Skifahrerin Katharina Truppe
GEPA/Thomas Bachun
Ski alpin

Premiere für Truppe bei Shiffrin-Sieg in Levi

Für Katharina Truppe hat am Samstag der erste Slalom der neuen Saison eine Premiere gebracht. Die 23-jährige Kärntnerin belegte beim Slalom in Levi den dritten Rang und schaffte damit erstmals in ihrer Karriere den Sprung auf ein Weltcup-Podest. Der Sieg ging in überlegener Manier und zum vierten Mal in Levi an die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin.

Die 24-jährige Weltcup-Dominatorin stürmte mit überlegener Bestzeit in der Entscheidung vom zweiten Platz zu ihrem insgesamt 61. Weltcup-Sieg und ihrem 41. Slalom-Triumph. Am Ende hatte Shiffrin 1,78 Sekunden Vorsprung auf die Schweizerin Wendy Holdener, die sich vom sechsten auf den zweiten Platz verbesserte.

Truppe hatte am Ende einen Rückstand von 1,94 Sekunden. Sie profitierte aber auch vom Ausfall der Slowakin Petra Vlhova. Die Halbzeitführende fiel in der Entscheidung nach wenigen Fahrsekunden aus. Neben Truppe überzeugten die ÖSV-Damen trotz des Fehlens von Bernadette Schild auch mannschaftlich und brachten insgesamt fünf Läuferinnen in die Top 15.

Shiffrin zerlegt Slalom-Konkurrenz in Levi

Mikaela Shiffrin gewann den Slalom in Levi mit überlegener Bestzeit. Es war ihr insgesamt 61. Weltcup-Sieg und ihr 41. Slalom-Triumph.

Katharina Liensberger belegte in ihrem ersten Saisonrennen nach dem Materialstreit den siebenten Rang (3,24), Katharina Huber holte als Achte (3,40) den ersten Top-Ten-Platz ihrer Karriere. Franziska Gritsch wurde 14. (4,36), und Katharina Gallhuber belegte bei ihrem Comeback den starken 15. Platz (4,46).

1.Mikaela Shiffrin (USA)
2.Wendy Holdener (SUI) 3.Katharina Truppe (AUT)

Für Truppe ist „alles aufgegangen“

Am meisten strahlte allerdings Truppe, die mit zweimal drittbester Zeit am Ende auch auf Platz drei landete. „Mir fehlen noch ein bisschen die Worte. Zuerst war ich schon überglücklich, dass ich als Zweite abgeschwungen habe, dann ist es noch der erste Podestplatz geworden. Ich bin einfach überglücklich“, so die 23-Jährige, die bisher als bestes Weltcup-Ergebnis einen vierten Platz beim Slalom in Spindlermühle zu Buche stehen hatte.

Dass Truppe in Finnland ihren ersten Podestplatz holt, damit hätte sie nie gerechnet. Der Hang in Levi, auf dem Schild letzte Saison ebenfalls Platz drei geholt hatte, liegt der Kärntnerin aufgrund des Flachstücks im oberen Teil eigentlich gar nicht. „Es ist einfach alles aufgegangen“, so Truppe, die in der Entscheidung auch für ihr Risiko belohnt wurde. „Ich habe nichts zu verlieren gehabt“, sagte Truppe im ORF-Interview zu ihrem Erfolgsgeheimnis im ersten Slalom der Saison.

Katharina Truppe lässt mit Platz drei aufhorchen

Die 23-jährige Kärntnerin durfte sich über ihren ersten Podestplatz freuen.

Shiffrin überholt Stenmark an Slalom-Siegen

Shiffrin fand sich unterdessen nach dem ersten Durchgang mit 0,13 Sekunden Rückstand auf Vlhova in der Rolle der Jägerin wieder. Im zweiten Durchgang lief die US-Amerikanerin aber einmal mehr zur Hochform auf und beeindruckte vor allem mit einer sensationellen Fahrt im Steilhang. „Ich habe im zweiten Durchgang wirklich attackiert und gekämpft. Auch trotz Fehlern habe ich gefühlt, dass der Ski sehr gut läuft. Man weiß natürlich nicht, wie es ausgegangen wäre, wenn Petra ins Ziel gekommen wäre, aber ich bin glücklich“, so Shiffrin.

Mit 61 Weltcup-Siegen liegt die 24-Jährige in der ewigen Bestenliste nur noch einen Erfolg hinter der Österreicherin Annemarie Moser-Pröll. Shiffrin überholte aber Ingemar Stenmark an Slalom-Siegen. Mit ihrem 41. Karriereerfolg im Torlauf ist die dreifache Gesamtsiegerin nun die alleinige Nummer eins in diesem geschlechterübergreifenden Ranking. „Der Podestplatz in Sölden und heute hier der Sieg, das ist ein guter Start in die Saison. Der Speed ist da“, sagte Shiffrin.

Mikaela Shiffrin gewinnt Slalom in Levi

Die US-Amerikanerin legte im zweiten Durchgang Laufbestzeit hin und holte sich in überlegener Manier den Sieg.

Liensberger ohne Erwartungen auf Platz sieben

Während Shiffrin wieder vor Selbstvertrauen strotzt, werden auch die ÖSV-Damen mit einem guten Gefühl zu den Weltcup-Rennen in Killington aufbrechen. Liensberger, die im Sölden-Riesentorlauf wegen eines fehlenden Ausrüstervertrages noch nicht dabei war, zeigte sich sehr zufrieden. „Ich habe mir wirklich nichts erwarten können. Es war für mich wichtig, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren und alles Drumherum auszublenden. Ich versuche, meine Freude am Skifahren zu zeigen“, sagte die 22-jährige Vorarlbergerin.

Huber freute sich über das zweitbeste Slalom-Ergebnis ihrer Karriere. Entsprechend glücklich war die 24-jährige Niederösterreicherin. „Ich habe versucht, Gas zu geben. Da passiert eben der eine oder andere Fehler, aber ich bin megahappy“, sagte Huber, die in der Entscheidung hinter Liensberger zurückfiel.

Gallhuber zeigt im zweiten Lauf auf

Klare Rangverbesserungen schafften Gritsch und Gallhuber. Die 22-jährige Tirolerin war bereits in Sölden mit Rang sieben beste ÖSV-Dame gewesen und zeigte nun auch im Slalom ihr Potenzial. „Ich bin sehr erleichtert. Mit Nummer 52 war das Ziel, sich zu qualifizieren. Und dann war es wichtig, Punkte anzuschreiben. Ich bin glücklich, es ist ein sehr gutes Ergebnis. Mein Saisonstart hat mich zusätzlich motiviert, aber natürlich ist der Slalom eine andere Disziplin“, sagte Gritsch.

Während Gritsch im zweiten Lauf fünf Plätze gutmachte, verbesserte sich Gallhuber mit der neuntbesten Laufzeit gleich um zwölf Ränge. Der Olympiadritten von Pyeongchang gelang damit elf Monate nach ihrem Kreuzbandriss eine starke Rückkehr in den Weltcup. „Ich hatte teilweise irrsinnig gute Passagen. Im ersten Durchgang bin ich oben gut gefahren, im zweiten unten. Jetzt heißt es, das gute Gefühl mitnehmen nach Killington. Ich bin sehr froh, dass das erste Rennen gefahren ist. Ich möchte aber nicht so sehr an Resultate denken, sondern mich Tag für Tag verbessern“, sagte die 22-Jährige.