Lasizkene kritisiert Verbandsfunktionäre Russlands

Die dreifache russische Hochsprung-Weltmeisterin Maria Lasizkene strebt trotz der Sanktionen gegen ihr Land eine Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio an. „Ich habe den Geschichten nicht geglaubt, dass alles gut wird. Was heute passiert ist, ist eine Schande“, schrieb die überragende Hochspringerin der vergangenen Jahre in einem offenen Brief auf Instagram.

Gerichtet war der Brief an die Verantwortlichen des Sportministeriums und des russischen Nationalen Olympischen Komitees (NOK). Sie fragte: „Warum habt ihr uns nicht beschützt?“ Heftig kritisierte die Weltmeisterin von 2015, 2017 und 2019, wie die Sportfunktionäre mit Dopingproblemen umgegangen seien.

Als neutrale Athletin im Jahr 2020 anzutreten sei für sie nichts Neues, denn seit 2016 gelten ähnliche Einschränkungen für Russen. „Das habe ich in den letzten Jahren immer gemacht. Das Einzige, was mich stört, ist, dass Athleten alleine kämpfen und unsere Sportbehörden die ganze Zeit nur Lippenbekenntnisse zu unserer Verteidigung abgegeben haben“, sagte Lasizkene und attackierte die Verbandsfunktionäre ihres Landes. „Es ist nicht der Westen, der Russland angreift. Ihr selbst habt uns Athleten verraten.“

Putin schließt Klage gegen WADA-Entscheidung nicht aus

Der russische Präsident Wladimir Putin schließt nicht aus, beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) gerichtlich gegen die verhängten Strafen der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) vorzugehen. „Wir müssen uns diese Entscheidung zunächst sehr genau anschauen“, sagte Putin nach dem Ukraine-Gipfel in Paris in der Nacht auf Dienstag. Es sei aber offensichtlich, dass es keine juristische Grundlage für die Entscheidung gebe und auch nicht der Satzung der Olympischen Spiele entspreche. „Wir haben allen Grund, Klage beim CAS einzureichen.“

Das WADA-Exekutivkomitee hatte am Montag in Lausanne die Empfehlung der unabhängigen Prüfkommission CRC bestätigt und die russische Anti-Doping-Agentur (RUSADA) bis 2023 suspendiert. Athleten des Landes dürfen in diesem Zeitraum nicht unter der russischen Fahne, sondern nur als neutrale Sportler starten, die nicht in den Staatsdopingskandal verwickelt gewesen sind.

Putin betonte, dass sein Land nicht kollektiv für einzelne Dopingfälle bestraft werden dürfe. „Es gibt wohl Grund zur Annahme, dass es bei solchen Entscheidungen nicht um die Sauberkeit des Weltsports geht, sondern um politische Überlegungen. Diese sind nicht im Interesse des Sports und der olympischen Bewegung.“