Nach dominanter erster Halbzeit mit Toren von Julian Weigl (23.) und Julian Brandt (34.) brachte sich Dortmund mit katastrophalen Fehlern um den Sieg. DFB-Teamspieler Timo Werner (47., 53.) mit seinen Saisontoren 17 und 18 führte die Gäste zum Ausgleich, die erneute Dortmunder Führung durch Jadon Sancho (55.) egalisierte der eingewechselte Patrik Schick (78.).
Beide Mannschaften spielten in der Anfangsphase mit hohem Pressing, aber auch mit großem Respekt vor der Konterstärke des Gegners. Lucien Favre setzte in seiner 50. Bundesliga-Partie als Dortmund-Trainer erneut auf die mutige 3-4-3-Variante, mit der Dortmund zuletzt wieder wie ein Titelkandidat gespielt und vier Pflichtspiele in Folge gewonnen hatte. Leipzig wusste in den vergangenen Wochen ebenso zu überzeugen, geriet aber mit zunehmender Spieldauer gegen die im eigenen Stadion noch ungeschlagenen Gastgeber unter Druck.
Dortmund dominiert in erster Halbzeit
Der Plan von Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann, den BVB weit in dessen eigener Hälfte unter Druck zu setzen, um das Kombinationsspiel in Richtung der schnellen Angreifer um Marco Reus zu stören, war nach knapp 25 Minuten wertlos. Mats Hummels nach einem Eckball per Kopf (15.), Achraf Hakimi (21.) und Jadon Sancho (23.) scheiterten noch an Leipzigs Tormann Peter Gulacsi. Weigl ließ den Ungarn mit seinem scheinbar harmlosen Weitschuss aus halbrechter Position dann aber schlecht aussehen.
Leipzig stellte der Rückstand offensichtlich vor noch größere Probleme. Bis auf einige wenige, zu zaghafte Annäherungsversuche an den Dortmunder Strafraum blieb eine Reaktion aus. Dafür zauberten Sancho und Brandt. Letzterer drehte sich nach dem Zuspiel des jungen Engländers auf engstem Raum um die eigene Achse und schloss gekonnt zum 2:0 ab.
Erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit prüften Yussuf Poulsen und Werner Dortmund-Goalie Roman Bürki. „Das ist in allen Belangen nicht das, was wir uns vorgenommen haben, und nicht das, was die Mannschaft eigentlich kann“, kommentierte RB-Vorstandsboss Oliver Mintzlaff in der Halbzeit und sprach von einer „rabenschwarzen“ ersten Hälfte: „Ich hoffe auf bessere 45 Minuten.“
Werner bei Patzer von Bürki zur Stelle
Es dauerte keine 90 Sekunden nach dem Wiederanpfiff, ehe Werner nach einer schwer verunglückten Kopfballabwehr von Bürki weit außerhalb des Strafraums diesen Wunsch erfüllte. Der 23-Jährige traf ins leere Tor, was Dortmund sichtlich aus der Fassung brachte. Leipzig wurde in den folgenden Minuten immer stärker.
Bürki rettete noch gegen Lukas Klostermann (52.), ehe Brand mit einem folgenschweren Fehlpass Werners zweiten Treffer einleitete. Sancho nach Vorlage von Reus sorgte für die erneute BVB-Führung. Hakimi (64.) und Reus (68.) hätten noch erhöhen können – doch Schick brachte RB wieder ins Spiel. Konrad Laimer spielte bei den Gästen durch, Marcel Sabitzer wurde in der 70. Minute ausgewechselt und Stefan Ilsanker sowie Hannes Wolf saßen auf der Bank.
„Joker“ Baumgartner trifft bei Hoffenheim-Sieg
Erfreulich verlief der Abend für Hoffenheim, besonders für ÖFB-Legionär Christoph Baumgartner. Der 20-jährige Mittelfeldmann wurde bei Union Berlin in der 85. Minute eingewechselt und erzielte in der 90. Minute das Tor zum 2:0-Endstand. Seine Landsleute Florian Grillitsch und Stefan Posch spielten für die Sieger durch. Für Berlin von Kapitän Christopher Trimmel platzte der Traum vom fünften Zu-null-Heimsieg in Folge und damit einem Neulingsrekord.
Der FC Augsburg mit Michael Gregoritsch auf der Bank setzte seinen Aufwärtstrend durch ein klares 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf fort. Philipp Max (32., 61.) und Tin Jedvaj (72.) erzielten die Tore beim Heimerfolg. Bei Düsseldorf fehlten Kevin Stöger und Markus Suttner verletzungsbedingt.
Bremen läuft gegen Mainz in Heimdebakel
Werder Bremen steckt hingegen in der Krise. Drei Tage nach der 1:6-Niederlage bei Bayern München lief das Team von Trainer Florian Kohfeldt in ein 0:5-Heimdebakel gegen Mainz. Robin Quaison (10., 19., 38.) war vor 37.720 Zuschauern dreimal für die Gäste erfolgreich, zudem traf der eingewechselte Jean-Philippe Mateta (81.). Bremen-Tormann Jiri Pavlenka unterlief in der 15. Minute ein Eigentor.
ÖFB-Legionär Marco Friedl saß bei den Hausherren auf der Bank. Bei Mainz fehlten Karim Onisiwo und Philipp Mwene verletzt. Mit 14 Punkten aus 16 Spielen nach drei Niederlagen in Folge könnte Bremen im Verlauf des Spieltags auf einen Abstiegsplatz abrutschen.
Deutsche Bundesliga, 16. Runde
Dienstag:
Dortmund – Leipzig 3:3 (2:0)
Tore: Weigl (23.), Brandt (34.), Sancho (55.) bzw. Werner (47., 53.), Schick (78.)
Leipzig: Laimer spielte durch, Sabitzer bis zur 70. Minute, Ilsanker und Wolf auf der Bank
Union Berlin – Hoffenheim 0:2 (0:0)
Tore: Bebou (56.), Baumgartner (90.)
Berlin: Trimmel spielte durch
Hoffenheim: Grillitsch und Posch spielten durch, Baumgartner ab der 85. Minute
Augsburg – Düsseldorf 3:0 (1:0)
Tore: Max (32., 72.), Jedvaj (61.)
Augsburg: Gregoritsch auf der Bank
Düsseldorf: Stöger und Suttner (beide verletzt) nicht im Kader
Bremen – Mainz 0:5 (0:4)
Tore: Quaison (10.), Pavlenka (15./Eigentor), Quaison (19., 38.), Mateta (81.)
Bremen: Friedl auf der Bank
Mainz: Onisiwo und Mwene (beide verletzt) nicht im Kader
Mittwoch:
Leverkusen – Hertha BSC 0:1 (0:0)
Tor: Rekik (64.)
Leverkusen: Özcan auf der Bank, Dragovic (gesperrt) und Baumgartlinger (erkrankt) nicht im Kader
Mönchengladbach – Paderborn
20.30 Uhr
Freiburg – Bayern München
20.30 Uhr
Wolfsburg – Schalke
20.30 Uhr
Frankfurt – Köln
20.30 Uhr