Der nordenglische Traditionsclub aus der Championship hielt sich noch bedeckt, zumal Struber erst am Dienstag seinen neuen Vertrag unterzeichnen und danach offiziell präsentiert werden soll. In Barnsley wartet auf Struber purer Abstiegskampf. Das Team mit den ÖFB-Legionären Samuel Sahin-Radlinger und Patrick Schmidt ist Letzter, nach 16 Runden fehlen fünf Punkte auf den ersten Nichtabstiegsplatz.
Der deutsche Trainer Daniel Stendel musste deswegen im Oktober seinen Hut nehmen, interimistisch übernahm seither der bisherige Nachwuchstrainer Adam Murray. Medienberichten zufolge zahlt Barnsley eine Million Euro an Ablöse für Struber, der nur kurz in Kärnten weilte, aber dort in wenigen Monaten für Aufsehen sorgte.
National wie international erfolgreich
Struber, der in den vergangenen Jahren den Salzburger Nachwuchs bzw. den FC Liefering trainiert hatte, trat beim WAC erst im Sommer die Nachfolge des zur Wiener Austria abgewanderten Christian Ilzer an und hielt das Team nach den ersten 14 Runden auf jenem dritten Tabellenplatz, der vergangene Saison die erstmalige Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League bedeutet hatte. Der angestrebte Platz in der Meisterrunde der besten sechs ist aktuell gut abgesichert.
In der Europa League feierte der Salzburger mit seiner Mannschaft mit dem 4:0 bei Borussia Mönchengladbach einen historischen Einstand, nach einem 1:1 gegen AS Roma und zwei Niederlagen gegen Istanbul Basaksehir ist die Aufstiegschance zwar kleiner geworden, aber noch immer intakt. Strubers Vertrag beim WAC wäre noch bis 2020 gelaufen.
Kein Schnellschuss bei Nachfolge
Wie WAC-Clubchef Riegler gegenüber kaernten.ORF.at bestätigte, wurde den gesamten Montag über mit Struber und seinem Berater verhandelt und der Transfer fixiert. Riegler habe einige Kandidaten für den Cheftrainerposten im Visier. Zu einem Schnellschuss werde es aber nicht kommen, interimistisch übernehme vorerst eben Jochum.
Als Kandidaten auf die Struber-Nachfolge gelten der Deutsche Thomas Letsch, der am 11. März dieses Jahres von der Wiener Austria gefeuert worden war, und der Salzburger Robert Ibertsberger, der die Austria anschließend bis Saisonende betreut hatte. Bernhard Seonbuchner aus der Salzburger Akademie (U18, Anm.) soll ebenfalls ein Thema sein.