Jubel von Atalanta
APA/AFP/Sergei Supinsky
Champions League

„Göttin im Olymp“: Bergamo feiert durch

Die Fans von „La Dea“, der Göttin, wie sie ihren Verein liebevoll nennen, haben die ganze Nacht im Jubelrausch zugebracht. Atalanta Bergamo schrieb in der Champions League Geschichte: Bei seiner ersten Teilnahme erreichte der italienische Erstligist gleich das Achtelfinale der europäischen Königsklasse. Und das denkbar spektakulär.

Neuling Atalanta ist nach dem englischen Verein Newcastle in der Saison 2002/2003 erst der zweite Club in der Champions-League-Geschichte, der nach drei Niederlagen zu Beginn der Gruppenphase in Serie noch sensationell die nächste Runde erreichte. „Ich bin sprachlos“, sagte dazu der argentinische Kapitän Alejandro Gomez. „Das ist eine unglaubliche Leistung, ein tolles Gefühl, etwas, das in die Geschichte des Fußballs und des Clubs eingehen wird.“

Die Italiener waren am Mittwochabend in der Ukraine dank eines 3:0-Sieges bei Schachtar Donezk noch von Platz vier auf zwei der Gruppe C geklettert. Nach Toren von Timothy Castagne und Mario Pasalic erzielte Gosens in der vierten Minute der Nachspielzeit den letzten und entscheidenden Treffer in Charkiw. Bergamo – Tabellensechster in der Serie A – profitierte zudem von einer 1:4-Heimniederlage von Dinamo Zagreb gegen Champions-League-Topfavorit Manchester City, der bereits vor dem Match als Gruppensieger festgestanden war.

Jubel von Atalanta
AP/Efrem Lukatsky
Die Mannschaft ließ sich in der Ukraine von den mitgereisten Fans feiern, während zu Hause in Bergamo die Riesenparty stieg

„Nacht der Wunder“

Italiens Presse überbot sich mit Jubelschlagzeilen. „Mythische Göttin“, „Die Nacht der Wunder“ oder „Die Göttin im Olymp“ hieß es am Donnerstag. Der Flughafen der norditalienischen Stadt bei Mailand wurde in der Nacht zu einer Stadionkurve umfunktioniert.

Auch im Zentrum lagen sich feiernde Fans bis tief in die Nacht in den Armen. „Eines Tages werden unsere Enkel noch von dieser Nacht erzählen“, zitieren Medien einen Feiernden. Der Bürgermeister der Stadt mit rund 120.000 Einwohnern sprach von einem Ergebnis, „das vor einigen Jahren noch undenkbar war“. Wie immer es weitergehe, „es ist historisch“, schrieb Giorgio Gori auf Facebook.

Selbst die Konkurrenz aus dem eigenen Land zollte allerhöchsten Respekt. Man müsse sich an ihnen ein Beispiel nehmen, betonte etwa Italiens Tormann-Legende Gianluigi Buffon, der mit Serie-A-Rekordmeister Juventus Turin ebenfalls im Achtelfinale steht.