Jürgen Klinsmann
Reuters/Action Images/John Sibley
Fußball

Klinsmann kehrt auf Trainerbank zurück

Jürgen Klinsmann kehrt überraschend als Trainer in die deutsche Bundesliga zurück. Wie Hertha BSC am Mittwoch nach vier Liganiederlagen in Serie mitteilte, habe man sich vom bisherigen Cheftrainer Ante Covic getrennt und Klinsmann bis Saisonende als Nachfolger des Kroaten präsentiert. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

„Die Entscheidung ist uns ungeheuer schwergefallen, denn Ante (Covic, Anm.) ist seit mehr als 20 Jahren Teil von Hertha BSC“, sagte Sport-Geschäftsführer Michael Preetz. „Er hat den Job als Cheftrainer seit Sommer mit sehr viel Leidenschaft, Fachwissen und Akribie gelebt. Letztlich waren wir mit Blick auf die Entwicklung und die letzten Resultate der Meinung, dass Handlungsbedarf bestand. Wir bedauern diese Entwicklung.“

„Wenn ich etwas tue, dann tue ich es richtig“, stellte Klinsmann bei seiner Antritts-PK am Mittwochnachmittag klar. „Das ist eine ganz spannende Aufgabe, bei der wir gemeinsam etwas bewegen wollen – und zwar langfristig. Ich bin sehr motiviert und habe große Lust auf diesen Job."Die Berliner hatten zuletzt vier Liganiederlagen in Serie kassiert und waren auf Platz 15 abgestürzt, Klinsmann soll den Club nun bis Saisonende wieder aus dem Tabellenkeller führen.

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Klinsmann muss Feuerwehrmann spielen

Klinsmann, der zuletzt als TV-Experte gearbeitet hat, war Anfang November in den Aufsichtsrat von Hertha eingezogen und gilt als Bevollmächtigter von Investor Lars Windhorst. Bis 2016 war der 55-Jährige fünf Jahre lang Teamchef des US-Nationalteams. Von 2004 bis 2006 hatte er das Amt des DFB-Bundestrainers inne und führte Deutschland bei der Heim-WM bis ins Halbfinale. Seine einzige Station als Clubtrainer war von 2008 bis 2009 Bayern München.

"Durch meinen schnellen Einstieg in der vergangenen Wochen ist meine Rolle noch in der Definition. Wir waren noch im Austausch, als sich meine Rolle wieder geändert hat. Geplant ist, dass ich bis Mai 2020 diesen Job mache. So hat Michael (Preetz, Anm.) Zeit, einen Plan zu entwickeln“, erklärte Klinsmann. „Den Spielern ist bewusst, dass es eine schwierige Situation ist. Wichtig ist, dass alle spüren, dass wir die Dinge gemeinsam tun und so schnell wie möglich nach oben klettern wollen.“

Jürgen Klinsmann
AP/Kyle Ross
Bis 2016 betreute Klinsmann die US-Nationalmannschaft

Wunschkandidat Kovac sagte ab

Da Niko Kovac, Wunschkandidat beim Club und den Fans, kurzfristig nicht als Chefcoach der Berliner zur Verfügung stand, springt der 55-Jährige nun ein. Mit Alexander Nouri und Markus Feldhoff als Assistenten, dem vom DFB ausgeliehenen Andreas Köpke als Torhütertrainer sowie Arne Friedrich als Teammanager zauberte Klinsmann überraschende Personalien aus dem Hut.

Dabei hatte sich Covic nach dem 0:4 am Sonntag beim FC Augsburg noch kämpferisch gegeben. „Aufgeben gibt es nicht in meinem Leben. Einfach kann jeder“, hatte der ehemalige Hertha-Spieler am Rande des Auslaufens am Montag gesagt. Die Trennung kam nun aber doch schneller als erwartet. „Die Art und Weise, wie wir zuletzt gespielt haben, und die Ergebnisse haben zu dieser Entscheidung geführt“, betonte Covic. „Da Hertha BSC für mich nicht einfach nur ein Arbeitgeber ist, tut eine solche Entscheidung natürlich weh. Ich habe aber auch immer gesagt, dass dieser Verein bedeutender ist als einzelne Personen, denn ich liebe nicht nur diesen Beruf, sondern noch mehr liebe ich diesen Verein.“

Deutsche Bundesliga, 13. Runde

Freitag, 29. November:
Schalke 04 Union Berlin 2:1
Samstag, 30. November:
Paderborn Leipzig 2:3
Hertha BSC Dortmund 1:2
Hoffenheim Düsseldorf 1:1
Köln Augsburg 1:1
Bayern München Leverkusen 1:2
Sonntag, 1. Dezember:
Mönchengladbach Freiburg 4:2
Wolfsburg Bremen 2:3
Montag, 2. Dezember:
Mainz Frankfurt 2:1

Tabelle: