Jubel von Drew Brees (New Orleans Saints)
APA/AFP/Getty Images/Chris Graythen
NFL

Brees dringt in neue Sphären vor

Die National Football League (NFL) hat einen neuen Rekordhalter im Passspiel. Drew Brees führte am Montagabend (Ortszeit) die New Orleans Saints mit vier Touchdown-Pässen zu einem 34:7-Sieg über die Indianapolis Colts und drang in neue Sphären vor. Der 40-Jährige löste mit nun insgesamt 541 Touchdown-Pässen Peyton Manning als Rekordhalter ab. „Alles an diesem Abend war speziell“, so der Rekordmann.

Brees hatte vor dem 15. Spieltag bereits die Bestmarken von erfolgreich angekommenen Pässen (6.792 Completions) und Passing-Yards (72.577) im Grunddurchgang in der Tasche. Gegen die Colts kamen gleich mehrere hinzu. Mit seinen ersten beiden Touchdown-Pässen im Spiel auf Michael Thomas und Tre’Quan Smith zog Brees mit Mannings Rekordmarke von 539 Touchdowns gleich. Im dritten Viertel zog der 40-Jährige mit einem Pass über fünf Yards auf Josh Hill an dem 2016 zurückgetretenen Ex-Superstar der Colts vorbei und legte mit einem Pass auf Taysom Hill noch einen drauf.

Der 40-jährige Texaner, der seine 19. Saison bestreitet, spielte in Kombination mit seinen Passempfängern außerdem ein nahezu perfektes Spiel. Brees brachte 29 seiner 30 Pässe für 307 Yards Raumgewinn an den Mann und kam damit auf eine Erfolgsquote von 96,7 Prozent. Damit löschte der Quarterback die bisherige Bestmarke von Philip Rivers aus der vergangenen Saison aus. Der Spielmacher der Los Angeles Chargers hatte gegen die Arizona Cardinals 28 von 29 Pässen angebracht, was einer Quote von 96,6 Prozent entspricht.

Kollegen ziehen ihren Hut

„In so einem Moment zieht deine ganze Karriere und dein Leben vor deinen Augen vorbei“, sagte Brees über den Moment, als er sich an die Spitze der erfolgreichsten Passer der NFL-Geschichte setzte. „Ich habe nie gedacht, dass ich einmal die Chance bekomme, ein Teil von so etwas zu sein.“ Coach Sean Payton, der mit Brees gemeinsam in der Saison 2009/10 den ersten NFL-Titel nach New Orleans holte, zog ebenfalls seinen Hut: „Er hatte die sprichwörtlich heiße Hand. Es ist unglaublich schwer, so etwas zu schaffen.“

Auch aktive und ehemalige Kollegen hielten sich mit ihrer Begeisterung nicht zurück. „Gratulation, was für eine unglaubliche Leistung“, twitterte Packers-Legende Brett Favre, der vor Manning den Touchdown-Rekord innegehabt hatte. Russell Wilson von den Seattle Seahawks würdigte Brees nur mit einem Wort: „Legende.“ Der ehemalige Starverteidiger Deion Sanders bezeichnete den neuen Rekordmann in einem Tweet als „Inbegriff von Exzellenz“.

Jubel von Drew Brees (New Orleans Saints)
AP/Bill Feig
Brees verließ den Superdome von New Orleans mit mehreren NFL-Rekorden im Gepäck

Zweikampf mit Brady

Brees ist jedoch nur der Rekordhalter im Grunddurchgang. Aufgrund der besseren Vergleichbarkeit trennt die NFL zwischen Regular Season und Play-off. Inklusive K.-o.-Runde gehört der Rekord Tom Brady von den New England Patriots. Der 42-Jährige kam in seiner von bisher sechs Super-Bowl-Siegen gekrönten Karriere auf insgesamt 611 Touchdown-Pässe. Brady könnte Brees auch die Bestmarke im Grunddurchgang an den verbleibenden zwei Spieltagen noch abluchsen. In der Regular Season hält der Superstar bei 538 erfolgreiche an den Mann gebrachten Touchdown-Pässen.

„Es ist ein fließender Rekord. Es gibt ja noch diesen anderen Quarterback in New England“, sagte Saints-Coach Payton. Auch Brees selbst streute seinem ersten noch aktiven Verfolger Rosen: „Er ist einfach unglaublich, mit seinen vielen Ringen (für die Super-Bowl-Titel, Anm.)“, sagte der 40-Jährige. Brady gab die Lorbeeren aber postwendend zurück. „Keiner hat es sich mehr verdient“, schrieb der 42-Jährige, „Peyton zu überholen ist in jeder Kategorie eine unglaubliche Leistung.“ Trotzdem sagte Brady Brees auch mit Augenzwinkern den Kampf an: „Es wird schwer sein, den Rekord zu brechen – aber er ist es wert, es zu versuchen.“

National Football League

Woche 15

Donnerstag, 12. Dezember:
Baltimore NY Jets 42:21
Sonntag, 15. Dezember:
Carolina Seattle 24:30
Washington Philadelphia 27:37
Tennessee Houston 21:24
NY Giants Miami 36:20
Kansas City Denver 23:3
Cincinnati New England 13:34
Detroit Tampa Bay 17:38
Green Bay Chicago 21:13
Oakland Jacksonville 16:20
Arizona Cleveland 38:24
San Francisco Atlanta 22:29
LA Chargers Minnesota 10:29
Dallas LA Rams 44:21
Pittsburgh Buffalo 10:17
Montag, 16. Dezember:
New Orleans Indianapolis 34:7

American Football Conference

East Division S U N %
New England Patriots * 12 0 4 .750
Buffalo Bills * 10 0 6 .625
New York Jets 7 0 9 .438
Miami Dolphins 5 0 11 .313
North Division S U N %
Baltimore Ravens * 14 0 2 .875
Pittsburgh Steelers 8 0 8 .500
Cleveland Browns 6 0 10 .375
Cincinnati Bengals 2 0 14 .125
South Division S U N %
Houston Texans * 10 0 6 .626
Tennessee Titans * 9 0 7 .563
Indianapolis Colts 7 0 9 .438
Jacksonville Jaguars 6 0 10 .375
West Division S U N %
Kansas City Chiefs * 12 0 4 .750
Denver Broncos 7 0 9 .438
Oakland Raiders 7 0 9 .438
Los Angeles Chargers 5 0 11 .313

National Football Conference

East Division S U N %
Philadelphia Eagles * 9 0 7 .563
Dallas Cowboys 8 0 8 .500
New York Giants 4 0 12 .250
Washington Redskins 3 0 13 .188
North Division S U N %
Green Bay Packers * 13 0 3 .813
Minnesota Vikings * 10 0 6 .625
Chicago Bears 8 0 8 .500
Detroit Lions 3 1 12 .219
South Division S U N %
New Orleans Saints * 13 0 3 .813
Atlanta Falcons 7 0 9 .438
Tampa Bay Buccaneers 7 0 9 .438
Carolina Panthers 5 0 11 .313
West Division S U N %
San Francisco 49ers * 13 0 3 .813
Seattle Seahawks * 11 0 5 .688
Los Angeles Rams 9 0 7 .563
Arizona Cardinals 5 1 10 .344
* Play-off-Teilnehmer