ÖSV-Fahrer Matthias Mayer
Reuters/Leonhard Foeger
Ski alpin

Mayers Gedanken über den Gesamtweltcup

Durch die kurzzeitige Führung im Gesamtweltcup nach einem Sieg und einem dritten Platz bei der Nordamerika-Tour ist Matthias Mayer nicht übermütig geworden. Mittlerweile liegt der Kärtner nur mehr auf Platz drei. Die Momentaufnahme habe ihn aber sehr gefreut. Und irgendwie dürfte die große Kristallkugel, so schwer sie auch zu ergattern sein mag, in der mittleren Zukunft für Mayer doch ein Ziel sein.

Der Erinnerungswert an sein kurzzeitiges Intermezzo an der Weltcup-Spitze sei für Mayer jedenfalls vernachlässigbar gewesen, wenngleich er mit einem guten Gefühl die Heimreise nach den Rennen in Lake Louise und Beaver Creek angetreten habe. „Beim Heimfliegen bin ich auch darauf angesprochen worden. Es freut mich wirklich, es hat mir sehr viel Spaß gemacht dort. Es haben viele Rennen sehr gut gepasst. Nicht alle, aber es ist immer ein gutes Zeichen“, sagte Mayer.

In Lake Louise gewann er den Super-G und war Abfahrtsfünfter, trotz eines Trainingssturzes fuhr er in Beaver Creek als Super-G-Dritter sofort wieder auf das Podest. Den Riesentorlauf beendete Mayer als ÖSV-Bester auf Rang 19.

„Wenig bis keine Aussagekraft“

Vor der Rückkehr lag er im Gesamtweltcup knapp vor Landsmann Vincent Kriechmayr und dem Südtiroler Dominik Paris. Speed-Experten hatten aber auch „ein Rennen mehr gehabt als die Techniker, das hat sich jetzt auch wieder eingependelt“, sagte Mayer. So ist Alexis Pinturault dank seines Heimsiegs im Slalom von Val d’Isere wieder Erster, der Franzose führt 21 Punkte vor dem Norweger Henrik Kristoffersen. Mayer liegt 31 Zähler hinter Pinturault auf Platz drei.

Grundsätzlich habe der aktuelle Stand im Gesamtweltcup für ihn wenig bis keine Aussagekraft, Pinturault und Kristoffersen seien aber „extrem gut drauf“. Sein Ziel sei es, sich im Riesentorlauf kontinuierlich weiterzuentwickeln und sich in den Top 15 festzubeißen. Im Klassiker von Alta Badia startet Mayer am Sonntag den nächsten Versuch. In seinen Kerndisziplinen Abfahrt und Super-G wolle er permanent vorne dabei sein, betonte der Doppelolympiasieger, der am Freitag (Super-G) und am Samstag (Abfahrt) in Gröden wieder das Podest attackiert.

Jubel von ÖSV-Fahrer Matthias Mayer
Reuters/USA Today Sports/Sergei Belski
In Lake Louise feierte Mayer in dieser Saison seinen ersten Super-G-Sieg

Keine taktischen Überlegungen

Aber auch in der alpinen Kerndisziplin geht es für Mayer aufwärts. „Zurzeit taugt mir das Riesentorlauf-Fahren eigentlich sehr gut“, so Mayer, der als 500-Punkte-Fahrer in den Riesentorläufen gleich nach Nummer 30 starten darf. „Ich habe da aber keine Hintergedanken Richtung Gesamtweltcup. Weil die paar Punkte, die ich gesammelt habe, machen das Kraut überhaupt nicht fett, sondern es zählen dafür die Podestplätze, die ich im Speed herausfahre. Oder vielleicht auch im Riesentorlauf, irgendwann einmal.“

Im Vordergrund stünden solche taktischen Überlegungen bei seinen Riesentorlauf-Starts jedoch nicht. „Ich sehe meine Aufgaben, die noch vor mir sind. Egal, ob das der Jänner ist, der Februar, der März – es sind jede Woche viele Rennen, sehr viele wichtige Sachen“, erklärte der 29-Jährige. „Es kann einfach sehr viel passieren, in beide Richtungen“, sagte er. Damit er im Gesamtweltcup länger mitreden könne, müsse aber schon „brutal viel zusammenpassen und brutal viel stimmen“.