Segler Ben Bildstein und David Hussl
GEPA/Philipp Brem
Segeln

Bildstein/Hussl wollen via WM zu Olympia

Was Tanja Frank/Lorena Abicht in der 49er-FX-Klasse und Thomas Zajac/Barbara Matz im Nacra 17 Foiling bereits geschafft haben, wollen Benjamin Bildstein und David Hussl diese Woche bei den 49er-Seglern bewerkstelligen: einen Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio erobern. Diese drei Bootsklassen bestreiten von Dienstag bis Sonntag vor Auckland ihre Weltmeisterschaften.

Bildstein/Hussl, die WM-Dritten von 2017, stimmten sich im Revier der Welttitelkämpfe mit dem Gewinn der Ozeanien-Meisterschaft auf die Aufgabe ein. „Die WM startet wieder bei null, und wir müssen voll abliefern, um das Olympiaticket zu lösen. Durch den Erfolg strotzen wir natürlich vor Selbstvertrauen“, gab sich Vorschoter Hussl vor dem Saisonhöhepunkt in Neuseeland zuversichtlich. „Für uns wird es wichtig sein, mit derselben Lockerheit in die WM zu gehen. Wir vertrauen in unser Können.“

Steuermann Bildstein teilte mit, dass man „startbereit“ sei. „Es wird eine schwierige Woche werden, wir sind aber sehr zuversichtlich, ein Olympiaticket zu ergattern.“ Acht Fahrkarten gingen bereits bei der WM 2018 weg, vier sind dieses Mal zu haben, danach ist für Europa nur noch ein Startplatz offen.

Benjamin Bildstein und David Hussl beim Segeln
GEPA/Mathias Mandl
Für Benjamin Bildstein und David Hussl ist die WM die vorletzte Möglichkeit, sich für die Olympischen Spiele 2020 zu qualifizieren

Zajac nach Knieverletzung wieder fit

Auch Zajac/Matz beteiligten sich an der Ozeanien-Meisterschaft und wurden Dritte. „Es ist überraschend gut gegangen. Aber das ist mit Vorsicht zu genießen, auch wenn alle mitgefahren sind. Wir haben jeden Tag die Foils getauscht, aber ich nehme an, die anderen haben auch herumgetestet“, sagte Zajac. Für das Duo war es das erste Rennen seit dem Gewinn der Kieler Woche im Juni. Die Testregatta im Olympiarevier Enoshima Mitte August mussten die Österreicher nach einem in der ersten Wettfahrt erlittenen Innenbandeinriss im Knie des Steuermanns vorzeitig beenden.

„Wir haben eine intensive Zeit hinter uns, haben versucht, Wasserstunden nachzuholen“, sagte Zajac. Bei starkem Wind verzichtete der Olympiabronzemedaillengewinner von Rio de Janeiro 2016 darauf, den linken Fuß in die Fußschlaufe zu stellen, weil er keine weitere Verletzung riskieren wollte, sollte das Boot stark abgebremst werden. „Ich habe es bevorzugt, nach vorne geschleudert zu werden, wir hatten jeden Tag eine Kenterung“, berichtete der 34-jährige Wiener. Eine Kenterung sei auch im Rennen passiert, danach sei der Wind aber schwächer geworden. „Die ersten Tage waren aber sehr hart fürs Knie. Ich habe aber ein sicheres, stabiles Gefühl und sehr gute Behandlung durch den Physiotherapeuten.“

Für die WM sind die Erwartungen freilich gedämpft, es fehlt noch etwas beim Bootsgefühl und der Startpositionierung. „Aber wenn man am Start steht, dann will man auch nicht schlechter abschneiden als die anderen.“ Auch im Nacra 17 geht es noch um vier Startplätze für Tokio. Dazu kommt, dass viele Nationen bei dieser WM und der dann bereits im Februar in Geelong in Australien folgenden WM 2020 ihre interne Ausscheidung fahren. „Man merkt, dass sie ihr Material ganz auf diese Bedingungen abgestimmt haben, während wir hauptsächlich in Japan trainiert haben“, erläuterte Zajac.