Jürgen Klopp
ORF.at/Christian Öser
Champions League

Klopp würdigt Salzburgs Leistung

Der FC Liverpool hat am Dienstag mit dem 2:0 (0:0) beim FC Salzburg zum dritten Mal in Folge am letzten Spieltag der Gruppenphase der UEFA Champions League den Aufstieg ins Achtelfinale fixiert. Die Partie stand dabei bis zum entscheidenden Doppelschlag auf Messers Schneide, was die Engländer zu Lob für die Salzburger Leistung veranlasste.

„Salzburg war vor allem in der ersten Hälfte unglaublich stark. Das ist wirklich eine sehr gute Mannschaft“, sagte Startrainer Jürgen Klopp. Der 52-jährige Deutsche hatte aber freilich auch lobende Worte für seine Spieler parat. „Ich liebe es, wie mein Team gespielt hat. Wie smart sie waren. Wir hätten schon in der ersten Hälfte treffen können, aber es ist nicht leicht, diese Intensität aufrechtzuerhalten.“

Der Welttrainer des Jahres wusste, was auf seine Mannschaft zukommen würde und war daher von der Salzburger Wucht nicht überrascht. „Aber nach den ersten zwei sensationellen Bällen haben (Erling) Haaland und Hwang (Hee Chan) gemerkt, dass ein Laufduell mit Virgil (van Dijk, Anm.) kein Spaß ist“, betonte Klopp und spielte auf die ersten gefährlichen Szenen wenige Sekunden nach Beginn an.

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Die Zusammenfassung Salzburg – Liverpool ist ab Minute 24:47 zu sehen.

„Hervorragend“ eingestellte Salzburger

Salzburg-Trainer Jesse Marsch und sein Betreuerteam hätten die Salzburger aber „hervorragend“ eingestellt. „Gegen uns ist man immer unter Druck, aber Salzburg hat das mit den Laufwegen gut gelöst.“ Selbst vergab Liverpool aber auch vor der Pause die besseren Chancen, in der zweiten Hälfte erlösten sich die „Reds“ mit einem Doppelschlag.

Jürgen Klopp
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Startrainer Jürgen Klopp hatte Lob für beide Teams parat

„In der Pause haben wir uns vorgenommen, ganz einfach zu spielen. Das hat funktioniert. Salzburg springt einen ja förmlich an. So sind wir doch zu sehr vielen Abschlüssen gekommen. Wir hatten 21 Chancen und hätten fünf, sechs Tore machen können. Das wäre aber der Salzburger Leistung nicht gerecht geworden“, merkte Klopp an.

Mane „entschuldigt“ sich

Ausgerechnet die beiden Ex-Salzburger Sadio Mane (Assist) und Naby Keita (Torschütze) sorgten mit einer Koproduktion für die zu diesem Zeitpunkt so wichtige Führung der Gäste. „Es war ein wirklich hartes Spiel. Wir haben das aber immer erwartet. Wir konnten in der zweiten Spielhälfte zulegen und mehrere Chancen herausspielen. Naby hat dann ein wundervolles Tor gegen seinen Ex-Club geschossen“, sagte Mane, der sich für den Sieg gegen seinen Ex-Verein „entschuldigte“.

„Es ist immer nett, hierher zurückzukommen. Ich liebe diesen Club, die Fans und die Menschen hier. Sorry, Leute, aber das ist Fußball, und wir müssen unseren Job tun“, ergänzte der Senegalese, der von 2012 bis 2014 das Salzburger Trikot überstreifte. Keita entwickelte sich in den folgenden beiden Jahren hier entscheidend weiter.

„Beide haben sehr gut gespielt. Hier werden offensichtlich tolle Spieler ausgebildet“, so Klopp, der dem Salzburger Konzept neuerlich seinen Respekt zollte. So auch Europas Fußballer des Jahres Virgil van Dijk: „Sie (Salzburg, Anm.) können viele Menschen überraschen – sie müssen es nur machen. Sie sind ein wirklich gutes Team. Wir werden sehen, was rauskommt.“

„Spiel sagt viel über unsere Qualität aus“

Für Liverpool, das noch am selben Abend zurück nach England flog, stand aber naturgemäß der Aufstieg ins Achtelfinale im Vordergrund. „Das Spiel hat viel über unsere Qualität ausgesagt. Es war schwer, hierherzukommen, denn die Salzburger hatten die Chance ihres Lebens, in die K.-o.-Phase vorzustoßen. Wir haben damit umgehen müssen, und das haben wir geschafft“, sagte Abwehrchef van Dijk, dessen Team zum zweiten Mal in Folge kein Gegentor kassierte.

Virgil van Dijk (Liverpool) und Patson Daka (FC Salzburg)
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Abwehrchef van Dijk (l.) zeigte am Dienstag gegen Daka und Co. eine weitere Weltklasseleistung

Noch sei aber nichts erreicht, doch der überlegene Tabellenführer der Premier League blieb damit weiter im Rennen um eine erfolgreiche Titelverteidigung in der Königsklasse. „Wir wollten weiterkommen. Wir schaffen weiterhin eine Basis für unsere Ziele. Aber so wie die Jungs heute gespielt haben, macht es die Sache leichter, sich Ziele für das Frühjahr zu setzen“, unterstrich Klopp, der Salzburg auch aus einem anderen Grund mit einem guten Gefühl verließ. Nach seiner harschen Zurechtweisung am Vortag entschuldigte sich der Deutsche bei der Pressekonferenz beim Dolmetscher: „Ich habe übertrieben reagiert.“