Ex-NFL-Stars in Millionenbetrug verwickelt

Zehn frühere Spieler der nordamerikanischen National Football League (NFL) sollen sich in den USA Versicherungsleistungen in Millionenhöhe erschlichen haben. Das Betrugsschema soll darauf abgezielt haben, von einem Versicherer Ausgaben für teure medizinische Geräte erstattet zu bekommen, die nie getätigt wurden, wie die Ermittler am Donnerstag im Justizministerium in Washington erklärten. Geltend gemacht worden seien Ausgaben in Höhe von fast vier Millionen US-Dollar.

Vier der Beschuldigten seien festgenommen worden, sechs hätten sich freiwillig gestellt. Unter den Verdächtigen sind mehrere ehemalige Spieler der Washington Redskins, darunter Clinton Portis und Carlos Rogers. Die Beschuldigten nutzten den Ermittlern zufolge eine für ehemalige NFL-Spieler vorgesehene Versicherung aus. Diese sieht die steuerfreie Erstattung von Ausgaben für die medizinische Versorgung vor, die die Spieler aus eigener Tasche bezahlen und die nicht von sonstigen Versicherungen abgedeckt werden. Brian Benczkowski vom US-Justizministerium sprach von „dreistem“ Betrug.

Clinton Portis
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„Mehr als einmal wurden Forderungen für sehr teure Geräte zur Behandlung von Pferden geltend gemacht“, sagte er. Geltend gemacht seien auch Ausgaben für Ultraschallgeräte, die Gynäkologen für Untersuchungen verwenden, worden. Den Ermittlern zufolge wurden zwischen Juni 2017 und Dezember 2018 in Folge der falschen Forderungen 3,4 Millionen US-Dollar ausgezahlt.