„Es geht noch weiter“, versprach Dominik Frieser, der das entscheidende Tor in Norwegen erzielte und sein Glück kaum beschreiben konnte. „Es fühlt sich unglaublich an, muss ich sagen. Eines der schönsten Gefühle, die ich je gehabt habe in meinem Leben bis jetzt“, sagte der Steirer. „Auf das können wir sehr, sehr stolz sein“, meinte Offensivkollege Thomas Goiginger, der im „Gefrierschrank“ Lerkendal-Stadion in der 20. Minute die 1:0-Führung besorgt hatte.
„Ich glaube, man kann es gar nicht in Worte fassen, wenn man weiß, wo wir herkommen, von der dritten Liga nämlich“, sagte Vizepräsident Jürgen Werner und erinnerte daran, dass der LASK noch vor wenigen Jahren sportlich und finanziell am Boden war und sich erst mühsam wieder nach oben arbeiten musste. „Einfach ein fantastisches Gefühl, wenn du weißt, dass du im Frühjahr im Europacup noch dabei bist. Für das haben wir fünf Jahre gearbeitet.“
LASK fixiert Europa-League-Aufstieg
Der LASK feierte seinen größten Europacup-Erfolg. Durch einen Sieg in Trondheim lösten die Linzer das Ticket für die Europa-League-K.-o.-Phase.
Er darf gefeiert werden
„Jetzt werden wir einmal die Sau rauslassen, das haben wir uns verdient“, kündigte Mittelfeld-Stratege Michorl an. „Mehr als ein Bier“ würde in dieser Nacht definitiv getrunken werden. „Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Heute ist so ein Tag, wo man das darf“, sagte der Wiener am Donnerstagabend. „Wir haben Historisches erreicht für den LASK. Das wird es, glaube ich, nicht so oft geben in der Vereinsgeschichte. Außer wir entwickeln uns so weiter.“
Los gingen die Feierlichkeiten schon auf dem Rasen, in der Kabine wurde dann das eine oder andere einschlägige Lied angestimmt. „Die flippen völlig aus, aber diesmal zu Recht“, berichtete Jürgen Werner. „Wer am lautesten singt, weiß ich nicht, falsch singen eh fast alle“, sagte Goiginger. „Heute kann jeder singen, wie er will. Jeder feiert so, wie er gern feiert.“
„Geschichte noch nicht zu Ende geschrieben“
Doch selbst im Freudentaumel dachten die Fußballer an die nächsten Schritte und sportlichen Ziele. „Es ist ein schönes Gefühl, aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben“, betonte Frieser. „Jetzt wollen wir einmal den Gruppensieg holen, gegen Sporting haben wir noch eine Rechnung offen vom Hinspiel“, sagte Michorl und rief die 1:2-Niederlage in Lissabon Anfang Oktober wieder ins Bewusstsein.
Im letzten Gruppe-D-Spiel soll es am 12. Dezember in Linz also zur Revanche kommen. Mit einem Erfolg auf der Gugl will man dem portugiesischen Spitzenclub Platz eins noch abluchsen, nach fünf Spielen führt Sporting zwei Punkte vor dem LASK. „Wir schauen, was möglich ist, wir können befreit aufspielen. Dann schauen wir, was das Los bringt“, ergänzte Michorl.
Die Auslosung des EL-Sechzehntelfinales erfolgt am 16. Dezember in Nyon, gespielt wird dann am 20. und 27. Februar 2020. Qualifiziert sind bereits Kaliber wie Manchester United, FC Sevilla, FC Basel, Espanyol Barcelona, Celtic Glasgow und VfL Wolfsburg mit Ex-LASK-Trainer Oliver Glasner. Michorl: „Wir haben kein Wunschlos. Wir nehmen es, wie es kommt.“