückgekommen sei, habe er großartige Erinnerungen empfunden. „Ich hoffe, ich kann diese Woche mein bestes Tennis spielen.“
Am Mittwoch trifft Zverev auf den Griechen Stefanos Tsitsipas, der zum Auftakt der Gruppe „Andre Agassi“ das Debütantenduell gegen den Russen Daniil Medwedew mit 7:6 (7/5) 6:4 für sich entschieden hatte. Auch gegen Tsitsipas hat Zverev mit 1:3 eine negative Bilanz, Anfang Oktober im Halbfinale von Peking aber nur knapp verloren. Nadal, über dessen Fitness im Vorfeld Unklarheit geherrscht hatte, bekommt es am Mittwoch mit Medwedew zu tun.
Der 33-jährige Nadal war zuletzt beim Masters-Series-Turnier in Paris-Bercy zu seinem Halbfinale wegen einer Bauchmuskelverletzung nicht angetreten. In den vergangenen Tagen hatte er bereits angedeutet, dass er seinen Gesundheitszustand nicht genau einschätzen könne. Tatsächlich wirkte Nadal in seinem Auftaktspiel gegen Zverev zumindest gehemmt.
Souveräne Leistung von Zverev
Wobei der Deutsche seinen Teil dazu beitrug. Zverev spielte vom ersten Ballwechsel an hochkonzentriert und zeigte eine starke Leistung. Zum 3:2 gelang ihm im ersten Satz das erste Break. Zverev schlug stark auf, kam am Ende auf elf Asse und ließ nicht eine einzige Breakchance Nadals zu. Zudem retournierte er gut und brachte Nadal immer wieder mit präzisen Schlägen zur Verzweiflung. Zum 5:2 nahm Zverev erneut Nadal den Aufschlag ab, nach 34 Minuten war der erste Durchgang zu seinen Gunsten entschieden.
Im zweiten Satz änderte sich das Bild nicht grundlegend. Gleich sein erstes Service nahm Zverev dem Spanier ab. Beim Stand von 5:3 im zweiten Satz wechselte Zverev noch einmal den Schläger, Nadal brachte mit Mühe sein Service durch. Dann aber schlug Zverev zum Matchgewinn auf – und bewies dabei starke Nerven. Gleich der erste von zwei Matchbällen saß.
Für Nadal könnte sich damit der London-Fluch auch 2019 fortsetzen. Die ATP- Finals sind das einzige große Turnier, das er noch nicht gewonnen hat. Sechsmal schon fehlte er verletzt. 2017 trat er nach einer Auftaktniederlage gegen den Belgier David Goffin nicht mehr an.
ATP World Tour Finals in London
(Großbritannien, 9.000.000 Dollar, Hartplatz, Halle)