Salzburgs Takumi Minamino im Spiel gegen Liverpool
ORF.at/Christian Öser
Fußball

Salzburger Minamino wechselt zu Liverpool

Der Transfer von Takumi Minamino von Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg zum englischen Vizemeister Liverpool ist offiziell. Wie die beiden Clubs am Donnerstag bekanntgaben, wechselt der Japaner mit sofortiger Wirkung zum regierenden Champions-League-Sieger, bei dem der Offensivspieler einen „langfristigen Vertrag“ erhielt. Sein Neo-Coach Jürgen Klopp schwärmt vom Neuzugang und dessen nun ehemaligem Club.

Über die Ablösemodalitäten für den 24-Jährigen wurden keine Angaben gemacht. Britische Medien hatten zuletzt von einer Ausstiegsklausel in der Höhe von rund 8,5 Millionen Euro berichtet. Minamino ist der erste Japaner, der für Liverpool spielen wird, aufgrund einer Regeländerung der UEFA ist der Offensivmann auch in der K.-o.-Phase der Champions League für die „Reds“ spielberechtigt. In der Gruppenphase empfahl sich Minamino in den direkten Duellen, beim 3:4 an der Anfield Road traf er und bereitete ein Tor vor.

Minamino war im Jänner 2015 von Cerezo Osaka nach Salzburg gekommen. Nach 199 Spielen, 64 Toren und 44 Assists ist die Ära des 22-fachen japanischen Teamspielers in Salzburg mit fünf Meistertiteln und vier Cupsiegen nun zu Ende. Minamino ist nach Sadio Mane (via Southampton) und Naby Keita (via RB Leipzig) bereits der dritte Salzburg-Spieler, der beim aktuellen Tabellenführer der Premier League und Titelverteidiger der Champions League unter Vertrag steht. Offiziell spielberechtigt ist Minamino ab 1. Jänner 2020.

Minamino wechselt zum FC Liverpool

Takumi Minamino wechselt nach fünf Jahren bei Red Bull Salzburg zum FC Liverpool. Die Ablösesumme beträgt 8,5 Millionen Euro.

„Ein überragender Mensch und toller Spieler“

„Wenn ein Spieler vom FC Red Bull Salzburg zur aktuell wohl besten Clubmannschaft der Welt wechselt, zeigt das, dass wir uns mittlerweile auch international einen sehr guten Namen gemacht haben. Darüber sind wir als Verein auch durchaus stolz“, sagte Sportdirektor Christoph Freund zu dem Transfer. „Mit Takumi geht ein überragender Mensch und toller Spieler, mit dem wir in den letzten fünf Jahren gemeinsam eine extrem erfolgreiche Zeit mit vielen Highlights hatten. Wir wünschen ihm beim FC Liverpool alles Gute und weiterhin viel Erfolg.“

Minamino selbst erklärte auf der Salzburg-Clubseite: „Ich bin mit Red Bull Salzburg fünfmal Meister geworden und habe viermal den Cup gewonnen. Jeder einzelne Titel war für mich besonders, das werde ich nie in meinem Leben vergessen. Deshalb möchte ich mich auch für die Unterstützung bedanken, Salzburg bleibt für immer in meinem Herzen. Aber ich habe mich hier nicht nur als Spieler weiterentwickelt, sondern auch als Mensch. Ich habe sehr viel gelernt, von den Kollegen, von den Trainern und den Leuten hier. Ich werde all das sehr vermissen.“

Minaminos Traum wird wahr

Über seine neue Aufgabe sagte Minamino: „Mein Traum war es immer, ein Liverpool-Spieler zu werden. Ich bin so begeistert, dass dieser Moment nun wahr geworden ist. Jetzt beginnt ein neues Kapitel in meinem Leben. Der FC Liverpool ist ein absoluter Topclub, und es ist eine große Ehre für mich, dorthin zu gehen. Dort werde ich wieder alles geben, so wie ich es auch hier gemacht habe.“

Der Japaner spült weitere Millionen in die Kassen der Salzburger, die seit 2014 rund 290 Millionen Euro an Transfereinnahmen verdienten. Minamino entwickelte sich erst nach einigen Abgängen im Sommer in dieser Saison zum unangefochtenen Stammspieler beim Serienmeister, nützte seine Einsatzminuten davor aber immer wieder für viele Scorerpunkte.

In dieser Saison nützte er dann vor allem die Bühne Champions League und hinterließ bei Liverpool-Trainer Jürgen Klopp einen bleibenden Eindruck. Der 52-jährige Starcoach, der rund um die beiden Salzburg-Duelle Minamino immer wieder namentlich erwähnte, freute sich über die „wundervollen Nachrichten. Wir sind darüber wirklich, wirklich glücklich“.

Klopp schwärmt von Minamino und Salzburg

Weiters geriet Klopp ins Schwärmen: „Unsere Fans hatten kürzlich die Chance, ihn aus der Nähe zu sehen, also muss ich nicht zu laut seine Qualitäten besingen. Er ist schnell, clever und ein mutiger Spieler, egal ob mit oder ohne Ball, sowie ein Teamplayer.“ Auch für Salzburg hat Klopp Lob parat: „Wir wissen, wo er herkommt und dass er gut trainiert wurde, und das in einem elitären Umfeld. (…) Es ist nicht schwierig zu sehen, warum Salzburg Anlaufstelle für Talente ist. (…) Ihr Ruf als moderner europäischer Club wird sich nur noch vergrößern.“

Der Transfer hatte sich zuletzt abgezeichnet, Sportchef Freund hatte bereits nach dem 0:2 gegen Liverpool, das für Salzburg das CL-Aus bedeutet hatte, das Interesse der „Reds“ bestätigt. Für den aktuell bei der Club-WM im Einsatz befindlichen Verein ist die kolportierte Ablöse von 8,5 Millionen Euro zudem leicht stemmbar. Auf einen weiteren Faktor wies Klopp selbst hin: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir die Liverpool-Familie in Japan vergrößert haben.“ Sein Debüt könnte Minamino am 2. Jänner in Anfield gegen Sheffield United geben.